Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton страница 5
Don Redhorse erhielt das Kommando über die SJ-4C, und er beeilte sich, in den Hangar zu gelangen. Die Techniker waren bereits damit beschäftigt, die Halterungen der Space-Jet zu lösen.
Redhorse kletterte durch die Schleuse ins Innere des Diskusschiffes. Die Jet war überlichtschnell und besaß einen großen Aktionsradius. Sie durchmaß 35 Meter in der Horizontalen und war 20 Meter hoch. In Flugrichtung besaß sie eine starr eingebaute Impulskanone. Die Kommandokanzel lag oberhalb des gewölbten Diskusrumpfes.
Redhorse stellte fest, dass sich seine Mannschaft versammelt hatte. Den Kommandositz hatte man für ihn freigelassen. Gilliam saß mit verschlossenem Gesicht im Hintergrund. Er sah aus, als friere er. Brazos Surfat wirkte unglücklich, war aber rasiert und trug eine gebügelte Jacke. Doutreval lächelte Redhorse entgegen und Chard Bradon hockte im Sitz des Zweiten Offiziers.
»Ich hoffe immer noch, dass man uns befiehlt, diesen Flug nicht zu beginnen«, klang Surfats Stimme auf. Redhorse blickte zurück. Der dicke Korporal füllte den bequemen Sitz vollkommen aus.
»Hören Sie auf zu jammern, Brazos«, ordnete Redhorse an. »Wir starten in wenigen Minuten.«
»Das geht mir alles viel zu schnell«, fuhr Surfat fort zu klagen. »Ein Mann sollte Zeit haben, sich auf sein Ende vorzubereiten.«
Je näher die SJ-4C an Andro-Beta herankam, desto stärker wurden die Störgeräusche der unzähligen Hyperimpulse in den Empfängern des Diskusschiffes. Es wurde immer schwieriger, den markanten Punkt, den Redhorse anfliegen sollte, in diesem Durcheinander festzuhalten.
Das war Olivier Doutrevals Arbeit. Der kleine Funker saß schweigend vor seinen Geräten und nahm ab und zu einige Einstellungen vor. Manchmal blickte er auf und lächelte Redhorse zu – ein Zeichen, dass sie die Spur noch nicht verloren hatten. Der Einsatzpunkt der SJ-4C lag vom Standpunkt der Männer aus gesehen über dem Zentrumskern des Betanebels.
Redhorse saß bequem im Pilotensitz. Im Augenblick konnte er der Steuerautomatik die Führung der Jet überlassen.
»Das ist ein Flug, von dem ich meinen Kindern erzählen werde«, ereiferte sich Brazos Surfat. »Ohne mich von den überall lauernden Gefahren abhalten zu lassen, stürze ich mich in das Abenteuer meines Lebens.« Er schnalzte genießerisch mit der Zunge.
»Die einzige Gefahr besteht im Augenblick darin, dass wir Sie aus der Schleuse werfen, Brazos«, meinte Redhorse gedehnt.
»Dazu benötigen wir allerdings einen Kran«, bemerkte Chard Bradon.
»Sie sind ein mageres, unerfahrenes Jüngelchen«, sagte Surfat milde. Er streckte Bradon seine fleischigen Hände entgegen. »Damit habe ich schon Ungeheuer erledigt. Ich würde Sie wie eine Mücke zerdrücken, bevor Sie nur Hand an mich gelegt hätten.«
»Schließen Sie Ihren Gürtel, Korporal!«, befahl Redhorse mit einem Seitenblick auf Surfats Hemd, das im Begriff war, über den Hosenbund zu rutschen.
»Diese vermaledeite Hose ist zu eng, Captain«, beschwichtigte Surfat den Offizier. »Im Sitzen muss ich den Gürtel öffnen, sonst kracht sie in allen Nähten.«
Chard Bradon drehte sich auf seinem Sitz herum und blickte den schweigenden Whip Gilliam an.
»Was meinen Sie dazu, Whip?«
Gilliams Augen funkelten. Sie richteten sich auf Bradon, und es war schwer zu sagen, welches davon das künstliche war. Dann hob Sergeant Gilliam die Schultern. Eine Strähne weißblonden Haares hing in seiner Stirn. Irgendwie wirkte Gilliam geheimnisvoll.
»Reden Sie immer so viel?«, erkundigte sich Bradon sarkastisch.
Gilliam lächelte ohne Wärme. Er bewegte sich kaum merklich auf seinem Sitz, aber diese Bewegung wirkte so konzentriert, dass sie Bradon wie eine Drohung erschien.
»Er ist noch ziemlich jung, Whip«, sagte Redhorse in diesem Augenblick.
»Ja«, bestätigte Gilliam verdrossen. »Das spürt man.«
Bradon errötete und sank in seinen Sitz zurück. Innerhalb des Kommandoraumes war eine fühlbare Spannung entstanden, die sich erst mit dem Aufklingen von Surfats Stimme wieder auflöste.
»Ich erinnere mich an ein ähnliches Unternehmen im Plejaden-Gürtel«, sagte der dicke Korporal. »Ich war allein in einem Shift eingeschlossen und musste mich gegen hundert meuternde Eingeborene verteidigen.« Er schloss die Augen und schnippte mit den Fingern. »Da kam es darauf an, die Ruhe zu bewahren.«
»Was ist passiert?«, fragte Doutreval höflich.
Brazos Surfat richtete sich auf und begann mit den Armen zu fuchteln. »Ich ging in die Schleuse«, berichtete er mit hallender Stimme. »Als sie mich erblickten ...«
»Bekamen sie einen Lachanfall und lachten sich zu Tode«, mischte sich Redhorse ein. »Brazos, hören Sie auf, uns Ihre Lügengeschichten zu erzählen. Ihr einziger Kampf im Plejaden-Gürtel fand in der Kantine eines Flottentenders statt, als Sie mit dem Koch um eine zusätzliche Mahlzeit rangen.«
Surfat ließ sich beleidigt zurücksinken.
»Ganz ungefährlich war das schließlich auch nicht«, sagte Bradon. »Die Köche auf Flottentendern sind wilde Kerle. Sie tragen Tranchiermesser und Knochenbeile mit sich herum.«
»Und Brotschneidemaschinen«, fügte Doutreval mit ernster Miene hinzu.
»Ich hege für Sie alle freundschaftliche Gefühle«, erklärte Surfat würdevoll. »Setzen Sie diese Freundschaft nicht aufs Spiel. Eines Tages, wenn der eine oder andere von Ihnen in einen Kampf verwickelt ist, wird er froh sein, wenn der gute Brazos Surfat ihm zu Hilfe eilt.«
»Das wird ein historischer Moment«, sagte Bradon begeistert. »Wer könnte von sich behaupten, Korporal Brazos Surfat jemals in Eile gesehen zu haben?«
Surfat zog es vor zu schweigen. Redhorse kontrollierte die Steuerautomatik und wandte sich an Doutreval.
»Können Sie die Peilung halten, Olivier?«
Der schwarzhaarige Funker nickte. »Natürlich, Sir. Die Überlagerungen werden zwar stärker, aber die markanten Impulse kommen immer wieder durch. Allerdings hätten wir die neun Schockbasen nie gefunden, wenn wir Andro-Beta nicht verlassen hätten.«
So betrachtet, war ihre Flucht aus dem System von Alurins Stern doch zu etwas gut gewesen, überlegte Redhorse. Von Arctis aus hätten sie niemals jenen Hypersender orten können, der die Mobys aktiviert hatte. Jetzt besaßen sie immerhin eine geringe Chance, die Station zu entdecken.
Jede der neun Space-Jets flog einen bestimmten Punkt an. Redhorse hoffte, dass alle Diskusschiffe ihr Ziel erreichten. Einer der neun Sender musste der richtige sein. Welcher, das würde sich nur durch genaueste Messungen herausfinden lassen.
»Es ist möglich, dass alle neun Stationen bewacht werden«, sagte der Captain. »Wir müssen also bei der Annäherung vorsichtig sein.«
»Vielleicht haben die Meister der Insel nur den Hauptsender abgesichert«, vermutete Doutreval. »Dann müsste also nur die Jet einen Angriff befürchten, die die richtige Station findet.«
Obwohl die Aussichten der Besatzung der SJ-4C,