Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark Darlton
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton страница 7
»Glauben Sie, dass wir die richtige Sendestation gefunden haben?«, fragte Bradon bedrückt.
Redhorse konnte die Unsicherheit des jungen Mannes verstehen. Der Anblick der roten Riesen, die auf den Bildschirmen immer größer wurden, konnte den Glauben an die terranische Überlegenheit erschüttern. Ein Junge wie Bradon besaß diesen idealistischen Glauben.
»Warten wir ab«, beantwortete Redhorse Bradons Frage ausweichend. »Dies ist nur einer von neun markanten Punkten. Es kann sein, dass es in den Operationsgebieten der anderen Jets noch verrückter aussieht.«
»Das bezweifle ich«, sagte Gilliam. »Wir haben die Station gefunden, die für das Aufleben der Mobys verantwortlich ist.«
Bradon drehte sich verwundert zu dem Sergeanten um.
»Haben Sie plötzlich Ihre Sprache wiedergefunden?«, fragte er spöttisch.
»Was für eine blödsinnige Frage«, konterte Gilliam. »Dabei fingen Sie gerade an, mir sympathisch zu werden.«
Bradon wandte sich wütend von ihm ab.
»Warum sind Sie so sicher?«, fragte Doutreval den Sergeanten.
»Eine künstliche Konstellation von drei Sonnen ist auch für die Meister der Insel bestimmt eine gewaltige Arbeit. Das würden sie niemals für einen Pseudosender tun.«
»Vielleicht hat Whip recht«, sagte Surfat. »Dann wird es Zeit, dass wir unsere Geschwindigkeit herabsetzen oder umkehren.«
»Setzen Sie sich, Brazos«, befahl Redhorse. »Oder versuchen Sie wenigstens, Ihre Angst für sich zu behalten.«
Für einige Minuten blieb es innerhalb der Kommandokanzel still. Redhorse ließ die Positronik ständig neue Berechnungen ausführen. Doutreval half ihm bei der Auswertung. Es bestanden jetzt keine Zweifel mehr, dass einer der neun Sender innerhalb des Tri-Systems montiert war. Redhorse überlegte angestrengt, wo sie die Station finden könnten. Vielleicht kreiste sie als künstlicher Satellit um eine der drei Sonnen. Doch dann hätte die Intensität der Impulse in regelmäßigen Abständen nachlassen müssen, wenn der Sender vom Standpunkt des Diskusschiffes aus hinter der Sonne verschwand. Dies war jedoch nicht der Fall. Eine weitere Möglichkeit war, dass der Sender still im Raum stand. Redhorse glaubte nicht daran, dass die Sonnen etwas mit den Funksignalen zu tun hatten, obwohl er diese Idee nicht außer acht lassen durfte.
Das Tri-System lag rund 2500 Lichtjahre vom Standort der terranischen Schiffe im Leerraum entfernt. Redhorse war fast sicher, dass die SJ-4C von allen neun Diskusschiffen die weiteste Strecke zurückgelegt hatte.
Er wandte sich an Doutreval. »Versuchen Sie, Verbindung mit einer anderen Jet herzustellen, Olivier.«
Doutreval runzelte die Stirn. »Das wird nur mit Hyperfunk möglich sein«, sagte er. »Halten Sie das nicht für zu gefährlich?«
»Im Augenblick droht uns keine Gefahr. Ich möchte wissen, ob eine der anderen Mannschaften etwas entdeckt hat, was mit den drei roten Sonnen zu vergleichen ist, die wir jetzt anfliegen.«
Widerstrebend schaltete Doutreval den Hypersender ein. Kurz darauf strahlten die überlichtschnellen Impulse von der SJ-4C in den Raum hinaus. Redhorse hoffte, dass trotz der Störungen eine Verbindung zu anderen Space-Jets gelingen würde. Doutreval bemühte sich fast zehn Minuten, ehe die erste Antwort kam. Es war Captain Kagato, der sich meldete.
Doutreval berichtete kurz, was sie gefunden hatten, dann sprach Kagato.
»Ich glaube, dass die SJ-4C den Sender gefunden hat«, kam die Stimme des Offiziers verzerrt aus den Empfängern. »Wir stießen lediglich auf einen einsamen Stern, der mit der vermeintlichen Sendestation identisch ist. Diese Sonne besitzt eine künstlich aufgeladene Hypersphäre. Es handelt sich um eine Art Großreflektor, offensichtlich nur zu dem Zweck gebaut, die von einer unbekannten Sendestation ausgehenden Hyperwellen zu reflektieren. Innerhalb der Hypersphäre werden die Impulse verstärkt und schauerartig durch das gesamte Gebiet von Andro-Beta verstreut.«
»Sie fanden also keinerlei Hinweise auf einen echten Sender?«, wollte Doutreval wissen.
»Nein«, antwortete Kagato. Er sprach eine Weile, ohne dass er zu verstehen war. Nur einzelne Wortfetzen drangen durch. Die Männer innerhalb der SJ-4C warteten geduldig.
Schließlich konnten sie Kagato wieder besser verstehen. Er sagte: »Wir haben mit drei anderen Mannschaften gesprochen. Auch sie stießen auf hyperinstabile Sonnen. Es sieht so aus, als hätte Redhorses Mannschaft das eigentliche Sendersystem gefunden. Wir wollen ...« Die Stimme des Captains verlor sich in Störgeräuschen.
»Es ist besser, wenn wir Schluss machen, bevor man auf uns aufmerksam wird«, entschied Redhorse. Erleichtert schaltete Doutreval die Anlage aus.
»Wir sind also genau richtig«, stellte Surfat fest. »Ein unglücklicher Zufall führte uns an die gefährlichste von neun Stellen innerhalb Andro-Betas.« Er strich unruhig über seinen kahlen Schädel. »Oh, Captain, denken Sie an unsere Sicherheit.«
Redhorse beachtete den Korporal nicht. Er schaltete die Automatik ein und verließ seinen Platz. Er ging zu Doutreval hinüber.
»Können Sie den Sender lokalisieren?«
Doutreval schüttelte den Kopf. »Die Störgeräusche werden wieder stärker. Wir müssen näher an das System heran.«
Redhorse dachte einen Augenblick nach. Er wusste, dass es ein Risiko war, den Flug in der bisherigen Richtung fortzusetzen. Wenn sie jedoch jetzt umkehrten, waren sie nicht viel klüger als zuvor. Zumindest mussten sie den genauen Standort der Station ausfindig machen.
Redhorse bezweifelte nicht, dass die Männer mit einer Fortsetzung des Fluges einverstanden waren; auch Surfat, der sich wie immer den Anschein eines Feiglings gab. Zwar war die Gefahr einer Entdeckung für ein so kleines Raumschiff, wie es die SJ-4C war, äußerst gering, doch wenn man auf sie aufmerksam wurde, hatten sie keine Chance.
Redhorse schaute zu Bradon hinüber, der abwartend hinter der Zieloptik der Impulskanone kauerte. Das war die gefährlichste Waffe der Jet. Doch die Kanone war starr eingebaut, und bei einem Gefecht hing es von der Zusammenarbeit zwischen Kanonier und Pilot ab, welchen Effekt sie erzielte. Sicher war Bradon ein ausgezeichneter Kanonier, der auch gute Nerven besaß, doch er und Redhorse waren kein geübtes Team.
Redhorse spielte einen Augenblick mit dem Gedanken, die Jet wieder in den Linearraum zu bringen. Das hätte jedoch jede exakte Beobachtung unmöglich gemacht.
Der Captain kehrte zum Pilotensitz zurück und zog die letzten Auswertungen aus dem Ausgabeschlitz der Positronik. Der erste Streifen bestätigte lediglich ihre bisher gemachten Entdeckungen. Der zweite jedoch ließ Redhorse einen Augenblick den Atem anhalten. Er blickte ein zweites Mal auf die Werte, die die Positronik ermittelt hatte. Die Wahrscheinlichkeit für die Richtigkeit der positronischen Angaben lag immerhin bei 85 Prozent.
»Das Tri-System«, sagte Redhorse scheinbar gleichmütig, »besitzt einen Planeten.«
Der Planet bot selbst auf die noch große Entfernung einen außergewöhnlichen Anblick. Er umkreiste den in der Mitte der Konstellation stehenden Stern, Tri II.
Die einzige