Perry Rhodan 2836: Die Zeitrevolution. Michelle Stern

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Perry Rhodan 2836: Die Zeitrevolution - Michelle Stern Perry Rhodan-Erstauflage

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deutet darauf hin. Leider haben wir noch keine Welt gefunden, die wir retten könnten.«

      »Es muss eine geben. Ich habe es bereits befürchtet – wir müssen für eine Zeitschleife sorgen.«

      »Ich bezweifle das Konzept der Zeitschleife nicht, halte es jedoch für einen Sonderfall der Zeitreiseproblematik. Jede Zeitreise stiftet ein autokausales Ereignis, aber nicht jedes autokausale Ereignis endet in einer Zeitschleife. Ein Beleg dafür ist die Revidierung der PAD-Katastrophe, bei der das Ereignis aus derselben Zeitlinie getilgt wurde.«

      »Dann glaubst du nicht, dass sich die Zeitlinie teilt, sobald eine Veränderung eintritt?«

      »Eine Teilung ist möglich, aber nicht zwingend. Wobei der Gedanke einer sich teilenden Linie sehr terranisch ist und zu kurz greift.«

      »Was genau verstehst du unter einem autokausalen Ereignis?«

      »Normalerweise stehen Ereignis und Folge in einem kausalen Zusammenhang. Ich öffne einen Datenkristall – der Datenkristall wird lesbar. Bei einer Zeitreise erscheint etwas in der Gegenwart – eine Person, eine Maschine –, für die es in dieser Gegenwart und in deren Vergangenheit keinen Grund, keinen Anlass, keine Ursache gibt. Es wirkt, als stiftete diese Erscheinung eine eigene Kausalität, als begänne mit diesem Ereignis eine neue Kette von Zusammenhängen. Natürlich hat auch diese Erscheinung eine Ursache – aber sie liegt fern der Gegenwart, ja außerhalb der Gegenwart. Deswegen bezeichne ich den Eintritt eines Zeitreisenden in eine fremde Zeit als autokausales Ereignis.«

      »Klingt logisch. Denkst du, ein solches autokausales Ereignis hat die Kraft, den Beharrungskräften der Zeit zu entgehen?«

      ANANSI blinzelte ihn aus ihren großen Augen an. »Das glaubst du selbst, sonst wärst du nicht hier. Zeit, Beharrungskräfte, Linien, alles Begriffe, an die Intelligenzwesen sich klammern, um etwas weit Komplexeres darzustellen. Aber um in dieser Einfachheit zu bleiben und dir eine Antwort zu geben: Ich bin überzeugt, dass eine Zeitschleife nach dem Es-geschieht-weil-es-geschah-Prinzip eine absolute Ausnahme ist. Wenn du deine Epoche retten willst, musst du handeln, und das schnell. Jeder noch so kleine Fehler kann zu einem Desaster von kosmischer Größe führen.«

      »Du verstehst es, mich zu motivieren.«

      »Wie lauten deine weiteren mindestens dreiundneunzig Fragen?«

      Rhodan lächelte schwach über ANANSIS Genauigkeit. »Was haben deine Auswertungen in Bezug auf die larische Regierung und Avestry-Pasik ergeben?«

      »Sie sind vermutlich tot. Oder abtransportiert und so gut wie tot. Sie sollten interessante Banner-Komponenten darstellen.«

      Eine Bewegung in Rhodans Augenwinkel veranlasste ihn, sich umzudrehen. Gucky materialisierte zusammen mit einem vielleicht zwölfjährigen, larischen Mädchen. Die Kleine sah furchterregend aus, hatte Schatten unter den Augen und schien mehr tot als lebendig zu sein. Sie blinzelte mehrfach, wie jemand, der lange Zeit blind gewesen war und seine Umgebung plötzlich erneut wahrnahm.

      Gucky atmete heftig, als hätte die Teleportation ihn erschöpft. Dabei dürfte das kaum der Fall sein. Der Ilt war ein Meister seiner Paragaben. »Perry, ich habe Hyo-Moohemi gefunden. Ich habe ihre Gedanken unter dem Helaaros in einem Schutzraum geespert. Zum Glück konnte ich hinspringen.«

      Langsam trat Rhodan auf das Kind zu. Er kannte es, hatte es aus den Händen der Tiuphoren befreit, die bereits vor seiner Abreise auf Noular aktiv gewesen waren und die Invasion vorbereitet hatten.

      ANANSI öffnete den Mund, setzte zu ihrer Standardfrage an, doch Rhodan hob die Hand und beschied ihr durch eine Bewegung, es sein zu lassen. Er kniete sich vor Hyo-Moohemi, die unstet von einer Arbeitsstation zur nächsten blickte.

      Hyo-Moohemi schaute zögernd zu ihm auf, dann entdeckte sie die als Holo in der Luft schwebende ANANSI. Ihre Augen weiteten sich. »Wer ist sie?«

      »ANANSI, unsere Bordsemitronik. Sie ist kein Kind, falls du das denkst.«

      Gucky nickte Hyo-Moohemi zu. »Sie will dir etwas sagen.«

      Das Mädchen legte die Hände ineinander, quetschte mit den Fingern der einen Hand die der anderen zusammen. »Ich bin geflohen, mit Rino-Faaru und Basery-Lag. Wir haben uns versteckt, wie Maan-Moohemi wollte.«

      Rhodan sagten die beiden Namen nichts. Aber er wusste, dass Hyo-Moohemi und die Helaar eine besondere Beziehung verband. Sicher war das Mädchen während des Angriffs in der Nähe der politischen Anführerin der Ur-Laren gewesen. »Hast du mitbekommen, was mit der Helaar geschehen ist?«

      »Sie haben sie mitgenommen. Zusammen mit den beiden Fremden.«

      Die beiden Fremden: Pey-Ceyan und Avestry-Pasik. Rhodan war nie Avestry-Pasiks Freund gewesen, doch ein Einverleiben in ein tiuphorisches Banner wünschte er selbst ihm nicht. »Weißt du, auf welches Schiff die Tiuphoren sie gebracht haben?«

      »Nein.«

      Allistair Woltera drehte sich von der Funk- und Ortungsstation in seinem Sessel um. »Vielleicht kann ich helfen. Die Tiuphoren machen kein Geheimnis daraus, was sie getan haben. Im Gegenteil, sie brüsten sich im Hyperfunk mit ihren Taten. Wir sind dabei auszuwerten, welches Sterngewerk den Angriff auf Noular geleitet hat. Gib mir ein paar Minuten, dann sollten wir es wissen.«

      Rhodan nickte. »Gucky, bring Hyo-Moohemi in die Medostation.« Seine Aufmerksamkeit wanderte wieder zu den Darstellungen der Schiffe im System. Die meisten Beiboote waren inzwischen auf dem Rückweg, doch eine spezielle Kennung fehlte. Warum brauchten Farye und ihr Team so lange?

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