Love Petit Fours. Sylvie C. Ange

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Love Petit Fours - Sylvie C. Ange

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der Zeit zurückzufahren.

      Aurelie wischte ärgerlich die vorwitzigen Tränen von ihren Wangen, während sie packte. Endlich hatte sich ihr Wunsch erfüllt, nur die Begegnung mit Olivier war nicht eingeplant gewesen. Sie wusste, dass sie auch seinetwegen nicht gehen wollte.

      Plötzlich klopfte es und Olivier kam herein.

      »Willst du tatsächlich abreisen?«

      »Ich will nicht, aber ich muss.«

      »Du musst?«

      »Mein Urlaub ist zu Ende. Ja, ich muss zurück.«

      Sie gestikulierte mit ihren Händen.

      »Sieh mich an, Aurelie.«

      Sie verlor sich in seinem Blick.

      »Du musst nicht, wenn du nicht willst.«

      »Wie soll ich das verstehen?«

      »Aurelie, du weißt alles, du wusstest es schon am ersten Tag, als ich dir sagte, dass du bleiben wirst.«

      Aurelie sah in seine Augen und einige Minuten versanken sie ineinander. »Die Zeit war doch viel zu kurz. Ich weiß nicht was ich tun soll.«

      Er nahm ihre Hände und sie spürte die Wärme und die Glut, die er in ihr entfachte. »Manchmal sind Worte nur Worte. Du weißt sehr genau, was du tun musst«, sagte er und sein Gesicht kam näher.

      In Inneres und ihr Verstand kämpften. Verrückter Verstand. Lass mich in Ruhe. Sie schloss die Augen und fühlte noch mal diese unglaubliche Wärme und die Glut, die sich in ihrem Körper ausbreiteten und ihr ein Gefühl des Angekommenseins gab. Was sagte Olivier am ersten Tag –

      »Ich weiß es und Sie wissen es auch …«

      Sylvie C. Ange

       Regen und Sturm

      Short Vintage Romance

       Lass zu, was du längst tief in deinem Innern willst.

      

      

      Ich hätte mich nicht darauf einlassen sollen, dachte Virginie.

      Die Reise war anstrengend gewesen und nun stand sie mit Koffer und Tasche am Ufer und niemand war da. Angespannt blickte sie sich um. Ein alter Mann mit sonnenverbrannter Haut und weißem Vollbart hantierte auf seinem kleinen Fischerboot, das wie einige andere Boote im Wasser lag. Virginie hatte keine Lust mehr zu warten und beschloss, wie immer, die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

      »Excusez moi.« Virginie tippte dem Mann vorsichtig auf die Schulter. Der Alte unterbrach seine Arbeit.

      »Kann ich Ihnen helfen?«

      »Ist es möglich, dass Sie mich auf die Insel bringen?«

      Der Alte blickte zum Himmel. »Dann müssen wir uns beeilen. Wenn der Sturm anfängt, wagt sich niemand mehr mit seinem Boot raus.«

      Virginie schüttelte unmerklich den Kopf. Sah der Mann etwas, das sie nicht sehen konnte? Der Himmel war postkartenblau und keine Wolke war zu sehen. Der Alte hievte ihr Gepäck in das Boot und half ihr hineinzuklettern.

      Das kleine Boot schaukelte wild und mit jeder Welle wurde Virginies Business-Kostüm, einschließlich ihr selbst immer nässer. Sie wischte über ihr Gesicht, mit dem Erfolg, dass ihre Hand nun schwarz von der herabfließenden Wimperntusche war. Sie nahm das Seidentuch, das sie um den Hals getragen hatte und wrang es aus.

      Der Alte sah sie an und lachte. »Der Wellengang ist heute sehr hoch. Das ist immer so, wenn ein Sturm bevorsteht.«

      Weshalb die Pfeife des Mannes von keinem Wasserstrahl getroffen wurde, war Virginie rätselhaft. Scheinbar hatte das Meer es nur auf sie abgesehen.

      Al sie die Insel ereichten, half ihr der Alte eilig das Gepäck auszuladen, steckte die vereinbarte Summe in seine Hemdtasche und zeigte zum Himmel.

      »Da ist die Wetterfont.«

      Virginie konnte in der Ferne tatsächlich bedrohlich aussehende Wolken erkennen, aber sie würden sicher nicht so schnell hier sein.

      »Wie komme ich zu dem Haus?« Der Alte befand sich bereits auf dem Rückweg und blieb ihr die Antwort schuldig. Zweifelnd stand sie da, sah sich um, ging ein paar Schritte und dann begann es zu regnen, denn die Wolken, die noch so weit weg gewesen waren, standen nun genau über der Insel.

      Das durfte doch alles nicht wahr sein.

      Virginie zog ihren exklusiven Lederkoffer auf dem unebenen Weg hinter sich her und bald sah er so schmutzig und nass, wie sie selbst aus.

      Zweifellos war die Insel faszinierend, trotz des schlechten Wetters. Es duftete nach wilden Kräutern und der Strand, den sie hinter sich gelassen hatte, war an einem Sonnentag sicherlich einladend. Im Moment hasste Virginie den weißen Sand, der nun in ihren Designerschuhen aus Paris knirschte. Virginie sah an sich hinab. Das Kostüm war mit Wasser vollgesogen und glich einem triefenden Etwas, aber sie musste weiter.

      Endlich fand sie einen Pfad, der sichtlich oft benutzt wurde. Weshalb es hier keinen normalen befestigten Weg gab, war ihr unverständlich.

      »Bleiben Sie stehen.« Eine befehlende, energische Stimme hielt sie an. »Das ist Privatbesitz. Was tun Sie hier?«

      Der Mann vor ihr war beachtlich groß und mit gefährlich blitzenden Augen wartete er auf Antwort.

      »Ich bin Virginie Mercier, die Landschaftsarchitektin. Antonin Gillaut erwartet mich. Zu meinem Ärger hat man vergessen mich abzuholen und ich musste einen Fischer bitten, mich auf die Insel zu bringen.«

      Der Fremde musterte sie und grinste. Sein tiefgründiger Blick streifte die nasse Seidenbluse, die nun mehr zeigte als verbarg.

      »Ja, ich bin ziemlich sicher, dass Antonin Sie erwartet, Madame, aber hier ist nicht die Insel von Gillaut. Der Fischer hat Sie auf die falsche Insel gebracht.«

      Virginie blickte dem lachenden Mann nach. Dieser ungehobelte Mensch bot ihr keine Hilfe an, er ließ sie tatsächlich im Regen stehen.

      »Bitte, warten Sie«, rief sie. »Ich brauche Ihre Hilfe, ich sitze nun auf dieser Insel fest. Könnten Sie mich vielleicht mit ihrem Boot zur richtigen Insel bringen? Sie besitzen doch ein Boot, oder?«

      Er drehte sich um und kam wieder ein Stück näher.

      »Meinen Sie im ernst, dass ich bei diesem Wetter mit dem Boot fahre? Ich bin doch nicht lebensmüde.«

      »Wo ist dieser Sturm? Es regnet doch nur.«

      »Davon haben Sie natürlich wenig Ahnung. Von Zeichen der Natur verstehen Sie sicher gar nichts. Gehen Sie mir einfach nach.«

      Virginie blieb die Luft weg. Was bildete sich dieser unrasierte Unhold nur ein? Doch sie hatte keine Wahl, sie musste ihm folgen.

      o

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