Perry Rhodan 3055: Die VECU. Michael Marcus Thurner

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Perry Rhodan 3055: Die VECU - Michael Marcus Thurner Perry Rhodan-Erstauflage

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– aber Fliegen, die ihr lästig sind, wird sie dennoch erschlagen.

      *

      Der RAS TSCHUBAI gelang die Flucht nach kurzem Geplänkel. Auch dank der Umsicht und der Ratschläge Icho Tolots.

      Wollte der Advokat, dass sie entkamen? Verfolgte er bestimmte Pläne?

      Onker Dou wusste es nicht und wollte sich auch nicht an Diskussionen über die gelungene Flucht beteiligen. Dies gehörte nicht zu seinen Pflichten.

      Er ließ einen Quartierbereich in unmittelbarer Nähe des Hangars vorbereiten. Dort waren im Normalfall Einsatzkräfte der Bereitschaft untergebracht. Nun wurden die Räumlichkeiten auf Dous Anweisung umgebaut, vergrößert und abgesichert. Er ließ weitere Schirmprojektoren in Stellung bringen und schwere, mobile Paralysatoren heranschaffen. TARAS bezogen rings um die kleine Siedlungsinsel Position, einige seiner Mitarbeiter koordinierten die Überwachungssysteme mit ANANSIS Unterstützung

      Jeder trug einen SERUN mit eingeschaltetem Schutzschirm. Funkgespräche gingen kreuz und quer. Dou arbeitete eng mit dem Schiffsrechner zusammen und schuf eine optimierte Infrastruktur für die Träger der Superintelligenz. Dou unternahm sein Möglichstes, um die Sicherheit der Schiffsbesatzung zu gewährleisten.

      Er hörte ein lautes Stampfen, gleich darauf trat Tolot in die Halle. »Willst du mich nach wie vor isolieren?«, fragte der Haluter schmerzhaft laut.

      »Selbstverständlich.«

      »Du weißt nicht, ob die Paratrons die VECU aufhalten. Die Superintelligenz hätte längst aus mir und meinen Begleitern entweichen können.«

      »Und? Ist sie das?«

      »Nein.«

      »Kannst du mir Beweise dafür liefern, Icho?«

      Die Augen des Haluters glühten dunkelrot. Auch er kam nicht gut mit Dous schroffer Art zurecht.

      »Ich liefere dir gerne eine Situationsanalyse meines Planhirns. Es ist unbestechlich, wie du weißt.«

      »Eine Superintelligenz kann selbst ein Wesen wie dich hintergehen, wie du weißt.«

      »Respektlosigkeit und Zynismus sind eine schlechte Mischung, Onker Dou.« Tolot trat näher an ihn heran.

      Dou musste den Kopf weit in den Nacken legen. Der halutische Riese war mehr als doppelt so groß wie er. Nur in der Körperbreite konnte er ihm beinahe Paroli bieten.

      »Ich habe keine Zeit für den Austausch von Freundlichkeiten. Ob du nun einer der Expeditionsleiter bist oder nicht – du befolgst meine Anweisungen.« Leise fügte er hinzu: »Es geht um das gesamte Schiff. Um unser aller Heimat. Wir sind in eine fremde Galaxis gereist. Die psychische Belastung für die Besatzung ist groß, zumal wir immer wieder in Kämpfe und Scharmützel verwickelt werden.«

      »Dass unsere Mission in Ancaisin kein Spaziergang werden würde, wusste jedermann vor dem Abflug.«

      »Richtig. Die Therapeuten und Psychologen geben ihr Bestes, um für unser seelisches Wohlbefinden zu sorgen. Und dann sind da noch wir, die Leute von der Inneren Sicherheit. Wir kümmern uns um die alltäglichen Probleme. Wir sind vor Ort, bevor ein psychisch angeknackstes Bordmitglied durchdreht. Wir schlichten Streitigkeiten. Wir entdecken Gefahrenherde, bevor sie akut werden. Wir trennen Mitglieder der Bodentruppen, der Waffeneinheiten und aller anderen militärischen Einheiten, bevor sie sich im Konkurrenzkampf die Schädel einschlagen. Oder sich, wie bei einem Paarungstanz vorgestern in einer Schiffskneipe, zwei Angehörige der Lamanas gegenseitig die Blätter auszupfen.«

      »Ich kenne eure breit gestreuten Aufgaben, Onker. Was willst du mir sagen?«

      »Dass du dich um deine eigenen Aufgaben kümmern und mich meine Arbeit machen lassen sollst. Du besitzt mehr Lebenserfahrung als ich und jedes andere Bordmitglied. Aber du bist ein Haluter. Das Einzelgängertum ist in deiner DNS verankert. Luetyens und ich hingegen müssen diesen riesigen Körper, in dem fünfunddreißigtausend Wesen umherwimmeln, beherrschen. Manchmal tun wir es, indem wir gemeinsam mit Col Tschubai Feste organisieren und für gute Stimmung sorgen. Manchmal verlangen wir strikte Disziplin. So wie derzeit. Ich mag es nicht, wenn mir jemand in einer kritischen Phase ins Handwerk pfuscht. Auch ein Icho Tolot hat mir in diesem Fall zu gehorchen. Verstanden?«

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      Illustration: Swen Papenbrock

      Die Antwort kam überraschend schnell.

      »Verstanden«, sagte der Haluter. »Mein Planhirn gibt dir recht.«

      Onker Dou atmete erleichtert durch. Tolot war ein sanfter Riese, aber dennoch ein Riese. Einer mit gewaltigen Kräften. Es war nicht auszudenken, was geschah, wenn der Haluter seine Meinung durchsetzen wollte.

      »Danke.« Dou nickte. »Dann lass uns mit der Befragung und den Untersuchungen loslegen. Die Bordpsychologen und die Mediker warten. Wenn du mir bitte folgst ...?«

      *

      Wissenschaftler suchten nach Spuren der VECU. Nach auffälligen Strahlungsbildern in den Köpfen ihrer sechs Träger. Sie forschten im hyperenergetischen wie parapsychischen Spektrum, soweit es sich mithilfe von Milchstraßentechnik abbilden ließ. Sie suchten nach mentalen Bildern, nach Irritationen der ÜBSEF-Konstante.

      Eine medotechnische Abart des Kantor-Sextanten kam ebenso zum Einsatz wie herkömmliche Hypnostrahler. Psychoanalytiker stellten Fragen, mehrere Mediker interessierten sich für die körperliche Gesundheit der VECU-Träger.

      Die drei Phersunen blieben sediert. Sie waren für Onker Dou vorerst nicht interessant. Sie waren Gegner, die Gespräche mit ihnen würden weitaus komplizierter verlaufen als mit Assid, Tolot und Shaupaard.

      »Wie fühlt es sich an, einen Teil der VECU in sich zu tragen?«, fragte Matho Thoveno, der araische Chefmediker des Schiffs.

      »Gut«, antwortete Shaupaard.

      »Angsterregend«, meinte Penelope Assid.

      »Interessant«, sagte Tolot.

      Onker Dou wohnte allen Unterhaltungen bei. Natürlich fanden sie getrennt statt. Die Räumlichkeiten waren bestmöglich geschützt.

      Shaupaard, der Cairaner, ließ sie spüren, dass er nichts von dieser Befragung hielt. Assid wirkte unsicher. So, als würde sie immer wieder in sich hineinhören und mit jemandem Zwiesprache halten. Tolots Beschreibungen waren am präzisesten, aber auch sie halfen nicht weiter.

      Er sagte: »Es ist, als wäre mein Körper wie eine Gussform mit flüssigem Metall gefüllt worden. Da ist Hitze, da ist ein Brennen. Ich kann das Zentrum dieser Gefühle allerdings nicht lokalisieren.«

      »Das sind die Wahrnehmungen, die du mit dem Ordinärhirn machst«, meinte Marje a Hainu, eine der kompetentesten Xenopsychologen an Bord. »Was sagt das Planhirn?«

      »Dasselbe. Ich wurde mit etwas ... geflutet.«

      »Hast du positive oder negative Empfindungen?«

      »Es ist weder gut noch schlecht. Es ist.«

      »Sucht die VECU die Unterhaltung mit dir?«

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