Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton страница 16
Der Waschbär, oder was immer es war, hatte große Ohren, einen dunkelbraunen Pelz und einen winzigen Schwanzstummel, der jetzt vor Erregung zuckte.
Einige Zeit fixierten sich die Wesen zweier verschiedener Galaxien; auf der einen Seite der Lichtung zwei Terraner, auf der anderen ein seltsames Tier, über dessen Eigenarten die Raumfahrer nichts wussten.
Schließlich schien der Waschbär einen Entschluss zu fassen. Er ließ sich auf die Vorderpfoten sinken und watschelte auf die beiden Männer zu.
»Er greift an!«, rief Surfat.
Bradon warf ihm einen mitleidigen Blick zu. Das Tier steuerte geradewegs auf den zurückweichenden Surfat zu. Der Korporal hielt ihm den Lauf des Kombistrahlers entgegen. Das Gleam-Wesen schnupperte daran, miaute entzückt und rückte weiter gegen Surfat vor.
»Wir müssen es irgendwie aufhalten«, jammerte Surfat. »Es wird immer zudringlicher.«
Das Pelztier hatte Surfats Beine erreicht und kletterte daran hoch. Bradon sah lachend zu. Surfat stand wie gelähmt da und wusste offenbar nicht, wie er sich verhalten sollte.
»Es klettert auf Ihren Rücken«, sagte Bradon.
Surfat wandte vorsichtig den Kopf. Die Gleam-Version eines Waschbären kauerte sich mit offensichtlicher Zufriedenheit auf Surfats breiten Schultern zusammen, schmatzte behaglich und wackelte mit den Augendeckeln.
»Es sieht so aus, als hätten Sie einen neuen Freund gewonnen«, sagte Bradon spöttisch.
Surfat blickte ihn erbost an. »Nehmen Sie das Tier von meinem Rücken.«
»Ich denke nicht daran«, erklärte Bradon. »Es könnte immerhin sein, dass es glaubt, ich würde Sie angreifen, und dass es anfängt zu beißen und kratzen.«
Aus der Ferne hörten sie den Schuss eines Strahlers. Bradon lauschte angestrengt. Wieder wurde ein Schuss abgefeuert.
»Das ist das Signal zum Umkehren«, sagte Bradon. »Los, Korporal! Wir geben die Verfolgung auf. Die Space-Jet scheint in Gefahr zu sein.«
»Soll ich mit diesem ... diesem Tier weitergehen?«, wollte Surfat wissen.
»Wir nehmen es mit«, entschied Bradon. »Vielleicht kann es uns nützlich sein. Es macht einen anhänglichen Eindruck.«
Mit beiden Händen griff der Korporal nach dem Wesen auf seiner rechten Schulter. Es fing an, jämmerlich zu miauen, als es Surfats Absichten erkannte. Sein Stummelschwanz klopfte empört gegen Surfats Rücken.
Unschlüssig ließ Surfat die Arme sinken.
»Wir können es mitnehmen«, sagte er schließlich, packte voller Zorn den Strahler und folgte Bradon, der bereits die Lichtung verließ.
Etwas Feuchtes berührte das Ohr des Korporals.
»Zum Teufel!«, schrie er hinter Bradon nach. »Jetzt leckt es mich an den Ohren, Bradon.«
Chard Bradon schien kein besonders gutes Gehör zu haben, denn er wandte sich weder um, noch verlangsamte er sein Tempo. Schimpfend rannte Surfat hinter dem jungen Raumfahrer her, während das Tier auf seiner rechten Schulter hin und her schaukelte und jeden unverhofften Ruck mit ängstlichem Miauen begleitete.
Als sie den Wald verließen, hatte Bradon fast einen Vorsprung von fünfzig Metern. In der Nähe des Waldrandes wartete er auf Surfat. Das Tageslicht begann einer milchigen Dämmerung Platz zu machen. Über dem Sumpfgebiet bildeten sich Nebelschwaden.
Surfat war erleichtert, als sie bei der Space-Jet ankamen und die drei zurückgebliebenen Männer wohlbehalten antrafen. Doutreval und Gilliam hatten die gesamte Schleusenhalterung ausgebaut und waren mit der Reparatur beschäftigt. Captain Redhorse hielt Wache.
»Haben Sie die Signalschüsse abgegeben, Sir?«, erkundigte sich Bradon.
»Ja«, sagte Redhorse. »Es wird dunkel, und Sie würden im Wald nicht vorankommen.« Sein Blick fiel auf Surfat, der sich keuchend vor der Schleuse niederließ.
»Was haben Sie da eingefangen?«, fragte Redhorse den Korporal.
Das Tier auf Surfats Schulter blickte sich ängstlich um, klammerte sich aber entschlossen an der Jacke des Raumfahrers fest.
»Das ist Mister Jefferson!«, rief Surfat.
Bradon bekam runde Augen. »Ich wusste nicht, dass Ihr Freund einen Namen hat«, sagte er.
»Ich habe ihn soeben getauft«, grollte Surfat.
Redhorse warf einen nachdenklichen Blick auf das Pelzwesen. »Finden Sie nicht, dass Mister Jefferson ein ungewöhnlicher Name für ein solches Tier ist?«, erkundigte er sich bei Surfat.
»Sein Name ist Mister Jefferson, Sir. Dieser Name passt zu ihm.«
Mister Jefferson miaute zustimmend. Surfat kraulte ihm vorsichtig den Rücken.
Es wurde dunkler, als Chard Bradon erwartet hatte. Die Temperatur sank um knapp zehn Grad. Tri II war vor drei Stunden am Horizont verschwunden. Das Licht der Sterne von Andro-Beta reichte jedoch aus, um das Land schwach zu erhellen.
Bradon ging zehn Meter vor der Schleuse auf und ab und versuchte, mit den Augen die Nacht zu durchdringen. In einer halben Stunde war seine Wache vorüber; er würde in die Jet gehen und Redhorse wecken, der ihn ablösen wollte.
Bradon fragte sich, ob seine vier Kameraden schliefen. Bestimmt hätte er kein Auge zugetan, wenn er in der Kommandokanzel gelegen hätte. Die erste Nacht auf einem fremden Planeten besaß immer etwas Unheimliches. Bradon hatte sich mit vielen älteren Raumfahrern unterhalten. Wenn man die erste Nacht auf einer unbekannten Welt überlebt, hatten diese Männer gesagt, kann man sich Hoffnung machen, die Erde wiederzusehen.
Bradon blieb stehen und lauschte. Ab und zu hörte er ein Rascheln oder das Plätschern des Wassers. Der eigenartige Gesang, den sie beim Verschwinden der Kampfroboter gehört hatten, war bisher nicht wieder erklungen.
Der langgestreckte dunkle Schatten schräg vor Bradon war der Waldrand.
Auf der anderen Seite lagen die Berge, doch davon konnte Bradon jetzt nichts sehen. Das einzige Vertraute in Bradons Umgebung war die Silhouette der Space-Jet. Kaum wahrnehmbarer Lichtschein fiel durch die Kommandokanzel. Redhorse hatte lediglich die Kontrollbeleuchtung eingeschaltet, um nicht die Aufmerksamkeit irgendeines Nachträubers zu erwecken.
Beinahe lautlos patrouillierte Bradon vor dem Kleinstraumschiff. Der Pflanzenteppich verschluckte das Geräusch seiner Schritte. Bradon wäre es lieber gewesen, wenn der Boden aus grobkörnigem Kies bestanden hätte, damit man die Annäherung eines fremden Wesens leichter gehört hätte. Vielleicht schlich schon irgend etwas durch die Nacht auf ihn zu, ohne dass er davon etwas merkte.
Chard Bradon vertrieb diese Gedanken. Er durfte sich nicht durch irgendwelche Hirngespinste verwirren lassen.
Irgendwo knackte etwas. Das Geräusch ließ Bradon zusammenfahren. Er umklammerte den Haltegurt des Kombistrahlers fester. Vor seinen Füßen huschte ein kleineres Tier vorbei. Bradon hörte das Rascheln, das es im Moos erzeugte. Dann war es wieder still. Allmählich trampelte Bradon einen Pfad durch das Moos, denn er legte immer wieder