Perry Rhodan 2539: Schreine der Ewigkeit. Marc A. Herren

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Perry Rhodan 2539: Schreine der Ewigkeit - Marc A. Herren Perry Rhodan-Erstauflage

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er sich.

      Der Name war seit Generationen veraltet und wurde nur selten verliehen – mehr als zwei Dutzend Svages würden aber mit Sicherheit in seinem Großnest wohnen.

      Der Dünnfedrige ruckte mit dem Kopf vor und zurück, kniff die Augen halb zusammen und scharrte unruhig im Bodennebel herum.

      »Du bist Sonte Tyrgal Takell?«, fragte er.

      »Gewiss«, sagte er mit fester Stimme und deutete auf seinen Halsreifen.

      Der Reifen gehörte dem – an diesem Tag leider verhinderten – öffentlich nicht sehr bekannten Philosophen aus Takells Nest, das Syrst als Tarnung diente. Wer zu Symposien nicht auftrat, der durfte sich auch nicht wundern, wenn der eigene Namensreifen einen anderen zu Ruhm und Apérohäppchen verhalf.

      Das fand jedenfalls Syrst Tykvenst Lokop, und bis vor kurzer Zeit hatte es wie eine überaus clevere Idee ausgesehen. Dann war der Verhurrschte vor ihn getreten.

      »Ich habe mit Sonte studiert«, krächzte sein Gegenüber heiser. »Du gleichst ihm nicht einmal ansatzweise. Dafür kommst du mir sonst ziemlich bekannt vor.«

      Syrsts Hals verschloss sich, als hätte sich ein Wurm in seiner Kehle festgehakt. Zu allem Überfluss bemerkte er, dass sein Gegenüber aus den Federn muffelte – stinkende Lokopter konnte er auf die Mauser nicht ausstehen.

      »Du ... du musst dich ganz bestimmt täuschen!«

      »So, muss ich das? Weißt du denn, wer ich bin? Der richtige Sonte kennt meine Federzeichnung ebenso gut wie meine Arbeit.«

      Der Dünnfedrige plusterte sich auf, und ein Schwall schlechter Luft erreichte Syrst. Unwillkürlich wich er ein paar Schnabellängen zurück.

      Federzeichnung!«, dachte Syrst angeekelt. Bei dir ist der Geruch einprägsamer als die Musterung! Er sprach seine Gedanken aber nicht aus, um seinen Gegner nicht unnötig zu provozieren.

      »Svage, ich weiß nicht, für wen du dich hältst«, sagte er stattdessen, »aber weder kenne ich dich, noch denke ich, dass du mich so lange in Beschlag nehmen solltest. Die anderen Besucher ...«

      »Ich bin Svage Kittel Lokop«, unterbrach ihn der Dünnfedrige in gewichtigem Tonfall. »Und ich denke, dass du alles andere als ein Philosoph, sondern vielmehr mit einem Aufschneider identisch bist, den ich schon vor Jahren auf dem Unterweisungshof der Hochstapelei überführt habe!«

      »Du hast mich gar nicht überführt,ich ...«

      Syrst klappte den Schnabel geräuschvoll zu. Um einen Flaum hätte ich mich verraten!

      Svage Kittel Lokop hob den Schnabel zur Decke und krähte vor Lachen. Sofort erstarben im Konferenzraum sämtliche Gespräche, und Hunderte von Augenpaaren richteten sich auf die beiden Lokopter.

      Syrst erstarrte.

      Eine Blaufeder, die für die Organisation des Anlasses zuständig war, kam eilig auf sie zugestakst. »Sonte, wirst du von diesem ... diesem ...« Ihr Blick wanderte von Svages Kopf bis zu seinen krummen Beinen hinunter, die im Bodennebel verschwanden.

      »Mein Name ist Svage Kittel Lokop«, keckerte der Dünnfedrige. »Wenn du hier arbeitest, solltest du mich kennen!«

      Die Blaufeder wich unwillkürlich zwei Schrittlängen zurück.

      »Professor Svage!«, gackerte sie. »Ich habe dich ... Es tut mir ... Wir wollten dich ...«

      »Ihr habt mich eingeladen«, unterbrach Svage sie ruhig. »Ich wollte aber sehen, wie sich die Kollegen in meiner Abwesenheit schlagen und habe dem Symposium deshalb als einfacher Besucher beigewohnt.«

      »Aha«, ächzte die Blaufeder. Es stand ihr quer über den sorgfältig bemalten Schnabel geschrieben, dass sie überhaupt nichts verstand.

      »Ganz besonders intensiv habe ich meinem alten Brutbruder Sonte gelauscht, der während des Symposiums nicht nur seine rhetorische Brillanz vermissen ließ, sondern Sonte auch im Federkleid nicht im Entferntesten gleicht. Wahrscheinlich hat es dieses fremde Ei nicht geschafft, ein Bild Sontes aufzutreiben, da er die Öffentlichkeit aus gutem Grund meidet!«

      Syrst begriff, dass er sofort eingreifen musste, wenn er nicht wollte, dass alle Läuse auf ihn übersprangen.

      »Das ist eine Frechheit sondergleichen!«, rief er mit aufgeplusterten Brustfedern. »Ich bin Sonte Tyrgal Takell! Ich verlange, dass dieses verhurrschte Geschöpf sofort aus meiner Schnabelreichweite entfernt wird!«

      Herrisch sah er sich um. Die anderen Teilnehmer und Besucher traten fußscharrend heran, um den unerwarteten Streit bei dem Philosophen-Symposium aus der Nähe erleben zu können.

      Die Blaufeder blickte hilflos von ihm zu Svage, der nicht nur mit dem Außenseiter von damals identisch war, sondern obendrein, wie es schien, einen Professortitel in Philosophie innehatte.

      »Was ... wem ...?«, stotterte sie.

      »Mir scheint«, sagte Svage, »dass wir vor einem Problem der äußeren wie inneren Identität eines Individuums stehen, das durch einen simplen Test aus der Welt geschafft werden kann.«

      »Ich verbitte mir ...«

      »Einen Test, den die interessierte Zuhörerschaft ...«, Svage blickte kurz in die Runde der andächtig lauschenden Lokopter, »... ohne Probleme nachvollziehen kann.«

      Syrst wollte erneut aufbegehren, doch ihm wurde schlagartig bewusst, dass die geifernden Gaffer um ihn herum so lange keine Ruhe geben würden, bis er sich diesem Test gestellt hatte.

      Ergeben legte er das Federkleid an. »Dann tu, was du nicht lassen kannst!«

      In den Augen des Professors sah Syrst Häme aufblitzen und wusste, dass er verloren hatte.

      »Sonte Tyrgal Takell«, begann Svage mit tragender Stimme, sodass es alle hören konnten. »In deinem epochalen Werk ›Der Sinn des Lebens‹ stellst du eine These auf, die zuerst auf breite Ablehnung stieß, mittlerweile aber die Grundlage aller philosophischen Hauptströmungen darstellt – was besagt sie?«

      Mit einem Schlag war es im Saal so leise, dass man das Husten einer Gefiedermilbe hätte hören können.

      Syrst gab sich alle Mühe, nicht zu schwanken, doch die schwarzen Schlieren vor seinen Augen verhießen nichts Gutes.

      Bloß nicht ohnmächtig werden!, beschwor er sich. Du hast dich bisher aus allen Schwierigkeiten herausgehackt – das wird dir auch jetzt gelingen!

      »Na?«, fragte Svage mit einem süffisanten Keckern. »Hat der Professor aus Takells Nest schon eine Ahnung, was er da in seine Schriftrolle geschrieben hat?«

      »Ich ... ich habe schon so Vieles geschrieben«, sagte Syrst tapfer, obwohl er keine Ahnung hatte, wie viele Werke dieser Sonte verfasst hatte. »Als ehrenhafter Lokopter solltest du mir einen Hinweis darauf geben, um welche These es sich genau handelt.«

      Mehrere der Umstehenden klapperten zustimmend mit ihren Schnäbeln. Andere kratzten nervös über den Boden zum Zeichen, dass sie mit der Forderung nicht einverstanden waren.

      Svages Kopf pendelte abwägend hin und her. »In Ordnung. Machen wir es also ganz leicht: In welcher Weise erreicht

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