Perry Rhodan 3063: Ceres. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3063: Ceres - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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Roboter antwortete nicht, sondern verließ den Raum.

      Die Frau ging auf Wanderschaft. Platz genug gab es, aber es war nicht schön, wenn man ihn mit niemandem teilen konnte.

      Langlebigkeit, dachte sie. Viele hätten es für einen Segen gehalten, sie bezweifelte das seit einer Ewigkeit.

      Sie betrat das Habitat und ließ eines der Planspiele darauf ablaufen, bis es ihr so langweilig wurde, dass sie es nicht mehr ertrug.

      Sie nahm eine sportliche Herausforderung des positronischen Ertüchtigungsbereiches an und erfüllte sie. Wie immer.

      Sie ging zu ihrem Roboter und kostete die nächste Mahlzeit.

      Sie wartete.

      Irgendwann schlief sie, einmal, zehnmal, hundertmal. Wo lag der Unterschied?

      Dann stürzte der Roboter zu ihr, und er war so aufgeregt, wie er als Maschine nur sein konnte: »Alles wird anders, Herrin!«, rief er. »Es ist so weit!«

      1.

      Tief und tiefer

      »Sind wir so weit?«, klang Ghizlane Madounis Stimme aus dem Funkempfänger. Die Kommandantin der ORATIO ANDOLFI erkundigte sich mit einem leichten Anflug von Sorge nach dem Zustand der ORPHEUS. Eine Bildübertragung gab es nicht, und das war womöglich sogar ganz gut so, fand Marek Derowia.

      »Alle Systeme bereit!«, antwortete Farye Sepheroa. »Start vorbereitet.«

      »Ist sie nervös?«, fragte Derowia, wobei ihm selbst nicht klar war, ob er in die Runde oder nur zu sich selbst sprach.

      »Ghizlane ist ein Profi«, sagte Sepheroa, die permanent mit der Positronik kommunizierte. Noch ein letzter Check des Antriebs, der Lebensversorgung, der Abschirmung.

      »Sie ist nervös«, entschied der Geologe und tappte mit den Fingern der rechten Hand auf die Konsole. Er hatte seine Systeme dreimal geprüft, insbesondere den Sensorstreifen draußen am Bug, der Augen und Ohren sein würde, sobald sie in die Tiefe gingen. Es juckte ihn, es noch ein viertes Mal zu tun, aber weil er sich nicht entscheiden konnte, trommelte er stattdessen auf die Konsole. Seine Finger mussten etwas tun.

      »Wohingegen du die Ruhe selbst bist.« Die Pilotin zwinkerte ihm zu.

      »Ja. – Nein! – Ich bin momentan gar nichts, weder Fels noch Erde, weder Wasser noch Land.«

      Kein Wunder. Es war die Jungfernfahrt des Gäonautikums, ohne dass zuvor Praxistests absolviert worden wären. Ohne Generalprobe direkt zur Premiere. Es konnte nichts mehr nachjustiert oder verbessert, kein Teil ausgetauscht oder ein zweites dazugesetzt werden.

      Es klappte, oder sie waren tot.

      *

      Die ORATIO ANDOLFI, ein mächtiger Kugelraumer der VASCO-III-Klasse und das stolze Flaggschiff der Liga, ging in Position.

      »Dann legen wir mal los!«, befahl Kommandantin Ghizlane.

      Der Desintegrator fräste sich durch den sechs Meter dicken Eispanzer des Ozeans von Zeut und erzeugte dabei eine mächtige Dampfwolke, die gut hundert Meter aufstieg und sich sehr langsam als sanfter Schneefall in die Umgebung wieder herabsenkte. Innerhalb weniger Sekunden war ein Durchlass für die ORPHEUS geschaffen, ein großes, dunkles Loch im Nichts, wie ein bodenloser Abgrund.

      »Gäonauten-Team, bitte alle anschnallen, eure Reise beginnt in drei ... zwei ... eins ...«

      Ein leichtes Gefühl des Fallens, dann Ruhe, als wären sie nicht mehr in Bewegung.

      Dennoch krallte Derowia die Finger ins Polster und presste die Lippen zusammen. Ein starkes Fesselfeld schützte ihn, er trug einen SERUN, und noch war er gar nicht dort, wohin er wollte. Er sollte nicht so angespannt sein.

      Aber es war nun einmal ein Unterschied zwischen der Planung einer Mission und deren Ausführung. Genau wie für das Gäonautikum auch war diese Reise sein erstes Mal. Er war schon in engen Höhlen herumgekrochen, hatte sich an die Calderen aktiver Vulkane herangewagt ... aber das ...

      »ORATIO, wir sind unterwegs, bis jetzt alles einwandfrei«, funkte Sepheroa. »Die Lücke sieht sauber aus.«

      Das Holorama zeigte die Fahrt im Traktorstrahl nach unten, und der Geologe blickte über eine endlose weiße Weite im matten Sternenlicht.

      Der Eintauchpunkt rückte schnell näher.

      »Der Einlass zum Hades«, witzelte Derowia und wusste nicht, wen er damit beruhigen wollte. Oder wollte er Perry Rhodan mit seinem historischen Wissen beeindrucken? Das war gar nicht ungewöhnlich. Als Geologe, der auf der anderen Seite des Dyoversums geboren war und daran arbeitete, in die ursprüngliche Heimat zurückzukehren, musste er auch über die Mythologie der Unterwelten informiert sein, denn stets fanden sich Hinweise auf wahre Begebenheiten und Orte darin.

      »Hat jemand die Münzen für den Fährmann dabei?«, fragte der Unsterbliche auch prompt.

      »Oder einen Schlüssel, falls er gerade nicht zu Hause ist?«, griff Sepheroa die Frage auf und entfernte sich damit wieder von der Mythologie. Sie war eben kein Kind Terras, ihre Wurzeln lagen an einem exotischeren Ort. Wie es wohl war, die Enkelin des berühmtesten Terraners zu sein?

      »Es geht rein«, unterbrach Iwán/Iwa Mulholland und deutete auf das Holo.

      Das dunkle Loch nahm nun das gesamte Sichtfeld ein. Der Einstieg, die Schleuse zum eigentlichen Pfad. Es wirkte tatsächlich wie der Abstieg in die Unterwelt.

      Das Ziel lag weit unter dem Ozean, in 63 Kilometern Tiefe, zwischen Kruste und Mantel. Sichu Dorksteiger und andere Wissenschaftler nahmen an, dass die Ursache für den Hyper-Exhaust-Effekt und das Absaugen der Vitalenergie aus Rhodans Zellaktivator, wodurch die Tierwelt von Zeut vorzeitig erwacht war, dort unten zu finden war. Es konnte ein Gerät sein, eine Station ... viele Möglichkeiten, die aus der Distanz nicht geklärt werden konnten.

      *

      Der Traktorstrahl leitete die ORPHEUS weiter nach unten.

      Vorbei an all den Meeresbewohnern, die in der Ozeanweite zusehends erwachten. Die meisten, teils bizarr aussehenden Kreaturen mit vielen Auswüchsen, Flossen, Tentakeln, Ampeln, waren auf der Jagd. Nicht so schnell und hektisch wie in den wärmeren Gewässern Terras, doch nicht weniger tödlich.

      In den chaotischen Massen waren einzelne Lebewesen in den Scheinwerfern und auch in der Ortung kaum mehr zu erkennen.

      Sepheroa aktivierte vorsichtshalber den Prallfeldschirm und unmittelbar darunter den HÜ-Schirm, damit es nicht zu unliebsamen Begegnungen kam. Sie hatten aus dem Abenteuer mit dem Tauchboot vor wenigen Tagen gelernt.

      »ORPHEUS, alles in Ordnung?«

      »Alles einwandfrei.«

      »Vierzig Meter unter dem Meeresspiegel«, meldete die Positronik dazwischen.

      Ab dieser Tiefe wurden wahre Giganten bis zu 20 Meter geortet, die träge dahintrieben. Sie hatten das meist meterlange, zahnbewehrte Maul aufgesperrt, um alles einzufangen, was in den Schlund passte und der tödlichen Gefahr zu nah kam.

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