Perry Rhodan 2336: Das Wunder von Terra. Robert Feldhoff

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Perry Rhodan 2336: Das Wunder von Terra - Robert Feldhoff Perry Rhodan-Erstauflage

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Alderfarn zurecht. »Auf dem Platz spielen zehn, nicht einer.«

      »Wenn mir in der achtzigsten Minute die Lunge wegfliegt, Trainer, bin ich damit auch allein.«

      Alderfarn blickte auf seine Folie. »Also gut: Du liegst an Position eins, Morg. Hinter dir ist Totmacher, eure Werte sind praktisch identisch, Totmacher ist ein paar Kilo schwerer. Dann klafft eine Lücke. Aber keine Sorge, unser erstes Vorrundenspiel ist am Samstag, bis dahin tut sich noch was. Luft für hundert Minuten hat bei uns jeder.«

      »Auch für 'ne Verlängerung?«

      Solari registrierte, dass Alderfarn zögerte. »Verlängerung ist Kopfsache. Daran kannst du nichts ändern, das kann man nicht messen.«

      Morg D'Accuzu drehte sich aufreizend langsam – bis er direkt auf Solari blickte. »Was ist mit unserem Genius? Wie lange hält der durch?«

      Alderfarn musterte seine Nummer sechs mit der Kälte eines Generals, bis D'Accuzu nervös wurde und zu Boden blickte. »Junior liegt im unteren Mittelfeld. Er ist kein Grätscher und kein Renner. Für seine Art Spiel sind alle Voraussetzungen da. Wenn er spielt, ist er bestens …«

      Hoch über den Köpfen lohte mit einem Mal ein Lichteffekt, bei Tageslicht heller als die Sonne. Alderfarn stockte mitten im Satz, Totmacher zuckte zusammen und fuhr herum. Solari suchte mit Herzklopfen den Himmel ab – und stellte fest, dass die Ursache irgendwo beim Handelshafen Point Surfat lag. Ein startendes Raumschiff mit ungewöhnlicher Triebwerkstechnik. Nicht die Terminale Kolonne.

      »Zwei Stunden trainingsfrei, Herrschaften!«, verkündete Alderfarn. »Heute Abend pünktliches Erscheinen, wir bestreiten ein Testspiel! Morg, das gilt auch für dich!«

      *

      Das Spiel gegen den Fünftligisten, der Monggon FC hieß, begann kurz vor Sonnenuntergang. Albion3D und andere Sender filmten für die Morgenmagazine. Auf den Rängen froren tausend Zuschauer; die meisten waren Levitator-Fans vom Mond, und sie hatten ihren Schlachtruf mitgebracht: »Kämpfen, Junior, kämpfen!« Einer wie Totmacher hätte die Typen einzeln rausgegriffen und vertrimmt, wie es sich gehörte. Solari blieb nichts übrig, als wegzuhören.

      Die Monggon-Verteidiger standen fix wie Fahnenstangen. Solari spielte, wie er wollte, aber Solari war für Insider ein Star, und keiner der Monggon-Spieler versuchte, in seine Knochen zu treten; was auch gesünder war, solange Totmacher Ambest mit ihm auf dem Platz stand.

      Mit acht zu null gingen sie vom Feld. Als das Flutlicht erlosch, sah Solari zum Himmel auf: Die Sterne fehlten, weil der Kristallschirm das Licht der Galaxis nicht passieren ließ. Stattdessen überspannte ein düsteres Glimmen die Nachtseite der Erde. Die hellen Punkte, die über den Horizont zogen, waren Kugelraumer auf Patrouille, gewaltige Einheiten der ENTDECKER-Klasse. Terras Flotte zeigte sich.

      Sie schenkten die Trikots an ihre Gegenspieler und duschten in den Kabinen des Monggon FC. Solari wurde mit Totmacher und Alderfarn zur Pressekonferenz geladen. Im Vereinsbistro war eine Bühne aufgestellt, vier Stühle und ein Tisch mit Akustik-Set. Der Pressechef des Levitator führte sie zu ihren Plätzen.

      Die Journalisten saßen schon. Zwei Dutzend – unglaublich, für ein Trainingsspiel in Monggon! –, teils mit Kamerateam, ein Aufwand, den Solari für maßlos überzogen hielt. Die Meisterschaft trieb Blüten. Je gedrückter das Befinden unter Belagerung, desto schriller der Medien-Hype.

      »Ich grüße euch zur Levitator-Pressekonferenz«, sprach der Pressechef in ein unsichtbares Feld, das seine Worte aufnahm und verstärkte. »Wir haben ein nettes Spiel gesehen, einen sportlich fairen Gegner, wir bedanken uns beim Monggon FC für die Aufnahme und für das Bistro. Die anwesenden Damen und Herren der Presse werden nun gebeten, ihre Fragen …«

      Pressefragen waren stets dieselben. Solari wünschte sich ins Galactic zurück, zu Niederschwerkraft-Pool, Sauna und Zimmer-Ruhe – bis er in zweiter Reihe die Journalistin bemerkte. Sie war eine Göttin mit kastanienbraunem Haar, samtbrauner Haut und strahlend blauen Augen. Die objektiv zu lange Nase zog Solari an wie Honig einen Bären. Eine Strähne fiel in ihr Gesicht, während sie Notizen auf einen Block Folie kritzelte. Solari sah ihr dabei zu. Der Kerl neben ihr schien kein Ehemann oder Freund zu sein, sondern lenkte per Funk die Holo-Kameras. Ihre Kleidung war ein dunkles Kostüm mit einem Cape aus Segeltuch. Ihr Gesicht wirkte intelligent, es war das Gesicht einer Frau mit Selbstbewusstsein, nicht ebenmäßig, sondern ein Charakter.

      Als sie aufsah, begegneten sich ihre Blicke. Solari schaute rasch zur Seite, und er schämte sich, weil er sich hatte erwischen lassen. Trotzdem achtete er nur auf sie.

      Schließlich gab sie Handzeichen. Der Pressechef rief: »Bitte, die Dame in der zweiten Reihe …«

      Ihr Blick ging an Solari vorbei zum Trainer. »Catalina Tampa, Albion3D«, begann sie. »Major Alderfarn, vor vier Jahren holte Nordstern Terrania die Meisterschaft. Du bist daraufhin zum Mond, nach Luna City, und kommst mit einem Außenseiter-Team zurück. Die Wetten stehen schlecht. Dazu tragen die Gerüchte der letzten Tage bei – Levitator sei schlecht in Form, heißt es. Denkt ein Trainer dennoch an den Titelgewinn? Träumt ein Trainer?«

      Solari registrierte mit Staunen, dass Alderfarn geschmeichelt war. Major – obwohl es streng genommen Major a. D. hieß, Major außer Dienst.

      »Eine gute Frage«, überlegte Alderfarn. »Ein Team, das sich für die Endrunde qualifiziert, kommt mit derselben Chance wie jedes andere. Umfragen schießen keine Tore. Wettquoten verhindern keine. Ich schicke eine Mannschaft auf den Platz, die gewinnen kann, egal gegen welchen Gegner. Um die Frage zu beantworten: Ja, ich denke an den Titel. Ich plane bis zum Endspiel im Stadion der Sterne. Träumen dürfen meine Spieler.«

      Freundliches Gelächter.

      »TTC-Trivid!«, unterbrach die nächste Stimme. »Man weiß, dass Levitator den heißen Teil der Vorbereitung im Mare Imbrium absolviert hat. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit! Nun hören wir Gerüchte, es habe stattdessen zwei Wochen Trainingsausfall gegeben, wegen der Blockade der Kolonne. Es heißt, die halbe Mannschaft habe sich in die Bunkerbuchten nach Terra begeben.«

      Alderfarn starrte maskenhaft. »Ich kommentiere das nicht. Wieso sollte die Blockade zu Trainingsausfall führen? Bunkerbuchten gibt es auch auf Luna.«

      »Also kein Dementi?«

      »Keinen Kommentar. Das ist ein Unterschied.«

      Catalina Tampa rief: »Nochmal für Albion3D, diesmal an Junior Scholari …«

      »Solari!«, korrigierte der Pressechef.

      »Solari, selbstverständlich. Weitere Gerüchte sind über deine Verfassung im Umlauf. Der Sportteil der News schreibt von Knieproblemen. Was ist dran? Sehen wir dich Samstag auf dem Platz, oder schont man dich für die Zwischenrunde?«

      Solari spielte Alderfarns Spiel mit: »Selbstverständlich bin ich dabei. Die Sache mit dem Knie ist problematisch, klar, obwohl mir aus der Vorbereitung Zeit fehlt. Trotzdem hoffe ich, gegen die Sahara City Rangers reicht es. Zumindest eine Halbzeit.«

      »Und auf welchen Spieler im Turnier gibt der Profi besonders Acht?«

      Solari lachte. »Auf die Levitator-Spieler natürlich! Aber im Ernst, der Star wird diesmal Van Zeldern sein, der Spielmacher von Nordstern Terrania. Der mit den Sternenschuhen, falls ihr davon gehört habt.«

      Der Rest der Fragen galt Ambest: Die Journaille titulierte ihn offen als »Totmacher«, und Solari konnte sich ausrechnen,

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