Das Buch vom Bambus. Vladislav Bajac

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Das Buch vom Bambus - Vladislav Bajac editionBalkan

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glaube, dass mich etwas anderes auf diese Gedanken gebracht hatte. Wenn ich nicht begierig war zu erfahren, was hinter der Lehre stand, warum dann ein derartiges Verlangen, ein Wort des Meisters zu hören? Ich dachte immer mehr über ihn nach und begann mich zu fragen, warum. Der Rōshi verhielt sich zu mir genauso wie zu allen anderen Unsui, doch seit er mir zu verstehen gegeben hatte, dass er viel mehr über mich wusste, als ich mir vorstellen konnte, hatte sich mein Verhältnis zu ihm geändert. Mich zog seine Fähigkeit an, Wissen, Gefühle und Risiko zu etwas zu vereinen, das ich Weisheit nannte. Dieses Wort konnte leichter als andere die Erfahrung eines ganzen Lebens ertragen und die Erfahrungen anderer aufnehmen, die diese Weisheit noch nicht besaßen – als wolle es sie einfrieren und für den Moment bewahren, da auch ich endlich meine eigene Weisheit erlangen würde und imstande wäre, sie gut erhalten von ihm zu übernehmen und mit neuen Erfahrungen zum Kern dessen zu formen, was aus mir entstehen würde.

      Ich merkte erst jetzt, dass ich im Garten umherging. Es kam mir vor, als sei ich schon seit Stunden auf den Pfaden unterwegs. Ich blickte mich um. Niemand war in der Nähe. Ich setzte mich unter die Blätter einer großen Palme und bemerkte ein kräftiges Rot am Himmel. Abende wie diesen gab es hier häufig. Zu wem mochte dieses Rot wohl gehören – zur untergehenden goldenen Sonne oder zur heraufziehenden Dunkelheit? Es war keine Brücke zwischen Tag und Nacht. Es trennte sie, unterstrich ihre Verschiedenheit, trug das eine zu Grabe und gebar das andere. Zu wem aber gehörte es?

      Der Meister? Der Vater! Hier war die Verbindung. Wie die Zwischenzeit, die ich am Himmel gesehen hatte, fühlte auch ich mich irgendwie dazwischen. Hier der in Vergessenheit geratende Vater, da der sich in meinem Inneren zeigende Meister. Wie doch Kinder ihren Vater anders als alle anderen sehen! Meiner war für die anderen ein Herrscher mit eiserner Hand und großem Reichtum gewesen, ich aber hatte das fast gar nicht bemerkt. Auf der Straße kam er ihnen prächtig gekleidet vor, ich jedoch sah, dass er den rechten Fuß ein wenig nachzog. Trotzdem hatte er einen schönen Gang. Wenn er aus vollem Halse lachte, sahen die Leute – meine Mutter eingeschlossen – einen Sturm heraufziehen und hielten sich von ihm fern, ich jedoch machte Freude in ihm aus. Irgendwer lag falsch. Oder hatten alle recht?

      Gerade ging mir auch etwas durch den Kopf, was mir zuvor nicht in den Sinn gekommen war: Es war wohl so, dass ich zu meinem Vater bis zu seinem Tod ein Verhältnis hatte, in dem er ein von mir erschaffenes Bild war, während ihn die anderen ihrer Sichtweise und Überzeugung nach in Erinnerung behielten. Folglich hatte jeder Mensch so viele Gesichter, wie es Menschen gab, die ihn charakterisierten. Schwieriger festzustellen war, ob – unabhängig von dieser Schlussfolgerung – jeder Mensch auch tatsächlich so viele Gesichter in sich trug, wie es Bilder von ihm bei anderen geben konnte. Das klingt für mich so unglaublich, dass es sogar stimmen könnte.

      Beinahe unbemerkt war noch ein Mensch tief in mein Leben eingedrungen. Würde auch ich mich bald fragen, zu wem ich gehöre?

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