Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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Amby«, bat Vern hastig. »Ein Glas Wein wird uns beiden jetzt gut tun.«

      Die Menge zerstreute sich bereits, da es nichts mehr zu sehen gab. Roboter kamen und schlossen das Loch im Boden. Vern blickte flüchtig zu ihnen hinüber, doch er hatte kein Interesse daran, die Explosionsstelle zu untersuchen.

      Amby führte ihn zu einer nahen Taverne. Gruude bestellte den Wein – und schwieg.

      »Du glaubst offenbar nicht an einen Zufall, sondern dass jemand versucht hat, dich umzubringen?«, fragte Amby nach einigen Minuten.

      Vern sagte nichts dazu, doch sein Blick sprach Bände.

      »Ein Konkurrent?«, spöttelte sie. »Jemand, der dir die besten Sportler vor der Nase wegschnappen will?«

      Er lächelte dünn.

      »Bist du so wichtig?«, fragte sie weiter.

      Er prostete ihr zu. »Du bist weggelaufen. Warum? Hast du etwas gehört oder gespürt?«

      »Sprechen wir nicht von mir, sondern von dir«, sagte Vern. »Du hast einen seltsamen Ausdruck in den Augen, verwirrend und rätselhaft.«

      »Lass das Bruke nicht hören.« Amby deutete auf einen Mann, der sich mit einem Pelzwesen auf der Schulter einen Weg durch die Menschenmenge bahnte. Er streichelte den Kopf des schwarz-weiß gefleckten Geschöpfs, das Vern an einen terranischen Ameisenbären erinnerte.

      »Was ist das für ein Tier?«, fragte Vern.

      »Primas ist ein Halkone«, antwortete Amby. »Sie leben in Rudeln in vulkanischen Talkesseln auf dem Südkontinent. Primas war ein Rudelführer. Bruke hat ihn aus einem Schwemmaschesumpf gerettet, und seitdem sind beide dicke Freunde. Soweit ich weiß, ist Bruke der Einzige, dem es gelungen ist, sich mit einem Halkonen anzufreunden.«

      »Und was hat er davon?«, fragte Vern geringschätzig. Amby Törn reagierte gereizt auf die Frage. Gruude meinte deutlich zu spüren, dass sie glaubte, Tosen verteidigen zu müssen.

      »In den Talkesseln wachsen unter der Schwemmasche winzige Blähpilze, die von den Halkonen erschnüffelt werden. Und ebendiese Schnüffelnase hat Bruke sich zunutze gemacht. So, wie Primas Blähpilze findet, entdeckt er auf Raumschiffen alles, was nicht astrein ist.«

      »Dann ist es aussichtslos, schmuggeln zu wollen?«

      »Völlig.«

      Vern beobachtete den Kontrolleur, bis dieser wieder in der Menge verschwand. Er fragte sich, ob Tosen, der Arkonide Goron oder womöglich gar Amby Törn mit dem Anschlag auf ihn zu tun hatte. Oder gar einige der Touristen, die mit ihm nach Jarvith-Jarv gekommen waren und die er erst jetzt auf der Dachterrasse des benachbarten Restaurants entdeckte.

      Das Sirren des Halkonen schreckte Bruke Tosen auf. Ihm war, als reiße ein schwarzer Vorhang vor ihm entzwei. Eben hatte er sich in seiner Wohnung am Stadtrand gewähnt, aber er befand sich in einem Restaurant, und vor ihm stand ein exotisches Gericht.

      Primas lag auf dem Stuhl neben ihm und hielt sich die Nase mit beiden Pfoten zu. Offenbar war der Gewürzduft für ihn unerträglich. Bruke achtete kaum darauf. Verwirrt fragte er sich, wie er hierhergekommen war. Er glaubte, sich deutlich zu erinnern, dass er vor wenigen Sekunden in seiner Wohnung unter der Dusche gestanden hatte. Er meinte sogar, das Wasser noch auf der Haut zu spüren. Allerdings war er korrekt gekleidet.

      Ein dunkelhäutiger Mann trat auf ihn zu, blickte ihn erwartungsvoll an und sagte: »Es gibt nur eine Möglichkeit. Er hatte zwei Hosen an.« Danach lachte er schallend.

      Bruke Tosen wusste nicht, wovon der Mann sprach. Das Lachen verstummte, und der Dunkelhäutige schüttelte enttäuscht den Kopf. »Nicht?«, fragte er. »Was dann?«

      Bruke war so verwirrt, dass er eine Weile brauchte, bis er begriff, dass er dem anderen offenbar eine Scherzfrage gestellt hatte, die dieser zu beantworten suchte. Er zwang sich zu einem Lächeln. »Ich werde es dir später erklären«, versprach er und legte schwerfällig die Hand auf seinen Bauch. »Mir geht es nicht gut. Ich fürchte, ich habe das Aschefieber.«

      Er stand auf und verließ mit Primas das Restaurant. Sein Rückzug, das musste er sich eingestehen, glich einer Flucht.

      Draußen war es warm wie gewöhnlich. Die Sonne stand im Zenit. Die Kunststoffhaube über der Stadt schimmerte an ihrer oberen Rundung rot, ein deutliches Zeichen dafür, dass Schwemmasche von den benachbarten Vulkanen ausgeworfen und von den Stürmen über die Stadt hinweggetragen wurde. In Jarvon selbst merkte man sonst nichts von der vulkanischen Tätigkeit. Die Stadt war so gebaut, dass sie erschütterungsfrei blieb.

      Bruke Tosen erkannte, dass er sich im Zentrum von Jarvon befand. Er beschloss, schnellstens in seine Wohnung zurückzukehren.

      Nervös und unsicher drängte er sich durch die Reihen der Gäste, die vor den Restaurants saßen und die Sonne genossen. Er näherte sich der Röhrenbahnstation, als er die rothaarige Frau unter den Bäumen bemerkte. Sie winkte ihm zu.

      Zögernd hielt er inne. Er erkannte Sintha-Lee. Von dem blauen Auge, das ihr Gesicht vor zwei Tagen verunstaltet hatte, war nichts mehr zu sehen. Sie lächelte.

      Auf eine solche Gelegenheit hatte Tosen gewartet. Er ging auf die Frau zu. »Ich bin überrascht, dass du nicht an Bord bist«, sagte er.

      »Ich ertrage Xingars Nähe nicht mehr.« Sie machte eine auffordernde Geste.

      Bruke Tosen setzte sich an ihren Tisch, wobei er darauf achtete, dass ihn einige Büsche dem Blick vorbeischlendernder Passanten weitgehend entzogen.

      »Kann es sein, dass der Patriarch dir jemanden nachschickt?«

      Sintha-Lee legte ihm ihre Hand auf den Arm. Er zuckte leicht zusammen. Sosehr ihn diese Frau anzog, so wenig wagte er, die rechtliche Sphäre zu verletzen, die sie und den Springerpatriarchen verband.

      »Wir haben uns getrennt«, behauptete sie und schaute ihn durchdringend an. Er registrierte nicht einmal, dass Primas, den er nach wie vor auf der Schulter trug, eingeschlafen war.

      »Natürlich ist Xingar wütend«, schränkte Sintha-Lee leise ein. »Er lässt sich nichts wegnehmen und bildet sich ein, dass ich nach wie vor sein Eigentum sei.«

      »Wenn du willst, kann ich dich für einige Tage in Sicherheit bringen.«

      »Soll ich zu dir ziehen?«

      Ihre Offenheit überraschte ihn. »Ich dachte eher daran, dass ich ein Haus in den Bergen anmieten könnte«, entgegnete er. »Dort könntest du bleiben, bis die XIN-I gestartet ist. Es geht ja nur um einige Tage.«

      Sie hauchte ihm einen Kuss auf die Wange. »Ich wusste, dass ich mich in dir nicht täusche. Besorgst du mir das Haus?«

      Seine Mühe damit beschränkte sich auf einen Anruf über sein Kombiarmband. In den Bergen entlang der Küste gab es viele Häuser, die nur wenige Monate im Jahr genutzt wurden. Jeder Bürger von Jarvith-Jarv konnte sie mieten.

      Sintha-Lee erläuterte, dass sie sofort mit einem Gleiter zu dem Haus fliegen und dort bleiben würde, bis Xingar den Planeten verlassen hatte.

      »Besuche mich morgen«, bat sie.

      »Gern«, bestätigte er.

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