Perry Rhodan 2336: Das Wunder von Terra. Robert Feldhoff

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Perry Rhodan 2336: Das Wunder von Terra - Robert Feldhoff Perry Rhodan-Erstauflage

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winkte erst Morg D'Accuzu heran, dann holte er Solari dazu. »Ihr zwei nehmt die Reporter. Bleibt eine halbe Stunde und macht Entertainment. Erzählt den Leuten, dass Levitator wegen der Terminalen Kolonne zwei Wochen Trainingsausfall hatte, verstanden? Wegen der Belagerung.«

      D'Accuzu schaute überrascht. »Trainingsausfall? Das wäre das erste Mal seit …«

      »Sagt es genau so!«, ordnete Alderfarn an. »Stell dir vor, Morg, du hättest Training geschwänzt und brauchtest jetzt eine Ausrede. Tu so, als wäre es dir rausgerutscht! Die anderen Teams müssen nicht wissen, dass wir in Bestform nach Terrania kommen. – Wenn ihr fertig seid, kommt ins Hotel nach. Und Morg: Keine Abstecher, keinen Ausflug, oder du fliegst gleich mit dem nächsten Shuttle wieder nach Hause. In sieben Tagen geht es gegen Sahara City, die sind technisch überlegen. Wir kompensieren das mit Kraft und Kondition – wenn jeder hundert Prozent bringt.«

      Alderfarn wandte sich um und blickte über die Reihen seines Kaders. »Also gut, Herrschaften, weiter geht es! Wir werden im Hotel erwartet!«

      Trainer, Mannschaft und Betreuer liefen zu dem Gleiterbus, der bereitstand.

      Solari tauschte finstere Blicke mit D'Accuzu, bis die Journalistenmeute sich um die zwei Spieler gesammelt hatte.

      »Neun-Uhr-Nachrichten für Albion3D«, drängte ein Reporter, den Solari auf den ersten Blick nicht leiden konnte. »Du sollst ja schlecht in Tritt sein, heißt es, Junior! Bis zum ersten Gruppenspiel bleiben acht Tage. Wie will dich der Trainer in Form bringen?«

      *

      6. Januar 1345 NGZ

      Am kommenden Morgen – die Mannschaft hatte ein leichtes Training absolviert – setzten sich Solari und Toto Ambest aus dem Hotel ab. Es war die letzte Chance für einen Ausflug, denn nach der Vorrunde war kein öffentlicher Auftritt ohne Menschenauflauf mehr denkbar. Es sei denn, sie trugen Biomasken.

      Das Personal schleuste sie durch den Hintereingang, vorbei an Fans und Journalisten, die den Eingang belagerten. Selbst ein Team vom Mond hatte in der Großstadt Tausende Anhänger, nicht gerechnet die Schlachtenbummler aus Luna City, die mit einem Charter-Raumer in der Nacht auf dem Crest Space Port gelandet waren. Hotel Galactic lag im Atlan Village, nicht weit entfernt vom Magellan-Stadion, in dem das Eröffnungsspiel stattfand.

      Solari und Ambest trugen Sonnenbrillen, bei strahlend blauem Himmel. In Freizeitkleidung streiften sie durch die Straßen des Village, unerkannt, obwohl Totmachers Charakterschädel eigentlich nicht zu übersehen war. Fünfhundert Meter vom Hotel war Fußball kein Thema mehr.

      Sie wählten ein Straßencafé, tranken Saft und sahen dem Strom der Passanten zu. Es war kühl, aber in der Sonne auszuhalten. Eine Atmosphäre von Bedrücktheit umfing sie, zuerst kaum merklich, dann so fassbar wie die Gespräche, die sie hörten. Menschen warfen beklommene Blicke zum Himmel. Auch wenn man den Kristallschirm, der das System umgab, bei Tag nicht sehen konnte. Auch wenn es keine aktuelle Auskunft gab, was mit den Traitanks der Kolonne geschah.

      Solari hob sein Kom-Armband ans Ohr und rief Nachrichten ab: »… tagt Rhodan seit dem Vortag mit dem Krisenstab an Bord von PRAETORIA. Der Aufmarsch der Traitanks außerhalb des Solsystems ist vorerst zum Stillstand gekommen. Weitere Flottenaufmärsche können jedoch nicht ausgeschlossen werden, melden informierte …«

      »Irgendwas über die Meisterschaft?«, fragte Ambest von der Seite.

      »Nur das Übliche.«

      Solari winkte einem Kellner zum Zahlen. Seit dem Hyperimpedanz-Schock von 1331 NGZ, der alle Syntrons unbrauchbar gemacht hatte, kassierten Menschen wieder persönlich und nicht mehr irgendwelche Maschinen. Zumindest hier, im Touristenzentrum.

      Ein mehrfacher Donnerknall tönte plötzlich von Osten: Niemand erschrak, außer Ambest und Solari. Menschen auf der Straße legten die Hände über die Augen, schaulustig, als Schutz gegen das Sonnenlicht. Hinter einem Glasturm tauchte eine Staffel von sieben Flugobjekten auf, die in Keilformation über das Atlan Village zogen. Die Maschinen sahen aus wie historische Jagdflugzeuge, mit gewaltigen Lufteinlässen an den markierten Schnauzen, mit Stummelflügeln und offenen Cockpits.

      »Wow!«, machte Toto Ambest. »Was für ein Krawall! Wer genehmigt so was?«

      »Keinen Schimmer«, antwortete Solari, den Kopf in den Nacken gelegt.

      Die Flugobjekte zogen holografierte Werbebanden hinter sich: Freitag, 11. Januar 1345 – Magellan-Stadion Terrania – Roter Sand Mars-Port VS. Sydney Kangorooh

      »Das sind die Terrania Lunatics!«, kämpfte eine Stimme gegen den Lärm. Solari blickte zur Seite und sah den Kellner, den er eben gerufen hatte. »Studenten von der Universität Terrania, die promoten in der Stadt die Meisterschaft! Ein Höllenlärm, aber warum nicht, die Leute lieben es. Rhodan ist der Schirmherr, nicht wahr? Dann wollen wir für unser Geld was sehen! Momentan sind die Flieger die Attraktion im Village. Sie proben über dem Stadion, und dann kommen sie zurück zur Universität, weil sie da ihre Werkstatt haben. – Es heißt, dass die Lunatics ihr volles Programm nur beim Auftakt und beim Endspiel fliegen.«

      Junior Solari sah die Blicke der Menschen, platt gedrückte Nasen an den Scheiben des Glasturms gegenüber, und die Bedrücktheit wich für Sekunden kindlichem Staunen.

      »Moment mal«, warf der Kellner plötzlich ein, die Augen schmal wie Schlitze, »euch beide kenne ich! Aus dem Trivid, richtig? Ihr seid Fußballer!« Er schnippte mit den Fingern und blickte aufgeregt. »Ich seh mir jedes Spiel im Trivid an, wir haben sogar Karten fürs Endspiel, und verflucht nochmal, die waren schwer zu kriegen! – Ihr seid von Asia Delhi, stimmt's? Tolles Spiel neulich im Himalaja …«

      Einer der Lunatics-Piloten legte seine Maschine auf die Seite, donnerte im Messerflug über die Straße und winkte mit ausgestrecktem Arm. Eine alte, primitive Fliegerbrille schützte seine Augen.

      Der Kellner schrie: »Krieg ich Autogramme?«

      Solaris Blick folgte der Maschine, bis sie hinter den Türmen der Stadt nicht mehr zu sehen war. »Klar! Aber zuerst zahlen wir mal!«

      *

      Nachmittags war Training, auf einem Platz hinter dem Galactic-Komplex, den das Hotel eigens für Luna Levitator als Fußballfeld hatte richten lassen. Der Rasen war kein stumpfes Kunstprodukt, sondern echt – gut fürs Ballgefühl, weil auch in den Stadien echter Rasen lag. Trainer Alderfarn ließ die Mannschaft aufwärmen und stretchen; der Schwerpunkt lag auf Übungen für Schnellkraft. Keine große Sache also.

      Solaris Form wurde täglich besser. Er war verletzungsfrei, hatte in den Testspielen mal auf dem Platz gestanden, mal nicht. Doch die Zeit arbeitete für ihn. Junior Solari gehörte in die Mannschaft, denn ein Team, das aus Kämpfern und Arbeitern bestand, brauchte einen Künstler, sonst war es seelenlos, und Solari verließ sich darauf, dass Alderfarn das ebenfalls wusste. Alderfarn hatte den Titel vor vier Jahren geholt, und er hatte Levitator dieses Jahr in die Endrunde gebracht. Wenn jemand vom Fußball Ahnung hatte, dann der Major.

      Nach Trainingsschluss maß ein Medo-Rob die Körperwerte.

      Alderfarn ließ den Kader antreten. Mit tief gerunzelter Stirn äugte er von einem zum anderen, ohne Worte, und studierte den Ergebnisbogen. Solari wartete neben Toto Ambest, die Flasche Elektrolytsaft in der Hand, und erwischte sich, wie er nervös von einem Fuß auf den anderen trat.

      »Und?«, drängte D'Accuzu schließlich, als er die Spannung nicht mehr

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