Fast & Konfuzius. Michael Reist

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Fast & Konfuzius - Michael Reist

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kaufe die Katze im Sack.

       TAG 8

       SPONTANITÄT

      西四,北京

      Xisi, Peking

      In einigen Tagen tritt mein Bruder die Heimreise an. Vorher wollen wir einen Vorstoß ins Landesinnere wagen. Die Auswahl einer Destination fällt uns schwer. Sehenswerte Orte sind Tagesreisen entfernt, die Suchmaschinenzensur macht Recherchen zäh. Wir entdecken das gelobte Pingyao und wollen sofort aufbrechen. Es folgt die Ernüchterung: Sitzplätze ausgebucht, Stehplätze ebenfalls. Spontan reisen in China? Schwierig. Wir recherchieren weiter, ergattern Tickets für den Folgetag und übernachten im Stadtteil Xisi. Traditionelle Hutong1 verschmelzen mit modernen Glas- und Stahlbauten. Die Überdachung des Innenhofs fußt auf Holzsäulen, Lampions säumen die Kanten. Holzgitter werfen Schatten auf die Fenstergläser. Drei Goldfische ziehen Bahnen im Messingkessel.

       TAG 9

       HOCHGESCHWINDIGKEITSZÜGE

      从北京到平遙

      Von Peking nach Pingyao

      Der Westbahnhof in Peking ist ein Stiefbruder jedes Flughafens. Tausende Reisende drängen sich in langen Schlangen. Die chinesische Strategie lautet: Keinen Zentimeter zurückweichen!

      Erst Ticketkontrollen und Sicherheitschecks im Eingangsbereich, dann führen Dutzende Rolltreppen in eine obere Etage. Gleise im ersten Stock? Nein. Dort befinden sich kolossale Wartehallen direkt über den Perrons, die wir erst betreten dürfen, nachdem unsere Identität erneut überprüft wurde. Kontrolleure sind in den Hochgeschwindigkeitszügen überflüssig. Bei grünem Licht schießen die Massen wie Wasser durch die Schleusen.

      Dann erleben Menschen mit Flugangst beinahe Traumatisches. Gepäckstücke werden gewissenhaft verstaut, herunterhängende Bändel akribisch zurückgebunden. Der Zug beschleunigt wie ein Flugzeug.

       TAG 10

       ELEKTROMOBILITÄT

      平遙

      Pingyao

      Freude schießt in uns, Elektrizität durch die Maschine, wir brausen davon. Wir belasten die beiden Räder mit hundertachtzig Kilogramm. Für wenige Minuten erreichen wir vierzig Kilometer pro Stunde. Elektromobilität ist in China ein Megatrend, für uns hingegen Neuland: Wir verschätzen uns. Bald fällt die Geschwindigkeit unter dreißig. Nach halber Strecke dämmert uns, dass wir es nicht schaffen. Wenig später schieben wir das schwere Gerät zum Bahnhof. Geschäftstüchtige Leute bringen umgehend koffergroße Batterien. Drei Stunden Ladezeit? Nein, danke. Die Alternative heißt stattdessen: verladen statt laden, selbstverständlich gegen unerhörtes Entgelt. Wir fahren mitsamt des Rollers auf der Ladefläche eines Elektrodreirades zurück.

       TAG 11

       NEULAND

      张壁古堡,平遙

      Zang Bi Gu Bao, Pingyao

      Der Fahrer stoppt unvermittelt und fragt uns: »Wollt ihr da wirklich hin? Ich kenne die Gegend nicht.«

      Wir blicken etwas irritiert. »Ja, wir denken schon?!«

      »Okay, aber zur Sicherheit müssen wir tanken gehen.« Unter der alten Festungsanlage sollen sich zehn Kilometer Tunnelgeflecht befinden. Wir tauchen ein und treffen auf gut gelaunte Tunnelarbeiter, die für unsere Bilder posieren. Später führen uns Schleichwege über steinerne Terrassen und ineinandergreifende Dächer. Der Ort ist bisher von »Renovierungen« verschont geblieben. Betagte Einheimische sitzen lächelnd vor dem spröden Mauerwerk ihrer Häuser. Farbe blättert von den hölzernen Säulen, Weihrauch trägt einen Hauch von Mystik aus den Tempeln.

       TAG 12

       ABSCHIED

      平遙

      Pingyao

      Wir springen auf den elektrischen Bus, krallen uns am Geländer fest und fahren kostenlos. Das Ziel ist das Kaffeehaus. Unser Abschiedsmahl besteht aus Cheesecake und Cappuccino. Mein Bruder reist westwärts, in die Heimat. Unser Lachen erfüllt den Raum, wir lassen unsere Abenteuer während fünf gemeinsamer Wochen Revue passieren: Mit der Eisenbahn von Moskau durch die Mongolei nach Peking. Unzählige Erlebnisse füllen Seiten und Speicherkarten. Der Anfang liegt im fernen Dunkel, wir können uns kaum noch daran erinnern. Später springen wir erneut auf den Bus, Richtung Unterkunft. Wir umarmen und beglückwünschen uns. Mein Blick folgt ihm, bis ihn eine Ecke verschluckt.

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