Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 26: Kontrollstation Modul (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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sie die Hyperanlage entdecken würden. Es war immer gut, auf alle Eventualitäten vorbereitet zu sein.

      Redhorse bedauerte, dass Rhodan nicht gestattet hatte, nähere Untersuchungen durchzuführen. Die Kommandanten der Jets hatten nur den Auftrag, den genauen Standort des Senders festzustellen.

      Redhorse umklammerte die Steuerung und schaltete die Automatik aus. Er musste sich mit irgend etwas beschäftigen, denn seine Gedanken begannen in gefährlichen Bahnen zu verlaufen.

      Befehl war Befehl, dachte Redhorse. Sie würden sich daran halten, auch wenn das Ziel, das sie anflogen, noch so verlockend sein sollte.

      Redhorse konnte nicht ahnen, wie groß die Lockung sein würde – und wie ausgeprägt die Bereitschaft seiner Begleiter, ihr nachzugeben.

      2.

      Die SJ-4C glitt in das normale Raum-Zeit-Kontinuum zurück. Das Diskusschiff war bereits in den Sternennebel von Andro-Beta eingedrungen. Redhorse beugte sich auf seinem Sitz nach vorn. Auf den Ortungsgeräten erschienen zahlreiche bewegliche Impulse, die entweder von Mobys oder von Schiffen der Blaurüssel kamen. Sie waren jedoch alle zu weit entfernt, um der Jet gefährlich werden zu können. Der Lärm, der aus den Empfängern der Hyperfunkanlage drang, ließ Redhorse bezweifeln, dass es Doutreval gelingen würde, die Peilung ihres Zieles zu halten. Er blickte zu Doutreval hinüber. Der Funker machte einen angespannten Eindruck, doch er winkte Redhorse zu, zum Zeichen, dass sie den Peilimpuls noch nicht verloren hatten.

      »Fremdobjekte von rechts, Sir!«, rief Whip Gilliam, der die Raumortung beobachtete.

      Redhorse fuhr herum. Ein glitzernder Punkt huschte über die Bildschirme. Redhorse sah, dass das Ding rasch näher kam.

      »Wahrscheinlich ein Moby«, sagte er ruhig. Er beschleunigte die Jet und jagte sie in den Linearraum zurück. Die Bildschirme wurden dunkel.

      »Zielgebiet weiterhin angepeilt!«, gab Doutreval bekannt.

      Olivier Doutreval kannte bis auf Whip Gilliam jeden der Männer, die mit ihm in die SJ-4C gekommen waren. Surfat war ein Original, das innerhalb des Flaggschiffes gut bekannt war. Auch Bradon war eine markante Persönlichkeit geworden, seit man ihn Major Bernard unterstellt hatte. Am besten kannte Doutreval Captain Redhorse. Doutreval war bei den Männern gewesen, die zusammen mit Redhorse einen Shift durch eine Eiszone im Innern des Planeten Horror gezogen hatten. Solche Erlebnisse konnten Männer aneinander binden.

      Doutreval war achtunddreißig Jahre alt, und er hätte längst Cheffunker sein können, wenn er die Offizierslaufbahn eingeschlagen hätte. Er wusste jedoch, dass er nie von anderen das fordern konnte, was er selbst nicht in vollem Maße zu geben bereit war: Disziplin.

      Olivier Doutreval war ein Mann ohne Vorurteile; er besaß zu viel Phantasie, um sein Denken ausschließlich Dingen zu widmen, die im Handbuch der Solaren Flotte niedergeschrieben waren.

      Natürlich gab es Offiziere, die Doutreval glichen – Redhorse, zum Beispiel. Doch der Captain war ein Indianer; ein Mann, der nötigenfalls seine wahren Gedanken hinter der Maske eines unbewegten Gesichts verbergen konnte. Das war für Doutreval nicht möglich. Das Herz des Funkers lag auf der Zunge, wie man ihm nachsagte.

      Doutreval nahm eine Feineinstellung an den Empfängern des Hyperfunkgerätes vor und lehnte sich dann aufatmend zurück. Die Gefahr, dass die Peilimpulse verlorengingen, war jetzt vorüber.

      Unauffällig blickte der Funker zu Surfat hinüber. Äußerlich war dieser Surfat nur ein dicker, schlampig aussehender und schwitzender Korporal, der seine Angst vor der fremden Umgebung des Weltraums ständig in einer Flut von Worten zu ertränken suchte. Brazos Surfat war mindestens zehnmal Sergeant gewesen, und genauso oft hatte man ihn wieder degradiert.

      Und doch war Brazos Surfat ein zuverlässiger Mann. Ebenso wie Chard Bradon, der Tag für Tag mit den Eigenheiten Major Bernards zu kämpfen hatte. Er war noch ziemlich jung, dieser Bradon, überlegte Doutreval und versuchte sich an seine eigene Jugend zu erinnern, die unglaublich weit in der Vergangenheit zu liegen schien.

      Der einzige Mann, über den sich Doutreval kein Urteil bilden konnte, war Whip Gilliam. Doutreval vertraute jedoch auf Redhorses Fähigkeit, einen Menschen richtig einzuschätzen.

      »Wie sieht es aus, Olivier?«, drang Redhorses Stimme in Doutrevals Gedanken.

      »Gut, Captain«, erwiderte Doutreval. »Wir fliegen jetzt direkt ins Zielgebiet hinein.«

      Brazos Surfat kam zu den Bildschirmen. »Glauben Sie, dass man schon nähere Einzelheiten erkennen kann, wenn wir den Flug innerhalb der Halbraumzone unterbrechen, Captain?«, fragte er.

      »Es kommt darauf an, was Sie erwarten«, entgegnete Redhorse. »Es ist immerhin möglich, dass die Sendestation auf einem kleinen Asteroiden montiert ist. Dann wird es noch einige Zeit dauern, bis wir sie finden. Auch dann, wenn wir auf ein größeres Sonnensystem stoßen sollten, wird es nicht einfach sein, den Sender bei den ständig durchdringenden Störgeräuschen zu lokalisieren.«

      »Es gefällt mir nicht, dass wir unter Umständen längere Zeit in der Nähe einer Hyperfunkanlage des Gegners verbringen sollen«, sagte Surfat.

      »Dann hätten Sie sich nicht freiwillig für dieses Unternehmen melden sollen«, warf ihm Redhorse vor.

      »Freiwillig?«, schnaubte Surfat entrüstet. »Mit Händen und Füßen habe ich mich dagegen gewehrt, an diesem Kommando teilzunehmen. Glauben Sie wirklich, Sir, dass ich mein Leben freiwillig aufs Spiel setzen würde?«

      Redhorse enthielt sich einer Antwort, denn die SJ-4C hatte inzwischen jenen markanten Punkt erreicht, den sie anfliegen sollte, und kehrte in den Normalraum zurück. Auf den Bildschirmen wurden wieder die Sternenballungen Andro-Betas sichtbar. Der Reliefschirm, auf dem während des Linearfluges die Zielsonne sichtbar war, erlosch.

      Redhorse konzentrierte seine Aufmerksamkeit auf das Zielgebiet. Doch es war Doutreval, der etwas entdeckte, was zuvor auf dem Schirm nicht zu erkennen war. Der Zielstern entpuppte sich als eine Konstellation von drei Sonnen, die, wie an einer Perlenschnur aufgereiht, in einer Linie angeordnet waren. Er machte Redhorse darauf aufmerksam.

      »Drei rote Riesensonnen«, äußerte Redhorse beeindruckt. »Bestimmt ist es kein Zufall, dass sie eine derart ungewöhnliche Konstellation bilden.«

      »Denken Sie an die verschiedenen Transmitterstationen, Captain«, sagte Chard Bradon. »Auch dort fanden wir rätselhafte Sterngruppen.«

      »Ich denke immerzu daran«, sagte Redhorse grimmig. »Wahrscheinlich haben sich die Meister der Insel auch für ihre Sendestationen einige Todesfallen ausgedacht.«

      »Zum Glück brauchen wir uns die Sache nur aus der Ferne anzusehen«, sagte Surfat.

      »Ein bisschen näher müssen wir noch heran«, widersprach Doutreval. »Von hier aus ist der Standort nicht auszumachen.«

      Der Lärm, der aus den Funkempfängern der Space-Jet kam, hatte nicht nachgelassen. Die Störsender ächzten, pfiffen und heulten, so dass sich Redhorse fragte, wie Doutreval überhaupt die regelmäßigen Impulse in ihrem Zielgebiet registrieren konnte.

      Mit annähernd Lichtgeschwindigkeit raste die SJ-4C auf die drei roten Sonnen zu. Weitere Berechnungen wurden durchgeführt. Der Computer ermittelte, dass der Abstand zwischen den Sternen genau acht Milliarden 577 Millionen Kilometer betrug.

      Surfat

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