Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Читать онлайн книгу Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner страница 37

Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Staffel

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las laut:

      Liebe Gaby! Lieber Max!

      Wir nehmen an, Ihr seid ins Plaudern gekommen. Wir sind schlafen gegangen. In der Küche haben wir Euch den Tisch gedeckt. In der Kanne ist Kräutertee. Auf dem Herd steht ein Topf mit einem von Alois berühmten Eintöpfen. Lasst es Euch schmecken.

      Gute Nacht wünschen Euch Anna und Toni.

      »Hast du Lust auf Eintopf?«, fragte Gaby.

      Max schüttelte den Kopf.

      »Wir haben noch unseren Proviant in den Rucksäcken. Eine herzhafte Brotzeit wäre mir lieber.«

      »Ist mir auch lieber!«

      Sie gingen in die Küche und ließen sich Brot, Wurst, Käse und Äpfel schmecken, die Toni eingepackt hatte. Zum Schluss aßen sie die Schokolade. Sie tranken Kräutertee dazu. Sie redeten und redeten. Max erzählte aus seiner Praxis und von seinem Elternhaus. Gaby hörte aufmerksam zu.

      »Du musst aus einer wunderbaren Familie stammen.«

      »Ja, das tue ich. Meine Eltern verstanden es großartig, mir und meinen Geschwistern eine schöne Kindheit zu geben. Mit schön meine ich keine Äußerlichkeiten, sondern Liebe und Geborgenheit und Harmonie, ein richtiges Heim eben, wie es jedes Kind haben sollte. So will ich es später auch einmal machen.«

      »Du willst eine große Familie?«

      »Wenn es sich so ergibt, würde ich mich freuen. Aber die Frau muss die Kinder bekommen.«

      »Dann wünsche ich dir, dass dir die passende Frau begegnet.«

      Max sah Gaby in die Augen. Er lächelte sie an, und sie lächelte zurück. Sie las in seinen Augen seine Gedanken. Habe ich die Frau nicht schon gefunden? Bin ich ihr heute nicht begegnet? Es knisterte zwischen ihnen. Aber jeder wollte mit weiteren Äußerungen vorsichtig sein. Weder Max noch Gaby wagten es, ihre Gedanken in Worte zu fassen. Trotzdem verstanden sie sich. Es bedarf keiner Worte zwischen Liebenden, dachte Gaby. Das wird wohl Liebe sein. Unsere Herzen reden miteinander, und wir verstehen uns.

      Nachdem sie mit dem Essen fertig waren, räumten sie ab und machten das Geschirr sauber. Max spülte und Gaby trocknete ab. Peggy saß auf einem Küchenhocker, legte den Kopf schief und schaute die beiden an. Bobby saß auf dem Boden und sah Peggy an.

      Dann löschten sie das Licht in der Küche und gingen zu ihren Kammern. Sie blieben einen Augenblick vor Gabys Kammertür stehen. Max griff zärtlich nach ihrer Hand. Er hielt sie fest. Sie spürte, wie sie ein warmes, sich so glücklich anfühlendes Gefühl durchströmte. Eine Sehnsucht nach mehr, nach viel mehr, ergriff ihr Herz.

      »Gute Nacht, Gaby! Schlafe gut und träume schön. Es war für mich ein unvergesslicher Abend. Ich werde mich bis an mein Lebensende daran erinnern.«

      »Ich mich auch! Gute Nacht, Max! Gute Nacht, Bobby!«

      Dann beugte sich Max zu ihr und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Sie sah ihm in die Augen und gab ihm auch einen Gutenachtkuss auf die Wange. Fast war Gaby etwas enttäuscht. Aber sie verstand ihn. Im Grunde war es ihr recht, auch wenn die Sehnsucht sie fast zerriss. Es war gut, sich langsam anzunähern, sich erst noch näher kennenzulernen.

      »Bis morgen, Max!«

      »Ja, bis später, wir haben schon Sonntag! Wie die Stunden vergingen?«

      Gaby lächelte. Dann ging sie in ihre Kammer und schloss die Tür. Sie drückte innen ihr Ohr gegen die Tür und lauschte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie Max’ Schritte hörte, wie er sich entfernte und in seine Kammer ging.

      *

      Gaby legte sich schlafen. Durch das kleine Fenster schien der Vollmond. Gaby war müde, fand aber keinen Schlaf. Unruhig wälzte sie sich hin und her. Peggy, die am Fußende des Bettes lag, stand auf und wanderte ans andere Ende. Sie kuschelte sich in Gabys Arm.

      »Kannst du auch nicht schlafen, Peggy?«, fragte Gaby leise. »Ich muss immer an Max denken. Er ist nett. Findest du nicht auch?«

      Gaby musste über sich selbst schmunzeln. Ich rede mit einem Hund über einen Mann, dachte sie. Aber mit wem soll ich sonst reden?

      »Peggy, ich sage dir etwas. Max gefällt mir. Er sieht gut aus, mit seinem braunen Haar und seinen großen braunen Augen. Dass so ein Mann noch frei herumläuft, ist für mich ein Wunder. Also irgendeinen Haken muss er haben, sonst wäre er längst in festen Händen und hätte eine Frau und Kinder. Vielleicht hat er ein dunkles Geheimnis? Vielleicht ist es so einer wie Detlev? Einer, der erst nach der Verlobung die Katze aus dem Sack lässt? Ach, Peggy, was rede ich da für einen Unsinn? Aber ich kann es einfach nicht fassen. Er ist einfach großartig. Er ist außergewöhnlich. Er ist ernsthaft und klug. Er scheint großen Wert auf eine ehrliche Beziehung zu legen. Er ist wohl rundherum ein richtiger Volltreffer, so wie ein Sechser mit Zusatzzahl im Lotto. Ich sehe zwar, dass mein Name auf der Gewinnerliste prangt, aber ich kann es irgendwie nicht fassen. Hast du dir Bobby angesehen? Er ist ein besonders lieber und gut erzogener Hund, ein wunderbarer kleiner Rüde, ohne Falsch und Hinterlist. Wenn man vom Hund auf den Herrn schließt, dann muss Max in Ordnung sein. Falsche Hunde gehören bösartigen und schlimmen Menschen. Hunde nehmen das Verhalten ihrer Besitzer an, habe ich irgendwo einmal gelesen. Wo war das nur? Ich habe es vergessen, ist auch gleich. Oh, Peggy, wie geht das weiter? Kannst du mir dabei nicht ein wenig helfen? Es wäre nett von dir, wenn du dich für Bobby interessieren würdest. Du könntest wirklich mit ihm spielen. Schau doch, er ist nicht so groß wie Bello. Er ist sehr an dir interessiert. Ich träume davon, dass es weiterhin einen guten Weg nimmt – mit mir und Max. Es fängt doch gut an. Hör mal, Peggy, ich habe Wiebke versprochen, dass ich dich behalte, falls sie diesen Detlev heiratet. Das war Punkt Nummer Eins. Zweitens kann es durchaus sein, dass ich jetzt öfter mit Max zusammen bin. Also, ich hätte nichts dagegen. Aber dann musst du dich auch schon etwas mit Bobby anfreunden. Überlege es dir. Denk mal darüber nach.«

      Peggy lag ganz ruhig in Gabys Arm und lauschte ihrem leisen Flüs­tern. Gaby spürte, wie sie langsam ruhiger wurde. Ihr aufgewühltes Herz beruhigte sich. Sie konnte wieder klarer denken und überdachte ihr Zusammensein mit Max. Ja, sie war zufrieden. Es war gut

      gelaufen, mehr als gut. Es war genauso gelaufen, wie sie es sich immer gewünscht hatte. Da war ein Mann, der von Anfang an keinen Zweifel daran ließ, dass er Interesse an ihr hatte. Er hatte es an Deutlichkeit nicht fehlen lassen, trotz seiner wohldosierten Zurückhaltung. Gaby schätzte das an ihm. Er hatte die Situation auf der Bank beim »Erkerchen«, als sie etwas fröstelte, nicht ausgenutzt. Er hatte ihr einen Gutenachtkuss auf die Wange gegeben. Er wusste, was sich gehörte und man eine Frau, in die man verliebt war, nicht am ersten Abend bedrängte. Trotzdem waren die Bekundungen seiner Zuneigung sehr deutlich gewesen, ganz eindeutig.

      Glücklich schloss Gaby die Augen und seufzte tief. Peggy blieb ruhig in ihrem Arm liegen. Bald schlief Gaby ein und träumte von Max und Bobby.

      Max legte sich noch nicht gleich schlafen. Er stand noch eine Weile am Fenster seiner Kammer und schaute hinauf in den nächtlichen Sternenhimmel. Sein Handy vibrierte in seiner Jackentasche. Max schaute auf das Display.

      »Bobby, das ist Beate. Ein Anruf um diese Uhrzeit?«

      Es war immerhin schon fast drei Uhr nachts. Max nahm das Gespräch an.

      »Max hier! Was gibt es, Beate?«

      »Entschuldige die Störung! Tut mir leid,

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