Revolution? Ja, bitte!. Andreas Buhr

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Revolution? Ja, bitte! - Andreas Buhr Dein Business

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zu unserer eigenen Intelligenz empfunden. Viele Menschen sorgen sich. Aber nicht alle. Raymond Kurzweil, Director of Engineering bei Google, ist von ihr fasziniert und sieht ihre Chancen. Menschen wie er begreifen künstliche Intelligenz als Bewusstseinserweiterung.46 Mensch und Maschine sollen dank implantierter Chips in Zusammenarbeit unser Bewusstsein erweitern, uns besser rechnen, mühelos andere Sprachen sprechen oder bei Behinderung unterstützende Geräte mit Gedanken steuern lassen.47 Denn in Zukunft soll es für uns möglich sein, mithilfe von künstlicher Intelligenz unsere eigene Intelligenz zu steigern – ohne zu lernen. Was so klingt, als ob der Traum aller Schüler und Studenten nun endlich wahr werden würde, wird fleißig erforscht, vor allem sind hier Facebook, Google und Microsoft aktiv. Sie haben das Geld, um die besten Forscher an Bord zu holen. Mit milliardenschweren Budgets statten sie die Labore so gut aus, dass ein engagierter Wissenschaftler einfach nicht mehr Nein sagen kann. Von den elitären Arbeitsbedingungen ganz zu schweigen. Es ist daher kein Geheimnis: In der KI-Forschung sagen nicht mehr die Universitäten, wo es langgeht, sondern Google & Co.48

      Wenn Sie das Unternehmen von Ihren Eltern übernommen haben, sollten Sie ebenfalls weiterlesen. Auch dann, wenn Sie vielleicht ein Start-up gegründet haben, das einer digitalen Geschäftsidee entsprungen ist, und nun meinen, dass Führungsfragen in solchen von Anfang an digital ausgerichteten Unternehmen eher nebensächlich seien, legen wir Ihnen ganz besonders dringend ans Herz weiterzulesen. Wir denken dabei besonders an Jungunternehmer, die mit Mitte zwanzig zwar Investoren überzeugen können, aber keinerlei Erfahrung darin haben, Teams zu führen. Selbst Unternehmen, die horizontal organisiert sind, also nahezu ohne hierarchische Strukturen auskommen, gelangen irgendwann an ihre Grenze, nämlich dann, wenn sie wachsen. Oder spätestens dann, wenn sie konsolidieren. Und dieser Punkt kommt immer irgendwann. Dann ist Führung gefragt. Plötzlich sind klassische Führungsthemen aktuell. Denn die Führung entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens! Vor allem in digitalisierten Zeiten. Dazu gehört auch, dass der Wertekompass, die Grundlage des eigenen Führungsstils, klar definiert ist. Welche Werte dieser Kompass berücksichtigt, erfahren Sie in diesem Buch.

       DIANNA YAU:

       »Facebook hat eine einzigartige Unternehmenskultur«

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      (Copyright: Dianna Yau)

      Dianna Yau, Program Product Manager bei Facebook in San Francisco, entwickelt Produkte, die die nächsten vier Milliarden Menschen in den Emerging Markets ans Internet anbinden. Bevor sie zu Facebook kam, war sie für Strategie und Skalierung verschiedener Technologieunternehmen verantwortlich: für IBMs Enterprise-Produkte für Kunden weltweit, für Consumer Technologies für den brasilianischen Markt von Rocket Internet und für digitale Werbeprodukte für Googles kleine und mittlere Kunden.

      Über ihren normalen Job hinaus baut sie Start-up-Ökosysteme auf und hat die letzten vier Jahre damit verbracht, in Sachen Emerging Markets zu reisen, Start-ups zu betreuen und Brücken zwischen Technologiezentren auf sechs Kontinenten zu bauen.

      Florian: Dianna, was machst du so an einem ganz normalen Arbeitstag bei Facebook?

      Dianna: Die Frage bekomme ich oft gestellt und meine Antwort lautet dann immer: Es gibt keinen normalen Tag, keine normale Woche in einer solchen Firma! Wenn ich allerdings charakterisieren soll, was dort einzigartig ist, könnte ich dir eine Menge erzählen. Jeden Tag steuern wir beispielsweise etwas dazu bei, vier Milliarden Menschen miteinander zu verbinden. Das ist unsere große Mission, an die ich glaube und für die ich auch wirklich brenne! Für meine Arbeit in unserem Connectivity Space bedeutet das, ständig neue innovative Technologien und Ideen zu entwickeln, um dieses Ziel zu erreichen.

      Florian: Gibt es dennoch irgendwelche Schwerpunkte in deinem Arbeitstag?

      Dianna: Ja, es gibt drei Sachen, die meinen Tag charakterisieren: Erstens, ich muss vielen Menschen im Unternehmen erklären, worum es in den vielen Meetings ging. Die wollen auf dem Laufenden sein. In den Meetings wird nämlich eine Menge experimentiert und besprochen. Daher fühlt sich das für mich auch immer noch so an, als ob ich in einem Start-up arbeiten würde. Dabei muss man wissen: Das meiste, was wir entwickeln, sind reine Hypothesen, also datengetriebene Analysen. Die sind Teil der DNA von Facebook.

      Zweitens: Wir sind eine sehr kollaborative Organisation, also egal, was wir tun, wir arbeiten teamübergreifend. Das macht die Arbeit manchmal etwas schwierig, weil du nicht nur vom Business Development ein Okay brauchst, sondern von vielen anderen Stakeholdern, bevor du den nächsten Schritt gehen kannst. Trotzdem sage ich: Es ist eine der kollaborativsten Umgebungen, in denen ich je gearbeitet habe! Ein Beispiel: Als ich mein erstes Projekt bei Facebook in Angriff genommen hatte, das im Übrigen nicht technisch ausgerichtet war, habe ich zufällig einem Technikmanager davon erzählt; er war total begeistert und bot mir sofort seine Hilfe an! So etwas passiert ständig bei Facebook. Du erzählst jemandem von deinem Projekt, der ist begeistert und will irgendwie bei der Realisierung helfen. Die Leute bei Facebook bieten dir ständig Hilfe, Kontakte oder Ressourcen an. Das ist ziemlich einzigartig! In anderen Firmen, in denen ich früher gearbeitet habe, haben die Leute sehr isoliert gearbeitet.

      Das Dritte, was meinen Tag auszeichnet, ist die Mission, die wir bei Facebook verfolgen. Unser Arbeitstag wird sehr stark von dieser Mission gesteuert, das heißt, wir reden täglich darüber, wie wir es schaffen, vier Milliarden Menschen miteinander zu vernetzen. Vieles davon hat mit technischen Innovationen zu tun, aber es geht weit über das rein Technische hinaus. Diese Fokussierung auf die Mission, Menschen miteinander zu verbinden, ist ziemlich einzigartig. Andere Organisationen sprechen über ihre Einnahmen und wissen nicht einmal, welches Ziel sie erreichen wollen, bei Facebook hingegen steht die Mission im Mittelpunkt. Das sind die drei wichtigsten Eckpunkte, die unsere Unternehmenskultur charakterisieren.

      Florian: Du hast gesagt, dass es wirklich herausfordernd sein kann, in einem sehr kollaborativen Raum zu arbeiten. Du brauchst in deiner Arbeit viele Rückmeldungen aus den unterschiedlichsten Teams, beispielsweise vom Legal Department. Von außen sieht das immer so aus, als ob ihr alles ganz schnell umsetzt, aber von dir höre ich nun, wie aufwendig die internen Prozesse sind. Wie schafft ihr es, dass dennoch alles so reibungslos und so schnell funktioniert?

      Dianna: Das hängt mit der Kultur der Zusammenarbeit bei Facebook zusammen. Die Teams arbeiten gern zusammen, und da es Spaß macht, geht es auch schneller. In anderen Unternehmen gibt es zwar auch die Aufforderung,

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