Die Templer im Schatten 2: Blutregen. Stefan Burban

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Die Templer im Schatten 2: Blutregen - Stefan Burban

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Lächeln auf dem Gesicht.

      »Brandpfeile!« Matthews Ruf hallte durch die Luft. Alle erstarrten für einen Moment. Christian wirbelte herum, gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie die Pfeile den höchsten Punkt ihrer Flugbahn erreichten und auf das Deck niederstürzten.

      Mehr als die Hälfte der Geschosse verfehlten ihr Ziel. Doch diejenigen, die das Schiff erreichten, genügten vollkommen. Segel, Takelage und Vorschiff standen augenblicklich in Flammen. Dort, wo Holz, Seile oder Segeltuch von Öl getränkt war, breiteten sie sich in Windeseile aus.

      Zwei von Christians Templern fingen Feuer. In Panik drehten sie sich um die eigene Achse und schlugen wild mit den Armen. Ihre bedauernswerten Schreie hallten schrill in den Ohren ihrer Kameraden wider.

      Diese versuchten ihnen zu helfen, kamen aber nicht nah genug heran. Schließlich sprangen beide Ritter über Bord ins Wasser. Christian eilte an die Reling, verlor sie allerdings bereits nach wenigen Sekunden aus den Augen. Es war unwahrscheinlich, dass sie überlebten. Selbst für Wesen mit der Stärke und Ausdauer eines Vampirs war es auf die Dauer unmöglich, sich in voller Rüstung über Wasser zu halten. Das beträchtliche Gewicht hatte sie mit Sicherheit längst in die Tiefe gezogen.

      Karl machte Anstalten, sich auszuziehen, um ihnen hinterherzuspringen. Christian hielt ihn zurück. »Du kannst ihnen nicht mehr helfen. Sie sind wahrscheinlich schon tot.«

      »Aber irgendwas müssen wir doch tun.«

      »Wir können nur noch uns selbst retten.« Christian erhob die Stimme. »Alles in die Boote! Wir müssen hier weg.«

      Die Ritter machten sich eilig daran, das zum Untergang verurteilte Schiff zu verlassen. Pascal und Franz öffneten den Zugang zum Unterdeck. Von dort hallte das panikerfüllte Wiehern ihrer Pferde herauf.

      »In die Boote mit euch!«, wies Christian sie an.

      »Aber die Pferde …«, hielt Franz dagegen.

      »Wir können nichts tun. Selbst wenn wir sie rauslassen, werden sie ertrinken.«

      Franz zögerte. Christian nahm ihn am Arm. »Tut, was ich euch sage! Geht! Na los!«

      Die beiden Templer wechselten einen unschlüssigen Blick, drehten sich aber gehorsam um und hangelten sich die Leiter zum nächsten Boot hinab. Christian hob den Blick. Eine zweite Salve Pfeile bombardierte das malträtierte Schiff. Durch einen Glückstreffer versenkte sich eines der Geschosse in den Zwischenraum zwischen Schulterplatte und Brustpanzer Christians. Er schrie auf. Das Feuer versengte seine Haut. Er riss das Geschoss heraus. Die Spitze war mit Widerhaken versehen, sodass er sich ein Stück Fleisch mit herausriss. Er biss die Zähne zusammen und bemühte sich, den Schmerz zu ignorieren. Die Wunde würde heilen. Es würde lediglich eine Weile dauern – falls er diese Nacht überlebte.

      Christian schwang sich über die Reling und landete neben Karl im letzten Boot, das ablegte. Die Templer nutzten die Riemen, um sich von dem brennenden Schiff zu entfernen, gerade als eine dritte Salve angeflogen kam. Einer der Pfeile traf einen der Templer im Auge. Die Spitze drang aus dem Hinterkopf. Der Mann erstarrte und zerfiel vor ihren Augen zu Asche.

      Die Boote nahmen langsam Fahrt auf, als sich die Templer ins Zeug legten. Christian sah sich um. Die Nebelbank war nicht fern. Mit etwas Glück konnten sie ihrem Verfolger darin entkommen. Eine weitere Salve der gefährlichen Geschosse kam angeflogen. Sie landeten jedoch allesamt im Wasser. Christians Mundwinkel zuckten erleichtert. Sie waren außer Reichweite. Das Verfolgerschiff setzte Segel, um an Fahrt zu gewinnen. Wer auch immer dort drüben das Sagen hatte, er hatte versagt. Das Schiff würde sie nicht einholen, bevor sie die Nebelbank erreichten. Und anschließend war es nur noch ein Katzensprung bis zur Küste.

      Christian dachte an die drei Templer zurück, die er heute verloren hatte. Und dabei hatten sie noch nicht einmal einen Fuß an Land gesetzt. Dafür würde jemand bezahlen. Er wusste nicht, was in diesem verfluchten Land genau vor sich ging. Aber wenn jemand alles daransetzte, sie am Betreten der Insel zu hindern, dann musste es wahrlich gewaltig sein. Und diese Person wollte nicht, dass die Templer im Schatten sich einmischten.

      Bevor sein Boot in der Nebelbank verschwand, musterte Christian das Verfolgerschiff, das hinter ihnen zurückblieb. Er konnte den Blick des anderen Vampirs spüren, wie dieser die fliehenden Templer beobachtete und sein eigenes Versagen erkannte. Christian würde ihn wiedersehen, da war er sich ganz sicher. Und dann würde der Kampf anders ausgehen.

      Pembroke schlug frustriert mit der Hand auf die Reling, als das letzte Boot in der Nebelbank verschwand. Er konnte den Anführer der Templer spüren, wie er dort stand und Rache schwor. Na gut. Sollte er. Das war nicht das Problem.

      Pembroke machte sich eher Sorgen, wie er seinem Meister von diesem Missgeschick berichten sollte. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass sie die Templer im Nebel wiederfanden, selbst mithilfe der Wahrnehmung, über die alle Vampire verfügten. Er konnte sie zwar spüren, aber anhand dessen nur ihre ungefähre Position anpeilen. Bis er sie tatsächlich fand, waren sie längst an Land. Und dort waren sie zweifelsohne im Vorteil. Er war allein in der Begleitung von Menschen.

      Die Templer würden erst die Piraten und anschließend ihn mit genüsslicher Leichtigkeit abschlachten. Nein, er hatte wirklich nicht die Absicht, in die Reichweite ihrer Schwerter zu kommen. Pembroke seufzte und konzentrierte sich. Besser, er sagte seinem Meister die volle Wahrheit und überließ es diesem, die richtigen Maßnahmen in die Wege zu leiten. Er würde nicht erfreut sein. Nein, er würde ganz sicher nicht erfreut sein.

      Kapitel 5

      Christian und seine Mitstreiter betraten zwei Stunden später erstmals die englische Küste. Sie waren erschöpft, durchnässt und hungrig. Christian betrachtete den Himmel. Er fluchte unterdrückt.

      »Die Sonne geht bald auf. Wir müssen uns einen sicheren Unterschlupf suchen.« Er wandte sich um. »Karl? Schick Jagdtrupps aus. Vielleicht finden sie etwas, das uns als Nahrung dienen kann. Wir haben unseren gesamten Reiseproviant verloren. Und wir müssen wieder zu Kräften kommen.«

      Karl nickte und teilte mehrere Trupps ein, die die Umgebung durchsuchen sollten. Christian berührte leicht die Wunde in seiner Schulter. Sie brannte wie Feuer. Ohne Blut würde sie nicht gut heilen. Er hoffte, dass die Männer etwas fanden, sonst würde es ein extrem unangenehmer Aufenthalt werden.

      Christian spürte Wärme in seinem Nacken. Er wandte sich ruckartig um. Am Horizont war bereits das Morgenrot zu sehen. Er fluchte abermals. »In den Wald!«, schrie er. »Sofort!«

      Die Templer bewegten sich mit unfassbarer Geschwindigkeit, schneller, als es einem sterblichen Menschen jemals möglich gewesen wäre. Sie erreichten das dichte Blätterdach des Waldes, als die Sonne sich langsam erhob.

      Karl trat neben ihn und betrachtete mit einigem Misstrauen die Bäume ringsum. »Wird uns das ausreichend vor der Sonne schützen?«

      Christian schüttelte leicht den Kopf. »Das können wir nur hoffen.« Sein Blick richtete sich zu Boden. »Lass Holz sammeln. Wir bauen uns einen Unterschlupf, bis es Nacht wird. Und sag den Männern, sie sollen vorsichtig sein. Die Bäume stehen hier zum Glück sehr dicht. Das heißt aber nicht, dass wir in Sicherheit sind.«

      Karl nickte und machte sich Anweisungen gebend davon. Christian nutzte die kurze Ruhepause und lehnte sich gegen einen Baumstamm. Die Rinde schabte an seiner Rüstung, aber es war ein gutes Gefühl, etwas Starkes, Beständiges im Rücken zu fühlen. Er ließ sich langsam zu Boden gleiten und blieb mit geschlossenen Augen in der Hocke sitzen.

      Er

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