Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman. Friederike von Buchner

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Toni der Hüttenwirt Staffel 14 – Heimatroman - Friederike von Buchner Toni der Hüttenwirt Staffel

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ihr Kind beten konnte.

      Dann rannte sie los, den Weg den Berg hinauf. Sie kann nicht weit gekommen sein, dachte Claudia. Ihr Herz krampfte sich zusammen. Sie rannte und schrie immer wieder Monikas Namen, bis sie völlig atemlos anhalten musste. Claudia war so erschöpft, dass sie sich erst einmal auf den Waldboden setzte. Die Tränen entluden sich. Sie wurde von einer tiefen Angst erfasst.

      »Ich will Monika nicht verlieren. Sie ist doch alles, was mir geblieben ist«, schluchzte sie. »Himmel, hilf mir! Bitte! Was soll ich tun?«

      Claudia stand auf und ging weiter, bis sie völlig erschöpft war. Irgendwann wurde ihr klar, dass sie Monika so nicht finden würde. Sie rannte den ganzen Weg zurück.

      Atemlos kam sie bei der Enzian Alm an. Claudia ergriff ihren Autoschlüssel und brauste los.

      Vor der Polizeidienststelle in Waldkogel machte sie nicht einmal den Motor aus. Sie stürzte hinein. Gewolf Irminger und Christina Danzer kamen aus dem Hinterzimmer. Dort hatten sie gerade gefrühstückt.

      »Monika ist fort! Sie ist weggelaufen! Helfen Sie mir! Bitte, helfen Sie mir, sie zu suchen! Sie war nicht in ihrem Bett. Ich will nicht mehr leben, wenn ich jetzt Moni auch noch verliere. Sie ist alles, was ich habe, alles was mir geblieben ist«, schrie Claudia und trommelte in ihrer Verzweiflung mit den Fäusten auf die Holzplatte.

      Irminger und Danzer warfen sich einen Blick zu. Es bedurfte keiner großen Worte. Die blasse und sehr zierliche junge Frau sah in ihrer schwarzen Kleidung erbärmlich aus. Sie hatte verweinte Augen.

      Chris ging zu Claudia und legte den Arm um sie.

      »Ganz ruhig! Jetzt setzen Sie sich und erzählen alles der Reihe nach.«

      »Sie müssen sie finden. Bitte helfen Sie mir!«

      Gewolfs neue Kollegin führte Claudia in das Nebenzimmer und drückte sie auf einen Stuhl.

      »Ganz ruhig! Wir finden jeden«, versuchte Christina sie zu beruhigen. »Wie heißen Sie? Wo wohnen Sie?«

      »Claudia Rachner …, ich wohne mit Monika auf der Enzian Alm … Sie ist erst vier Jahre …, wird demnächst fünf Jahre. Ich bin aufgewacht und habe festgestellt, das Moni fort ist. Ich habe sie drei Stunden lang gesucht und sie nicht gefunden. Wenn ihr etwas passiert ist, dann …« Der Rest des Satzes ging in einem neuerlichen Tränenschwall unter.

      Claudia zitterte am ganzen Leib. Christina legte ihr eine warme Decke um und schenkte ihr eine Tasse heißen Kaffee ein.

      »Hier, der Kaffee tut bestimmt gut. Ich bin Christina Danzer, aber du kannst Chris zu mir sagen. Wir sind doch hier in Waldkogel alle eine große Familie. Und wenn jemand Kummer hat, dann rücken wir enger zusammen. Deiner Monika wird bestimmt nichts passiert sein. Kinder haben einen besonderen Schutzengel, Claudia. Jetzt gibst du uns eine genaue Beschreibung. Hast du ein Foto von Monika?«

      Claudia schüttelte den Kopf. Sie putzte sich die Nase. »Nur daheim, ich bin einfach losgefahren.«

      Christina nickte.

      »So, dann sage ich dir jetzt, wie wir das machen! Ich fahre mit dir zur Enzian Alm und hole das Foto. Wolfi schreibt alles auf und meldet es weiter. Dann wissen alle, dass Monika gesucht wird. Wir werden sie bestimmt finden.«

      Christina packte Monika in das Polizeiauto und fuhr mit ihr hinauf zur Enzian Alm.

      Claudia weinte den ganzen Weg. Als sie ankamen, gab sie Christina ein Foto aus dem Fotoalbum.

      »Was für ein liebes Madl«, sagte Christina leise.

      »Sie sieht ihrem Vater sehr ähnlich«, sagte Claudia.

      Sie blätterte im Album zurück und zeigte Christina ein Bild von Rudi. Noch bevor die junge Polizeimeisterin fragen konnte, sagte Claudia: »Ich bin Witwe! Mein Mann kam vor zwei Jahren bei einem Autounfall auf der Autobahn um. Ein Lastwagen hatte eine Massenkarambolage verursacht.«

      Christina ergriff voller Anteilnahme Claudias Hand und hielt sie fest.

      »Mein Beileid! Wir werden Monika finden. Bitte, glaube mir. Kinder laufen oft fort.«

      Claudia fing an zu schluchzen.

      »Es ist wegen der Zeichnung. Sie fehlt. Ich habe Angst, dass Moni auf den ›Engelssteig‹ will. Ich mache mir solche Vorwürfe. Es ist alles meine Schuld.«

      Claudia erzählte Christina, was sie Monika über den »Engelssteig« erzählt hatte und dass die Engel die Zeichnung in den Himmel bringen würden. Sie berichtete auch, dass Monika auf den Gipfel wollte. Christina hörte Claudia ruhig zu.

      »Das ist ja schon einmal ein Anhaltspunkt. Auf den Gipfel kommt Moni bestimmt nicht. Außerdem sind viele Wanderer rund um den Berg unterwegs und Bergsteiger ebenso. Sicher wird sie gesehen. Ein Kind allein unterwegs, das fällt auf. Aber ich werde Wolfi sofort informieren.«

      Christina ging hinaus zum Polizeiwagen. Über Funk sprach sie mit ihren Kollegen Gewolf Irminger. Sie bat ihn, Kontakt zu Doktor Engler aufzunehmen und den Pfarrer zu verständigen.

      »Wolfi, ein Arzt sollte nach Claudia sehen und ihr vielleicht ein Beruhigungsmittel geben.«

      Christina war sehr besorgt. Sie wollte Claudia nicht alleine auf der Enzian Alm lassen. Ihr war zuzutrauen, dass sie selbst weiter nach Monika suchen würde und vielleicht in Gefahr käme. Gewolf Irminger, der von allen Wolfi genannt wurde, versprach, sich um alles zu kümmern. Bis jemand käme, sollte seine Kollegin bei Claudia bleiben.

      Christina ging in die Almhütte. Dort hatte Claudia den Kopf auf die Tischplatte gelegt und weinte. Christa setzte sich neben sie und streichelte ihr behutsam den Rücken.

      Die Zeit bis Doktor Martin Engler kam, schien endlos zu sein, dabei waren es nur Minuten. Hinter ihm kam Pfarrer Zandler. Irminger brachte den Geistlichen in Claudias Auto herauf, zurück würde er mit Christina zusammen im Polizeiauto fahren. Die beiden überließen Claudia Doktor Martin Engler und Pfarrer Zandler. Sie war bei ihnen in besten Händen.

      »Aufi, Wolfi, zurück ins Dienstzimmer! Jetzt können wir das Foto herausschicken.«

      »Ich werde auch die Bergwacht in Kirchwalden informieren, Chris. Der Leiter der Bergwacht, Leonhard Gasser, ist aus Waldkogel. Er wird uns in diesem Fall besonders bei der Suche unterstützen.«

      Noch während Christina zurückfuhr, rief Gewolf über Funk die Bergwacht an. Leonhard, der Leo gerufen wurde versprach sofort mit der Suche zu beginnen und alle verfügbaren Hubschrauber in die Luft zu schicken.

      Es verging keine Viertelstunde, dann kreisten mehrere Hubschrauber über den Bergen rund um Waldkogel. Sie suchten besonders das Gebiet um den »Engelssteig« ab.

      Der Tag verging. Claudia hatte ein starkes Beruhigungsmittel bekommen und schlief in ihrer Kammer auf der Enzian Alm. Pfarrer Zandler blieb bei ihr. Bis zum Abend war die Suche erfolglos geblieben. Jetzt waren alle noch mehr besorgt. Doktor Martin Engler kam am Abend und gab Claudia ein Mittel, das sie die Nacht durchschlafen lassen würde.

      *

      Die Sonne versank im Westen hinter den Bergen. Ein kühler Wind frischte auf. Der alte Alois trat auf die Terrasse und schaute sich den Himmel an. Er rief Toni herbei.

      »Toni, sind

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