Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten. A. F. Morland

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Thriller Spannung 2021: 13 Urlaubs-Krimis auf 1527 Seiten - A. F. Morland

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ich nicht immer schnellstens zur Stelle, wenn du mich rufst? Obwohl ich sagen muss, dass ich gern noch zwei Stunden geschlafen hätte.“

      „Du wirst noch genug schlafen - wenn du tot bist“, sagte Gravina.

      Tornado stand vor seinem Schreibtisch. Ein Mann wie ein Felsblock. Er war nicht schön und nicht hässlich. Ein Durchschnittsmensch war er aber trotzdem nicht. In Mafia-Kreisen war er für seine Härte und seine Gefühlskälte bekannt. Wenn er sich jemanden vorknöpfte, der hatte nichts zu lachen.

      Tony Tornado wurde zumeist dann herangezogen, wenn eine heikle Angelegenheit besonders schnell erledigt werden sollte. Tornado war nicht zimperlich. Vor seinen Methoden zitterten alle, die ihn kannten. Niemand wünschte sich, dass Tony Tornado sich ihn einmal aufs Korn nahm.

      „Setz dich!“, sagte Gravina. Er bediente sich Tornados von Zeit zu Zeit wie eines Instruments.

      Der große Mann nahm Platz. Er maß fast zwei Meter. Das war ungewöhnlich für einen Italiener. Er hatte auch kein schwarzes Haar, sondern war brünett. Seine Augen blickten mitleidlos und stechend.

      „Was hast du auf dem Herzen?“, fragte Tornado.

      „Du weißt, dass es gestern fünf Tote gegeben hat“, sagte Gravina. „Fünf Mitglieder des Syndikats haben ihr Leben verloren. Eine Rakete hat es ausgelöscht.“

      „An dieser Sensation konnte keiner vorbeisehen. Alle Zeitungen, das Fernsehen und die Rundfunkanstalten berichteten darüber. Ein Verrückter übte Selbstjustiz. Er hat dem Mob den Kampf angesagt. Er möchte es bei diesem einen Verbrechen nicht belassen. Weitere werden folgen. Das hat er jedenfalls angekündigt.“

      Gravina nickte. „So lautet die offizielle Version.“

      „Gibt es noch eine andere?“, fragte Tornado verwundert.

      „Meine“, sagte Gravina. Er öffnete die Zigarrenschachtel, die auf seinem Schreibtisch stand, und nahm sich eine Havanna. Er bot auch Tornado eine an, doch der lehnte mit den Worten ab: „Noch nicht so früh am Morgen. Das tut meinen Bronchien nicht gut.“

      „Ist dir bekannt, wessen Flugzeug die Rakete zerfetzt hat?“, fragte Gravina.

      „Alfredo Sandrellis.“

      „Und weißt du, aus welchem Grund er nach New York kam?“

      „Nein. Davon stand nichts in der Zeitung.“

      „Natürlich nicht. Man könnte Sandrelli als eine Art Betriebsprüfer bezeichnen. Wenn eines unserer Unternehmen nicht mehr genügend Geld abwirft, sieht er nach, ob unser Vertragspartner nicht zu viel in die eigene Tasche wirtschaftet.“

      „Er kam also nach New York, um sich so einen Knaben vorzunehmen?“

      „Sehr richtig.“

      „Wen?“, wollte Tony Tornado wissen.

      „Brian Cusack.“

      „Den König von Brooklyn?“

      „Genau den“, sagte Pietro Gravina. „Cusack muss davon Wind bekommen haben, dass ihm die Commissione Sandrelli auf den Hals hetzen wollte, und er hat dagegen schnellstens etwas unternommen.“

      Tony Tornado wiegte den Kopf.

      „Du meinst, er hat den Jet abschießen lassen?“

      „Ich bin davon überzeugt. Und damit niemand auf die Idee kommen kann, dass er mit dieser Sache etwas zu tun hat, hat er die Geschichte mit dem persönlichen Rachefeldzug eines unbekannten Mannes erfunden.“

      „Gerissen - wenn es wahr ist, was du sagst.“

      „Es ist wahr. Ich kenne Brian Cusack gut genug. Ich weiß, was man ihm zutrauen kann.“

      „Okay, er hat sich Sandrelli vom Hals geschafft, aber hat er damit etwas gewonnen? Ich meine, den Job, den Sandrelli getan hat, tun doch bestimmt auch noch andere für die Commissione.“

      „Das schon. Aber niemanden musste einer, der ein falsches Spiel spielt, mehr fürchten als Alfredo Sandrelli. Der kam allen drauf. Vor dem konnte man nichts verheimlichen. Er war ein absolutes Ass auf seinem Gebiet.“ Gravina hatte viel Zeit für die Glutkrone an seiner Zigarre verwendet. Nun paffte er genießend. Den Rauch blies er über den Schreibtisch. Träge kroch der graublaue Dunst über die Arbeitsplatte.

      „Was soll ich nun tun?“, erkundigte sich Tornado.

      „Ich möchte, dass du die Beweise für meine Behauptung beschaffst.“

      „Wird nicht leicht sein.“

      „Das kümmert mich nicht. Wichtig ist nur, dass du dieses Ziel so schnell wie möglich erreichst, damit ich Cusack die Rechnung präsentieren kann. Er hat den Bogen eindeutig überspannt. Er denkt, er ist gerissener als wir alle zusammen, glaubt, er kann uns geistig in die Tasche stecken, aber der Raketenanschlag auf den Mafia-Jet soll ihm das Genick brechen. Mach dich sofort an die Arbeit! Geld spielt keine Rolle. Schmiere jeden, von dem du dir eine Information versprichst! Bestich die Leute, die dir Nachteiliges über Brian Cusack erzählen können, und verschaffe mir den Beweis, dass der König von Brooklyn Sandrelli und seine Mitarbeiter ins Jenseits befördern ließ!“

      Tornado nickte mit zusammengezogenen Brauen.

      „In Ordnung, Pietro. Ich werde mich darum kümmern. Wenn Cusack wirklich etwas mit diesem Mordanschlag zu tun hat, finde ich es heraus.“

      „Er hat, darauf kannst du Gift nehmen. Er hat!“

      8

      Roberto Tardelli wollte sich des hübschen brünetten Mädchens und des Mannes, der daneben stand, annehmen. Aber zwischen ihnen und ihm arbeitete noch die Polizei, und ein Cop versperrte Roberto den Weg.

      „Hier können Sie nicht durch“, sagte der Uniformierte. „Sie sollten überhaupt Ihrer Wege gehen. Hier gibt es nichts mehr zu sehen. Der Tote ist bereits im Leichenwagen.“

      Der Cop hatte mit lauter Stimme gesprochen. Was er gesagt hatte, galt nicht nur für Roberto Tardelli, sondern auch für alle anderen Schaulustigen.

      Roberto wollte sich nicht zurückdrängen lassen.

      „Ich muss dort hinüber“, sagte er ärgerlich.

      „Haben Sie nicht gehört, was ich gesagt habe, Mann? Hier wird gearbeitet, falls Ihnen

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