Perry Rhodan 3063: Ceres. Susan Schwartz

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Perry Rhodan 3063: Ceres - Susan Schwartz Perry Rhodan-Erstauflage

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Maul mit Zähnen bestand, die beunruhigend an Sägeblätter erinnerten. Zusätzlich konnte das Maul nach vorn ausgestülpt und aufgeklappt werden, was ein Entrinnen der Beute unmöglich machte. Die schneeweißen Würmer waren sehr beweglich, obwohl viele sich eher als Lauerjäger damit begnügten, darauf zu warten, dass die Beute in bequeme Nähe kam. Einige gingen hingegen aktiv auf die Jagd und machten keinen Unterschied zwischen anderen Jägern oder harmlosen Gesteinsfressern. Sie schnappten sich alles, was lebte, ohne sich an Giftstacheln, Reißzähnen oder scharfen Scherenarmen zu stören.

      Manche Kreaturen, die in Gruppen unterwegs waren, stoben auseinander, sobald sie die Annäherung eines Wurms spürten, und so gelang es ihm nicht immer, die Beute zu erwischen. Aber Fehlschläge waren selten. So mancher schnappte daraufhin nach einem Artgenossen, der sich gerade in der Nähe aufhielt. Doch nicht einmal die Sägeblattzähne konnten den Hautpanzer der eigenen Art durchdringen, sodass der Kampf schnell und ohne Sieger endete. Man kroch getrennt seiner Wege.

      Der audiovisuelle Sensorstreifen übertrug hörbar gemachtes, hochfrequentes, zartes Zirpen und Flüstern ins Innere des Gäonautikums. Hinzu kamen schabende und raspelnde Geräusche und ab und zu das Glucksen eines Wassertropfens.

      Dorksteiger war sicher, dass es auch im Wasser in dem Becken Leben gab, vielleicht sogar höher entwickelt, womöglich etwas wie terranische Olme, deren genügsames Dasein hunderte Jahre währen konnte.

      Von dem Hohlraum aus navigierte Sepheroa durch eine Art Tunnel einen Kilometer tiefer zu einem beeindruckenden Höhlensystem aus Kalkstein, mit Säulen, Domen, nadelspitzen Stalagmiten und skurril geformten Stalaktiten.

      In diesen Höhlen schien nichts mehr zu leben, oder es versteckte sich zu gut. Die Ortung konnte jedenfalls nichts entdecken. Es sah aus, als bewegten sie sich durch eine verlassene Stadt mit Turmbauten, Schlössern und filigranen Steingärten.

      Stetig ging es abwärts. Die Tropfsteine zogen sich zurück, das Gestein wurde allmählich massiver, die Gänge enger. Die Temperatur stieg sprunghaft an und näherte sich schnell der 100-Grad-Grenze.

      Ein Scan zeigte, dass das Gäonautikum eine Magmakammer kreuzte, die 500 Meter weiter unten lag. Von dort flossen heiße Adern und Kanäle in Seitentaschen, die wiederum die glühende vulkanische Masse durch Gasentwicklung weiter nach oben drückten. Diese Stellen waren instabil durch sich verflüssigendes Gestein, das stetig nach oben gepresst wurde, während sich oben festere Brocken lösten und nach unten sanken.

      Sepheroa empfahl eine leichte Kursänderung. Sie konnten einen Seitengang des Höhlensystems nehmen, der sie zügig von der brodelnden Kammer wegbrachte.

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      Illustration: Swen Papenbrock

      Es ging auf diese Weise noch einen Kilometer hinab, bis die Expedition erneut festes Gestein erreichte und die ORPHEUS den Desintegrator wieder einsetzen musste.

      *

      Die Gesteinsschichten zwischen Kilometer 30 und 45 zeigten sich extrem farbenfroh durch die eingeschlossenen Metalle, unter denen oxidiertes Eisen und Kupfer am häufigsten vertreten waren. Nahezu alle Farben des Regenbogens und Mischungen daraus boten eine abwechslungsreiche Palette, von Ocker bis Schwarzblau. Dazwischen zogen sich Adern weiterer Metalle wie Aluminium, Eisen und Blei, auch Edelmetalle wie Gold, Silber, Platin und Palladium.

      Metalladern waren nicht das Einzige, was sich reichhaltig offenbarte, hinzu kamen unterschiedlichste Mineralquarze. An manchen Stellen funkelte es betörend in verschiedenen Farben.

      »Aber keine Hyperkristalle«, murmelte Derowia bedauernd. »Und nicht ein winziges Bröckchen PEW-Metall offenbart sich. Dyo-Zeut hat uns in dieser Hinsicht nichts zu bieten, und das ist wohl schon immer so gewesen.«

      Je tiefer sie kamen, desto »weicher« wurde das Gestein. Die von der unteren Grenze der Lithosphäre heraufdringende Hitze aus der Manteloberfläche brach die molekularen Verbindungen auf und verflüssigte Felsen in eine glühende, sich ständig in – sehr langsamer und für die Gäonauten nicht wahrnehmbarer – Bewegung befindliche Masse, die durch den enormen Druck permanent nach oben durch die oberen Schichten gedrückt wurde und dabei wertvolle Erze, Metalle und Mineralien mit sich nahm.

      *

      In regelmäßigen Abständen meldete sich Rhodan bei Ghizlane Madouni und berichtete von den Fortschritten.

      »Bitte, sprich auch den beiden Konstrukteuren unseren Dank aus, dass die ORPHEUS in technisch einwandfreiem Zustand geliefert wurde«, sagte er, als sie die Hälfte des Weges zurückgelegt hatten. »Es läuft alles perfekt.«

      »Das erleichtert vor allem mich«, sagte die Terranerin mit den ausdrucksvollen dunklen Augen, ohne eine Miene zu verziehen. Sie gab sich zumeist distanziert, ein Mensch mit analytischem Verstand, weniger auf Emotionen bedacht. Dennoch glaubte Rhodan ihr, dass sie den Weg der ORPHEUS mit großer Sorge beobachtet hatte. »Und die mitgeschickten Aufnahmen zeigen eine Umgebung, wie man sie so hautnah sonst nie erlebt.«

      »Ja, das ist etwas anderes als Sterne und Planeten«, stimmte er lächelnd zu.

      Die Stunden vergingen, die ORPHEUS wühlte sich kontinuierlich durch verschiedene Gesteinsschichten, die mal fester, mal weicher waren, und musste ab und zu in nahezu flüssigen Medien größeren Brocken ausweichen.

      Sichu Dorksteiger vermutete, dass es losgelöste Teile der frühen kontinentalen Platten waren, die in einem ewigen Kreislauf nach oben geschoben wurden und wieder absanken.

      3.

      Allein

      Der Kontakt zur ORATIO ANDOLFI riss schließlich ab; aber das war kein Wunder angesichts des Chaos um sie herum. Immer wieder traf die ORPHEUS auf Wirbel elektromagnetischer Strömungen, die einen Vorgeschmack auf das boten, was in der inneren Schale vor sich gehen mochte. Der Großteil der Technik blieb zum Glück davon unberührt, doch machten diese Wirbel den Funkkontakt unmöglich, die Ortung wurde in ihrer Nähe eingeschränkt. Die bearbeiteten Bilder zeigten vor allem an den Rändern Verzerrungen, einige kleine Sensorfelder fielen aus, doch die Lücken konnten hochgerechnet und angezeigt werden.

      »Hoffentlich machen die im Schiff sich keine Sorgen«, meinte Derowia.

      »Und ob die sich Sorgen machen«, spottete Yaradua. »Jede Wette, dass die Residentin Homer bereits schwere Vorwürfe macht, sich von ihm zu dieser Aktion überredet haben zu lassen – mit Perry an Bord.«

      »Homer wird sie beruhigen«, versetzte Rhodan gelassen. »Damit war zu rechnen. Und es ist nicht das erste Mal, dass wir auf uns gestellt sind.«

      Aus dieser Tiefe kann uns sowieso keiner rechtzeitig rausholen, selbst wenn man uns noch orten könnte, fügte er in Gedanken hinzu. Sicher, für die Kommandantin des Flaggschiffs war diese Ungewissheit nur schwer zu ertragen. Von »Unversehrtheit« bis »Tod« war alles in der Funkstille enthalten.

      Und, das wusste Rhodan sehr wohl aus langer eigener Erfahrung, das Schlimmste dabei war die Unmöglichkeit, etwas zu unternehmen. Eine Rettungsaktion war ausgeschlossen, wollten sie nicht eine planetenweite Katastrophe riskieren. Homer würde das ohnehin erst erlauben, wenn die ORPHEUS stabil geortet werden konnte und man davon ausgehen konnte, dass die Gäonauten noch lebten.

      Untätiges Warten – etwas Schlimmeres gab es nicht.

      *

      Regelmäßig

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