Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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der Space-Jet klang ein Ruf zu Bradon herüber. Der Offiziersanwärter sah eine schattenhafte Gestalt auf sich zukommen. Es war Redhorse.

      »Die Ablösung ist erst in fünfzehn Minuten fällig, Sir«, sagte Bradon.

      Redhorse schulterte seinen Karabiner. Bradon glaubte ihn lächeln zu sehen.

      »Ist alles in Ordnung, Chard?«

      »Ich konnte nichts Verdächtiges feststellen, Sir.«

      »Haben Sie den Ring gesehen, Chard?«, erkundigte sich Redhorse, nachdem sie schweigend einige Meter nebeneinander gegangen waren. Bradon blieb verwirrt stehen.

      »Welchen Ring, Captain?«

      »Mister Jeffersons Ring, Chard«, erwiderte Redhorse ruhig. »Ich habe unseren Freund gründlich untersucht. Um seine linke Vorderpfote trägt er einen schmalen Metallring.«

      Bradon hatte das Gefühl, er müsste sich bei Redhorse entschuldigen. Surfat und er hatten den Ring nicht entdeckt. Redhorse hatte als einziger daran gedacht, Mister Jefferson zu untersuchen.

      »Was halten Sie davon, Sir?«

      »Ich würde sagen, dass ihm jemand diesen Ring umgelegt hat. Jemand, der damit wahrscheinlich seine Ansprüche auf dieses Tier demonstrieren will. Entweder hat sich Surfats Freund verirrt, oder er wurde absichtlich zu uns geschickt.«

      »Absichtlich?« Bradon schluckte. »Das glaube ich nicht. Jene, die das Tier losgeschickt hätten, müssten damit rechnen, dass uns der Ring misstrauisch macht. Er ist schließlich ein Hinweis, dass es hier irgendwo intelligente Wesen gibt.«

      »Vielleicht soll es eine Drohung sein«, meinte Redhorse.

      Bradon fragte voller Unbehagen: »Was werden wir jetzt tun?«

      »Das gleiche wie zuvor: Warten, dass Doutreval und Gilliam mit den Reparaturarbeiten fertig werden.«

      »Und Mister Jefferson?«

      »Ich glaube nicht, dass er eine Gefahr für uns ist. Wir sollten jedoch vorsichtig sein.« Redhorse legte Bradon eine Hand auf die Schulter. »Ihre Wache ist vorüber, Chard. Gehen Sie schlafen.«

      Bradon blickte verzweifelt auf die dunklen Umrisse der SJ-4C. »Ich glaube nicht, dass ich einschlafen kann, Sir.«

      »Gehen Sie nur«, empfahl ihm Redhorse. »Der Schlaf kommt von allein.«

      »Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass Indianer ein gutes Gehör besitzen«, sagte Bradon.

      »Das kann schon sein«, gab Redhorse zu.

      Bradon versuchte in der Dunkelheit das hagere Gesicht des Captains zu erkennen.

      »Ich bin froh, dass Sie jetzt Wache halten, Sir«, sagte er. Dann ging er durch die Nacht auf die Space-Jet zu und wurde gleich darauf eins mit den schattenhaften Umrissen des Raumschiffes.

      Für Redhorse bedeutete die Wache ein paar Stunden, während denen er mit sich und seinen Gedanken allein war. Obwohl der Cheyenne ein geselliger Mensch war, wusste er auch die Einsamkeit zu schätzen. Es war etwas Großartiges daran, bei fast vollkommener Stille in der dunklen Umgebung einer fremden Landschaft zu stehen und über verschiedene Dinge nachzudenken. Redhorse fühlte sich fast von seiner Verantwortung für die SJ-4C befreit; es kam ihm vor, als sei er plötzlich zu einem Einzelwesen geworden, ohne Beziehung zu irgendeinem anderen Individuum.

      Redhorse lauschte aufmerksam.

      Ja, dachte er spöttisch, Indianer besitzen ein gutes Gehör.

      Er hörte das schwache Säuseln des Windes, der von den Bergen kam und über das Tal hinwegstrich. Wenn er angespannt lauschte, konnte er sogar das feine Knistern des von seinen Stiefeln niedergetrampelten Mooses hören, das sich allmählich wieder aufrichtete. Für Redhorse war die Nacht mit unterschwelligen Geräuschen ausgefüllt, es summte, wisperte und raunte ununterbrochen.

      Nur die lauten Geräusche, die den Captain alarmiert hätten, blieben aus. Eine Stunde verstrich, ohne dass Redhorse irgend etwas wahrnahm. Er ging auf die andere Seite der Jet und beobachtete das Sumpfgebiet. Auch dort blieb es still.

      Die Nacht, dachte Redhorse, hat nichts von ihrem Mysterium verloren. Er dachte an seine Vorfahren, die die Götter der Dunkelheit gefürchtet und mit Opfergaben zu versöhnen versucht hatten. Über Jahrhunderte hinweg hatte sich diese Furcht im Innern des Menschen erhalten.

      Redhorse blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk und sah, dass seine Wachzeit vorüber war. Nun war Brazos Surfat an der Reihe. Der Korporal würde bestimmt nicht freiwillig aus der Jet kommen, um Redhorse abzulösen.

      Redhorse ging zur SJ-4C hinüber und kletterte in die Kommandokanzel. Die Männer schliefen. Mister Jefferson röchelte und wimmerte angstvoll. Offenbar hatte er unangenehme Träume. Redhorse warf einen Blick unter den Kartentisch. Im schwachen Licht der Kontrollbeleuchtung war die Kiste kaum zu erkennen, die Jefferson als Behausung diente. Trotzdem konnte Redhorse die zusammengerollte Gestalt des Pelztieres sehen.

      Redhorse ging zu Surfats Lager und rüttelte den schlafenden Mann an der Schulter.

      Der Korporal fuhr hoch und griff nach dem Strahler, der neben ihm am Boden lag.

      »Wollen Sie mich erschießen?«, fragte Redhorse.

      Surfat gab ein paar unmissverständliche Geräusche von sich, dann richtete er sich umständlich auf.

      »Zeit für die Ablösung«, sagte Redhorse. »Beeilen Sie sich, dass Sie ins Freie kommen.«

      »Wie können Sie nur so unmenschlich sein und einen schlafenden Menschen mitten in der Nacht wecken?«, beklagte sich Surfat. »Ich dachte, die Zeit, da die Indianer ihre Gefangenen gefoltert haben, wäre längst vorüber.«

      Er wich zurück, als Redhorse auf ihn zuging. Stöhnend und keuchend verschwand er aus der Kommandokanzel.

      Redhorse ließ sich auf Surfats Lager nieder. Er hörte die Atemgeräusche der anderen Männer. Mister Jefferson winselte leise. Der Captain schloss die Augen. Die Nacht schien ruhig zu verlaufen.

      Fauchend entlud sich vor der Space-Jet Surfats Kombistrahler.

      »Alarm!«, schrie Redhorse, griff nach seiner Waffe und jagte mit langen Schritten zur Schleuse. Hinter ihm erhoben sich die Männer schlaftrunken von ihren Plätzen.

      Redhorse sprang aus der Schleuse und versuchte, irgend etwas zu erkennen.

      Da wurde die Nacht von einem Flammenblitz erhellt. Hinter dem Blitz sah Redhorse Surfats massigen Körper. Er drehte den Kopf und erblickte undeutlich das, worauf der Korporal schoss.

      Redhorse hielt den Atem an.

      Vom Sumpf herüber kam etwas auf die Space-Jet zugekrochen, das wie eine Riesenschlange aussah.

      Als Redhorse weiterrannte, erklang im Wald wieder der eigenartige Gesang. Diesmal erschien er Redhorse lauter. Es hörte sich an, als heulte ein Rudel Kojoten. Redhorse erschauerte. Gilliam und Bradon verließen lärmend die Space-Jet. Gleich darauf folgte Doutreval.

      »Hierher, Captain!«, schrie Surfat.

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