Perry Rhodan 420: Rätsel der Vergangenheit. Clark Darlton
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Perry Rhodan 420: Rätsel der Vergangenheit - Clark Darlton страница 4
»Sir, wir haben ein Essen vorbereitet ...«
»Keine Einwände, Oberst. Ich werde das, was ich zu sagen habe, auch in der Messe von mir geben können.«
Sie lachten, und Gucky marschierte mit schnuppernder Nase voran, vorbei am Spalier der grinsenden Männer.
Dann, zehn Minuten später, erschien Rhodans Gesicht auf allen Bildschirmen der TIBETA. Er saß in der Messe, neben ihm Oberst Pferlinger und Atlan. Gucky war nirgends zu sehen.
»Ich bin glücklich, Ihr Gast zu sein«, begann Rhodan leger und ohne Formalitäten. »Ich weiß, dass Sie von einer Unzahl von Fragen bewegt werden, und ich möchte Ihnen gleich sagen, dass ich Ihnen nur auf wenige Antwort geben kann. Die Sicherheit des Sonnensystems und der Fortbestand der Menschheit erfordern gewisse Maßnahmen, von denen auch Sie nicht verschont blieben. Aber Ungewissheit ist besser als Vernichtung. Darum verschwand das Sonnensystem, und nur wenige Eingeweihte wissen, wo es geblieben ist. Aber seien Sie sicher: Es existiert weiter. Den Beweis haben Sie: Ihre Post.
Schön, hier möchte ich Ihnen eine notwendige Erklärung abgeben. Die Post wird auf der Erde von positronischen Robotern zensiert. Diese Zensur funktioniert ausgezeichnet und bewahrt alle persönlichen Geheimnisse. Lediglich Nachrichten, die nicht nach außen gelangen dürfen, werden gestrichen. Die Briefe gehen an die Absender zurück und dürfen neu geschrieben werden. Die gesamte Bevölkerung des Sonnensystems ist mit dieser positronischen Zensur einverstanden, denn Fehler können sich in jeden Brief einschleichen. Ich hoffe, auch Sie sind mit dieser notwendigen Vorsichtsmaßnahme einverstanden.
Der Postverkehr läuft über eine besonders eingerichtete Verbindungsbrücke, auf deren Erläuterung ich verzichten möchte. Selbstverständlich erfolgt für die Post, die zum Sonnensystem geht, keine Zensur. Ich kann Ihnen garantieren, dass in Zukunft die Verbindung zur Heimat nicht mehr unterbrochen wird. Aber ich habe dafür auch eine große Bitte an Sie:
Fragen Sie mich nicht, was mit dem Sonnensystem geschehen ist.
Sie wissen jetzt, dass es existiert und dass alle Ihre Angehörigen gesund sind und leben. Aber sie leben in einem Versteck, in dem sie auch die größten und mächtigsten Feinde nicht finden werden. Sie leben in Sicherheit, und das dürfte auch für Sie ausschlaggebend sein. Ich weiß nicht, wann für Sie ein Besuch der Erde möglich sein wird und bitte Sie, sich noch zu gedulden. Sobald die Situation es ermöglicht, werden Sie die Möglichkeit erhalten, Ihre Angehörigen und Freunde wiederzusehen.
Ich bitte Sie, damit zufrieden zu sein und versichere Ihnen, dass alle diese geheimnisvoll anmutenden Maßnahmen dringend notwendig sind, die weitere Existenz der Menschheit zu garantieren. So wie heute mein plötzliches Wiederauftauchen notwendig wurde, um die Lage erneut zu stabilisieren, so wird eines Tages das Wiedersehen des verschwundenen Sonnensystems eine Lebensnotwendigkeit sein. Bis dahin gedulden Sie sich bitte.
Haben Sie Vertrauen zu mir und dem Oberkommando.
Wir haben es auch zu Ihnen.«
*
Später, als Rhodan sich mit Atlan und Pferlinger in der Kommandozentrale unterhielt, erschien plötzlich Gucky in dem Raum und nahm Rhodan beiseite.
»Ich habe einen gefunden«, teilte er ihm flüsternd mit. »Ich glaube er ist verlässlich und hätte später mal einen Urlaub verdient. Funkoffizier ist er, interessiert sich aber auch für Physik und andere Dinge. Schlaues Kerlchen, nebenbei. So macht er sich Gedanken über das Sonnensystem und vermutet allen Ernstes bei sich, dass es in der Vergangenheit oder Zukunft sein könnte. Was sagst du nun?«
»Wer ist es?«
»Ein Leutnant Cliff Nordberg. Willst du ihn sehen?«
»Wir erledigen das, bevor wir hier Schluss machen. Halte dich bis dahin zurück.«
»Ich bin ein Muster an Zurückhaltung«, versicherte der Mausbiber todernst und flegelte sich in einen der beiden Kommandosessel.
Die Besprechung zwischen den drei Männern dauerte nicht lange, und dann wandte sich Rhodan an Oberst Pferlinger: »Ich denke, Leutnant Nordberg ist der richtige Mann, uns zu begleiten. Übergeben Sie mir bitte seine Papiere und unterrichten Sie ihn von seiner Versetzung. Er hat zehn Minuten Zeit, seine persönlichen Dinge einzupacken. Wir treffen ihn beim Transmitter.«
Pferlinger stellte keine Fragen. Über Interkom unterrichtete er Cliff, ohne ihm weitere Einzelheiten mitzuteilen. Er befahl ihm, sich in zehn Minuten beim Kleintransmitter zu melden. In voller Ausrüstung.
Pferlinger fügte hinzu: »So als würden Sie versetzt oder führen in Urlaub.«
Cliff stotterte eine Bestätigung, dann erlosch der Bildschirm.
Gucky meckerte: »Es ist unfair, einen Menschen so zu erschrecken. Dabei handelt es sich bei Nordberg um einen äußerst sensiblen Charakter. Er schleppt dauernd einen Liebesbrief mit sich herum.«
Rhodan warf dem Mausbiber einen strafenden Blick zu.
»Ich meine, du könntest auch ein wenig diskreter sein.«
Gucky duckte sich.
»War ja nicht so gemeint, Perry. Aber schließlich war dieser Brief so etwas wie ein Anfang. Er machte mich auf Nordberg aufmerksam. Alles andere, was ihn geeignet erscheinen lässt, kam erst später.«
»Wir werden ja sehen«, sagte Rhodan kurz.
Oberst Pferlinger brachte sie zum Kleintransmitter, aber diesmal wurde auf alle Formalitäten verzichtet. Ein Mann stand lediglich in dem Raum, einsam und allein. Neben ihm lag ein längliches Gepäckstück, das sein persönliches Eigentum enthielt. Auf der anderen Seite stand eine Metallkiste, in der Uniform, Raumanzug und Waffen waren.
Rhodan ging auf ihn zu und gab ihm die Hand.
»Ich heiße Sie willkommen, Leutnant Nordberg. Sie werden mich an Bord der INTERSOLAR begleiten, deren Mannschaft Sie künftig angehören. Nehmen Sie Ihre Sachen und folgen Sie mir in den Transmitter.«
Cliff starrte Rhodan an, noch immer fassungslos und ungläubig. Er hatte sich so sehr gewünscht, diesem Mann einmal in seinem Leben gegenübertreten zu können, und nun war es geschehen. Und es veränderte sein ganzes Leben auf einen Schlag.
Ein wenig unsicher verabschiedete er sich von Pferlinger.
»Alles Gute, Sir. Ich hatte keine Zeit, mich von meinen Kameraden zu verabschieden. Dürfte ich die Bitte aussprechen, Sir ...?«
»Keine Sorge, ich erledige das, Leutnant. Alles Gute für Sie.«
»Danke, Sir.«
Rhodan selbst griff zu und half dem Leutnant, den Metallkasten mit der Ausrüstung in den Transmitter zu bringen. Dann hob er die Hand und winkte Pferlinger zu: »Sie werden Nachricht erhalten, Oberst. Bleiben Sie weiterhin auf Warteposition. Ich verlasse mich auf Sie und Ihre Leute.« Er warf Gucky einen wissenden Blick zu. »Auch auf Captain Bullby, Oberst.«
Eine Sekunde später waren