Currys für Connaisseure. Frank Winter

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Currys für Connaisseure - Frank Winter Mord und Nachschlag

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Salz.«

      »Das ist kein Gift.«

      »Schon Paracelsus wusste: Im Übermaß kann alles schädlich werden«, dozierte Miss Armour senior.

      MacDonald starrte sie wie eine fehlgezündete Silvesterrakete an. »Hat der Erpresser sich schon gemeldet?«

      »Welcher Erpresser denn?«

      »Derjenige, der die Pathia-Soße versalzt.«

      »Von Erpressung hat niemand was gesagt. Nur, dass bei Waitrose auf der Morningside Road Gläschen mit zu viel Salz drin auftauchten.«

      »Aber woher weiß Ihre Bekannte dann, dass die Soßen wegen Böswilligkeit ungenießbar sind? Es könnte ein Produktionsfehler sein. Immerhin handelt es sich um Fabrikerzeugnisse.«

      Thomasina schwieg, drehte sich mit dem Zeigefinger eine zusätzliche Locke.

      »Wie lange kennen Sie diese Devasree schon, Miss Thomasina?«

      Sie zeigte mit den Händen einen meterlangen Abstand an.

      »Also einige Jahre?«

      Thomasina zuckte mit den Schultern.

      »Ich frage nur, weil Sie sehr gut über die familiären Verhältnisse Bescheid wissen?«

      »In der letzten Zeit sehen wir uns nicht mehr so oft.«

      »Warum bitte?«

      »Puh, manchmal entwickelt man sich eben auseinander.«

      »Ehrenvoll, dass Sie sich trotzdem engagieren.«

      »Was sollte ich denn machen?! Devie hat schrecklich geheult. Hab ich ein Problem mit!«

      »Ich werde den Herrn mit meinem assoziierten Detektiv aufsuchen. Mal sehen, was wir eruieren können.«

      Thomasina blickte ihn wie einen fremdsprachigen TV-Moderator an.

      »Er und dieser Vitiello kümmern sich darum«, dolmetschte ihre Mutter.

      »Fein! Vielen Dank. Sie sind der Größte, Mister MacDonald! Da gibt es allerdings ein Problem …«

      Als Alberto die Villa Buongiorno betrat, rief er. »Peter Pirie, der Ire! Dass ich nicht früher daraufgekommen bin.«

      Maria rannte ihrem Mann entgegen. »Ist alles in Ordnung?«

      »Hab mich selten besser gefühlt.«

      »Darf man deine Freude teilen?«

      »Ich habe einen Klempner aufgetrieben!«

      »Sitzt er in deiner Jackentasche?«

      »Princess Street«, sagte Alberto.

      »Ist das nicht die Einkaufsstraße in der Innenstadt?«

      »Haha, sehr gut! Erinnerst du dich an die Firma Robertson?« »Si, mein Gatte hat die Installateure aus dem Haus geworfen.«

      Alberto atmete kräftig durch. »Zu Beginn, mit diesem jungen Klempner, lief alles tadellos. Peter arbeitete gut und schnell. Heute ist er auf der Princess Street an mir vorbeigefahren. Wie es aussieht, hat er sich selbstständig gemacht. Nun muss ich nur noch seinen Nachnamen und die Geschäftsadresse ausfindig machen.«

      »Eine weitere Herausforderung für Alberto Vitiello.«

      Das Telefon klingelte.

      »Die Ironie habe ich überhört, liebe Frau.«

      Maria reichte ihm das Telefon. »Hast du Zeit, ein Gespräch zu führen?«

      Alberto nickte. »Pronto. Du bist es, Angus. Schon wieder ein Fall für uns kulinarische Detektive? Ich weiß nicht so recht.«

      Maria drückte sich die Hände auf den Kopf und rannte in die Küche. Diese Zeremonie kannte sie zur Genüge. Er wollte von Angus ausgiebig um Hilfe gebeten werden.

      »Du kämst also ohne mich nicht aus? Sisi, dann mache ich natürlich mit. Wie, jetzt gleich? Da muss ich Maria fragen …« Alberto riss die Tür zum Garten auf, doch seine Frau fand er nicht. »Angus, bist du noch dran? Sie muss hinten in ihrem Gewächshaus sein. Nein, warum sollte Maria etwas dagegen haben? In zehn Minuten also. Ciao.« Wie hatte Angus das gemeint: Indien ist in Not? Bei ihrem ersten Fall1 wäre er im Zuge der Ermittlungen in einem indischen Restaurant fast gestorben, so scharf war das Curry Vindaloo! Sein Freund erwartete doch hoffentlich nicht, dass er erneut sein Leben aufs Spiel setzte?

      MacDonald war wieder auf die Minute pünktlich, rangierte seinen tuckernden Käfer in eine Parklücke. Die Aktenmappe in der Linken, klingelte er dezent. Vitiello riss die Tür auf und sprudelte los. »Hab überhaupt keine Zeit, muss einen Klempner auftreiben.«

      »Freut mich ebenfalls, dich zu sehen, Alberto. Darf ich reinkommen?«

      »Natürlich, entschuldige.«

      MacDonald nickte. Er hatte eine Vermutung, was das Problem war.

      »Ich mache uns Tee«, sagte Alberto umgänglicher.

      »Schwarztee bitte!«

      Vitiello schüttelte den Kopf. »Anderen habe ich gar nicht. Es ist sehr einfach, Angus: In dieses indische Restaurant gehe ich nie mehr im Leben. No, no!«

      Bombay Palace hatte längst geschlossen. Nur das Kebab Mahal hielt sich mit seinen exzellenten Speisen am Nicholson Square und sollte dort oder anderswo eine Ermittlung notwendig werden, würde MacDonald sich darum kümmern. »Natürlich, mein Freund.«

      »Versprochen?«

      »Aber ja. Mach dir keine Sorgen.«

      »Molto bene. Miss Thomasina steckt also in Schwierigkeiten?«

      »Eine Freundin von ihr. Sie heißt Devasree Panicker.«

      »Der Name kommt mir bekannt vor.«

      »Vielleicht hast du dir schon einmal die Produkte ihres Papas einverleibt. Er fabriziert Fertigsoßen, Chutneys, Pickles und dergleichen Dinge. Alle tragen sein glückliches Konterfei.«

      »Solche Sachen esse ich nicht.«

      Angus räusperte sich, denn Pesto im Glas kaufte sein Freund durchaus. »Wie auch immer. Ein Unhold versalzt sein erfolgreichstes Produkt, die Pathia-Soße, und wir müssen herausbekommen, wer es ist.«

      »Was sagt denn Karen dazu?«

      »Wozu?«, fragte MacDonald unleidlich.

      »Allora, diese junge Dame wohnt bei dir und nun kümmerst du dich auch noch um ihre Freundinnen …«

      »Frau Mutter ist als Anstandswauwau präsent, wie du sehr genau weißt.«

      »Du solltest ihr etwas Schönes schenken, Angus.«

      »Wem,

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