Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband). Clark Darlton

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Perry Rhodan 120: Die Cyber-Brutzellen (Silberband) - Clark Darlton Perry Rhodan-Silberband

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lag er unter einem Steilhang aus schwarzem Gestein, der sich neben ihm in den Himmel wölbte. Tosen hob den rechten Arm und schob den Kopf des Halkonen zurück. Dabei merkte er, dass er kein Atemschutzfilter trug.

      Er sah sich um, weil er hoffte, den Filter in seiner Reichweite zu finden. Doch um ihn herum gab es nur schwarzes Gestein und einige Farne.

      Hastig legte er die Hände über Mund und Nase, bis ihm klar wurde, dass er damit die Schadstoffe nicht abhalten konnte. Er hatte keine Ahnung, wie lange er schon in der Wildnis lag, erst Minuten oder schlimmstenfalls schon Stunden. Das Armband hatten ihm die Springer abgenommen, er konnte also nicht um Hilfe rufen oder sich wenigstens orientieren.

      Tosen stemmte sich an einem Felsen ab und kam wenigstens auf die Knie. Mochten die Springer glauben, dass er tot sei oder so gut wie tot, weil die atmosphärischen Gifte ihm den Rest geben würden, wenn er nicht bald in ärztliche Behandlung kam, er gab nicht auf.

      War Sintha-Lee tot oder ebenfalls in der Wildnis ausgesetzt?

      Er war sicher, dass Xingar und seine Sippe sich früher oder später zu Herrschern über das Handelskontor von Jarvith-Jarv aufschwingen würden, wenn er ihnen nicht in die Arme fiel.

      Er befand sich in einer gut hundert Meter tiefen Schlucht. Nach Süden hin stieg sie bis zu einem Vulkankegel an, dorthin durfte er sich keinesfalls wenden.

      Primas fiepte und lief nach Nordwesten. Schon nach wenigen Metern hielt der Halkone inne und wandte sich um.

      Bruke folgte dem Tier, auch wenn ihm jeder schnelle Schritt Höllenqualen bereitete.

      Als er sich etwa einen Kilometer weit durch das unwegsame Gelände vorangekämpft hatte, fiel der Boden unvermittelt steil ab. Ein blühendes Tal öffnete sich. Leuchtend rote Bäume wuchsen inmitten von Nadelwäldern, und auf freien Flächen wucherte übermannshohes Gras. Gigantische Pflanzenfresser schoben sich träge hindurch. Über ihnen kreisten Raubvögel. Tosen wusste, dass es ein tödliches Unternehmen war, sich unbewaffnet auf eine solche Ebene zu wagen.

      »Es hat keinen Sinn«, sagte er zu Primas, der ihn ungeduldig anblickte. »Wenn ich da hinuntergehe, werde ich umkommen.«

      Allerdings durfte er auch nicht in den Bergen bleiben. Der bebende Untergrund kündigte einen Vulkanausbruch in größter Nähe an. Womöglich schon sehr bald würden sich glühende Lavamassen durch die Schlucht über die Ebene ergießen.

      Zu spät registrierte Tosen das Summen einer Stechlibelle, da bohrte sich ihr Rüssel bereits in seinen Nacken. Er schlug nach dem Insekt, reagierte jedoch viel zu langsam. Das Gift befand sich da bereits in seiner Blutbahn.

      Strahlenförmig breitete sich der Schmerz von seinem Nacken über den Körper aus. Stöhnend taumelte Bruke einige Schritte weit, dann brach er zusammen.

      Es ist dunkel!, war sein erster Gedanke, als er die Augen aufschlug. Über sich sah er den Erdnussmond von Jarvith-Jarv.

      Bruke Tosen wunderte sich darüber, dass er noch lebte. Jemand musste ihm ein Gegengift injiziert haben.

      Er hörte Schritte näher kommen. Licht flammte neben ihm auf. Geblendet schloss er die Augen wieder. »Sintha-Lee?«, formulierte er mühsam. Eine Hand streifte über seine Wange, als ob sie ihm Leben vermittelte.

      Die Frau hatte ihn gerettet. Er lächelte, als sie ihm Wasser auf die Lippen träufelte, und es gelang ihm, sich ein wenig zu entspannen.

      »Ich muss zum Arzt«, sagte er schwerfällig. »Sintha-Lee, bitte, ich muss nach Jarvon.«

      Sie antwortete nicht, sondern schob ihm ihre Hände unter die Schultern und half ihm auf. Müdigkeit und Erschöpfung erlaubten ihm nur, die Augen kurz zu öffnen. Er sah, dass er vor dem Gleiter stand, mit dem Sintha-Lee gekommen war. Sie hatte aus den hinteren Sitzen eine Liege gemacht, um ihn bequemer transportieren zu können. Dankbar lächelnd ließ er sich auf die Polster fallen und schlief fast augenblicklich ein.

      Als er erwachte, befand sich der Gleiter bereits im Luftraum über Jarvon. Tosen drehte den Kopf. Er wollte Sintha-Lees Namen rufen, aber nur ein Stöhnen kam über seine Lippen. Nicht die Springerin hatte ihn gerettet, sondern Amby Törn.

      »Du hattest Glück«, sagte der Mediziner. »Ich habe bisher niemanden erlebt, der unter solchen Bedingungen durchgekommen ist.«

      Bruke Tosen spürte die Hochdruckinjektion.

      »Du brauchst wenigstens zwei Wochen Ruhe, bis das Gift in deinem Körper abgebaut ist«, hörte er den Mediziner sagen. »Ich werde das Importamt benachrichtigen.«

      Bruke wollte protestieren, doch die Müdigkeit kam schnell über ihn.

      In den nächsten Tagen schwebte er in einem Zustand, der zwischen Wachsein und Bewusstlosigkeit lag. Einige Male löste er sich immerhin so sehr aus seiner Benommenheit, dass er Amby bemerkte, die bei ihm Krankenwache hielt.

      Als er schließlich bei vollem Bewusstsein die Augen aufschlug, war er allein. Er lag in einem lichtdurchfluteten Krankenzimmer, und aus Akustikfeldern ertönte sanfte Musik.

      Bruke Tosen fühlte sich besser. Er erhob sich und ging zum Fenster. Augenblicklich erkannte er, wo er sich befand. Nicht weit entfernt ragte ein dreieckiger Turm in den Himmel, dort residierte der Bürgermeister von Jarvon.

      Tosen wusste, was er zu tun hatte. Er musste zu Kulgar Hars gehen und ihn über die Zustände am Raumhafen informieren.

      Aus dem Schatten eines Baumes vor der Klinik löste sich eine gedrungene Gestalt. Für einige Sekunden sah Tosen das leuchtend rote Haar und den Bart eines Springers. Er zweifelte nicht daran, dass Xingar zu einem zweiten Schlag gegen ihn ausholte.

      Hastig kleidete Tosen sich an, dann lief er mit Primas zum Fenster und schob es auf. Er ließ sich auf ein Vordach gleiten, rannte gebückt an den Fenstern der anderen Zimmer vorbei und kletterte an einem Baum, dessen Äste über das Dach reichten, nach unten.

      Er beobachtete, dass Amby Törn sich der Klinik näherte. Ihr stand eine arge Enttäuschung bevor, doch er glaubte, daran nichts ändern zu können.

      Niemand hielt ihn auf, als er zu dem Gleiter lief, mit dem Amby gekommen war.

      Der junge Mann presste die Ellenbogen an seine Seiten und hielt die Fäuste schützend vors Kinn, als er losrannte. Er stürmte durch den Trainingssaal, in dem sich mehr als hundert Sportler eingefunden hatten. Bevor er sich in das Federband stürzte, das die Ziellinie überspannte, blickte er kurz zu Gruude Vern hinüber, der ihn aufmerksam beobachtete.

      Der Sportler zerrte das Federband weit über die Ziellinie hinaus. Seine Füße stemmten sich in Kerben im Hallenboden, dann schlug das Band zurück. Sein mächtiger Körper krümmte sich. Es schien, als würde das Band ihn aus den Fußkerben reißen, doch er hielt dem Ansturm stand und schaffte es sogar, sich einen halben Meter weiter voranzukämpfen.

      Vern gab das Zeichen. Eine Automatik klinkte das Band aus und ließ es fallen.

      Erschöpft sank der junge Mann auf die Knie, aber er lächelte, als er Verns anerkennendes Nicken sah. »Bekomme ich einen Vertrag?«, fragte er.

      »Du hast Chancen«, sagte der Terraner.

      »Bist du nicht zufrieden? Ich habe fünf Wettkämpfe absolviert und ...«

      »Ich

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