Perry Rhodan 3055: Die VECU. Michael Marcus Thurner

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Perry Rhodan 3055: Die VECU - Michael Marcus Thurner Perry Rhodan-Erstauflage

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wartete. Im Hintergrund, so wusste er, stand eine Hundertschaft an Kampfrobotern bereit. Sie würden eingreifen, sollte es notwendig werden.

      Die Freigabe der Hallencrew erfolgte. Dou bewegte sich auf die Jet zu, begleitet von einem halben Dutzend seiner besten Leute.

      Das Schott öffnete sich, Icho Tolot sprang aus der Schleuse und brachte damit den Boden zum Beben.

      Der Haluter war der größte Risikofaktor. Ihm war im Kampf kaum beizukommen. Dou hatte ANANSI angewiesen, sich insbesondere auf ihn zu konzentrieren.

      Hinter ihm kam Penelope Assid, die halb Báalol, halb Terranerin war. Dann Bru Shaupaard, ein Cairaner und in Personalunion ein überheblicher Dreckbatzen.

      Auf Antigravplattformen schwebten drei betäubte Phersunen in die Halle. Einer der Geweihträger hieß Skorishol Kontash, die Namen der beiden anderen waren Dou nicht bekannt.

      Sechs Wesen. Sie tragen Substanz der VECU in sich. Gemeinsam dienen sie als Speicher für eine Superintelligenz.

      Er blieb nach außen hin gelassen, durfte sich keine Blöße geben. Man erwartete von ihm, dass er Ruhe und Selbstsicherheit ausstrahlte.

      Nur zu gerne hätte er einen Epsal-Dackel bei sich gehabt. Die Tiere galten auf seiner Heimatwelt als Landplage; aber sie besaßen einen untrüglichen Geruchssinn. Ein Epsal-Dackel hätte die sechs Komponententräger beschnüffelt und herausgefunden, ob einer von ihnen eine Gefahr darstellte.

      Gry O'Shannon und Jalland Betazou verließen nun ebenfalls die Jet. Sie waren die einzig unbeeinflussten Personen jenes Einsatzteams, das die VECU auf dem Planeten Zpud befreit hatte.

      Icho Tolot trat einen Schritt auf ihn zu, Onker Dou hob die Hand. Der Haluter blieb stehen, als sich die Läufe mehrerer Strahlwaffen auf ihn richteten.

      »Diese Halle wurde vom Rest der RAS TSCHUBAI isoliert«, sagte Dou so laut, dass jedermann ihn hören konnte. »Ich habe sie mit Paratronschirmen umhüllen lassen. Ich erlaube vorerst nicht, dass ihr das eigentliche Schiff betretet.«

      Assid, O'Shannon und Betazou unterhielten sich leise miteinander, der Cairaner Bru Shaupaard blieb isoliert stehen. Insofern fielen die Reaktionen genau so aus, wie Dou erwartet hatte.

      »Du verstehst mich, Tolot?«, fragte er den Haluter.

      »Selbstverständlich«, sagte der und gab Geräusche von sich, als würde er Felsbrocken zerkauen. »An deiner Stelle hätte ich das Beiboot auf Distanz zur RAS TSCHUBAI gehalten. Ihr befürchtet, dass wir mit der VECU ein gefährliches, unberechenbares Wesen an Bord bringen.«

      »Richtig.«

      »Ich versichere dir, dass mit uns alles in Ordnung ist«, sagte Shaupaard.

      Dou ignorierte ihn. Er konzentrierte sich auf Icho Tolot. »Was empfiehlst du mir?«

      »Isolation. Untersuchungen. Befragungen. Wäre ich an deiner Stelle, würde ich uns in ein Kleinschiff stecken und in möglichst großem Abstand hinter der RAS TSCHUBAI herziehen lassen.«

      »Das war mein Vorschlag.«

      »Aber Luetyens, dein Vorgesetzter, hat sich dagegen ausgesprochen.«

      »Richtig.« Sein Vorgesetzter war überaus kompetent, aber Dous Meinung nach zu risikofreudig. Er ignorierte die Dimension der Gefahr. Unglücklicherweise hatte sich Holonder Luetyens' Ansicht angeschlossen.

      »Also werden wir isoliert. Hier, in dieser Halle.«

      »Euch wird es an nichts fehlen. Wir werden eine Medoabteilung aufbauen und das notwendige Fachpersonal herankarren, das euch untersuchen soll.«

      »Wir sind nicht krank!«, unterbrach Bru Shaupaard neuerlich das Zwiegespräch. »Wir tragen eine unendlich wertvolle Fracht in uns! Ich versichere dir ...«

      »Du kannst mir versprechen, was du willst. Ich werde dir nicht erlauben, die RAS TSCHUBAI zu betreten. Erst dann, wenn wir wissen, wer und was die VECU ist und was sie vorhat.«

      Der Cairaner schwieg. Alles an ihm war Ablehnung. Es war ganz klar zu sehen, dass er in dieser Gruppe ein Außenseiter war.

      »Die Phersunen werden medizinisch versorgt«, fuhr Dou fort. »Nebenbei können unsere Mediker mehr über ihre Physis herausfinden. Zudem setzen wir Psychologen ein, die euch befragen werden.«

      »Was soll das bringen?«, brauste Shaupaard auf. »Wir müssen der VECU helfen! Du legst uns Steine in den Weg. Es geht um das Schicksal meiner Galaxis ...«

      Eine Sirene gellte. Holos erschienen aus dem Nichts und informierten sie über den Grund des Alarms.

      »Phersunenschiffe nähern sich«, sagte ANANSI mit ihrer Jungmädchenstimme. »Mit der PALAGUN an der Spitze. Also vermutlich mit Jashol Zhaushun und dem Advokaten Synn Phertosh an Bord.«

      Dou unterdrückte einen Fluch. Ausgerechnet Phertosh. Der Advokat war der erbittertste Feind, dem sie bislang in Ancaisin begegnet waren.

      *

      »Ein Ausschleusen der ZALTERTEPE-Jet kommt nicht infrage«, übermittelte ihm der über ein Holo zugeschaltete Luetyens knapp. »Die RAS TSCHUBAI geht in den Verteidigungsmodus, wir flüchten vor der Übermacht. Die Schirme um den Hangar werden desaktiviert. Wir brauchen Betazou auf seiner Station als Grauspäher. Womöglich bekommen wir es mit Vektormaterie zu tun. Gry soll sich in die Suspension begeben, damit sie nicht ertastet werden kann. Icho Tolot erwarten wir in der Zentrale!«

      Dous Chef unterbrach die Verbindung gleich wieder.

      Wir haben also die Wahl zwischen Pest und Cholera, machte Dou bei einem altterranischen Sprichwort Anleihe. Wir müssen einen Teil der Mitglieder der ZALTERTEPE-Jet ins Schiff lassen, um den Phersunen entkommen zu können – und gehen damit ein gehöriges Risiko ein.

      Onker Dou fühlte für einen Augenblick so etwas wie Bitterkeit. Er verlor die Kontrolle über die Geschehnisse.

      Rasch gewann jedoch wieder sein Pragmatismus die Oberhand. Er gab Anweisungen und sorgte dafür, dass die Schutzvorkehrungen reduziert wurden. Jene Schirme, die den Hangar umspannten, erloschen. Individuelle Paratronschirme umhüllten Icho Tolot und seine Gefährten.

      Ein Teil von Dous Sicherheitsleuten wurde abgezogen. Sie galten als bestausgebildete Notfallspezialisten, die bei Gefahrensituationen in der RAS TSCHUBAI dafür sorgten, dass die Rettungs- und Versorgungsketten funktionierten.

      Kaum hatte sich das Hangarschott geöffnet, stürmte Tolot davon. Die halutische Kampfmaschine war der beste Berater, den ANANSI und Kommandant Holonder in dieser kritischen Phase bekommen konnten. O'Shannon und Betazou folgten Tolot im Laufschritt, waren aber deutlich langsamer.

      Shaupaard wirkte wie verloren. Er wusste offenbar nicht so recht, wie er sich verhalten sollte, während Penelope Assid in der Nähe der bewusstlosen Phersunen blieb.

      Fünf Träger der VECU waren also an Bord. Zumindest diese Gefahrenträger konnte Dou weiterhin isolieren.

      Icho Tolot war individuell isoliert. Und er war wohl derjenige, der dem Druck einer vermeintlichen Superintelligenz am ehesten standhalten konnte.

      Red es dir bloß ein, Onker. Niemand

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