Die Botschaft der Bhagavadgita. Sri Aurobindo

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Die Botschaft der Bhagavadgita - Sri Aurobindo

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immer geopfert wird, ist nur eine Gestalt des Göttlichen. Der das Opfer darbringt, ist das Göttliche selbst im Menschen. Die Handlung, das Werk, das Opfer ist selbst das Göttliche in Bewegung, in Tätigkeit. Das Ziel, das durch Opfern erreicht werden soll, ist das Göttliche. Für den Menschen, der diese Erkenntnis besitzt, in ihr lebt und wirkt, kann es kein Werk geben, durch das er gebunden wird, und keine persönliche Handlung, die er aus egoistischen Gründen für sich in Anspruch nimmt. Hier gibt es nur den göttlichen Purusha, der mittels der in Seinem eigenen Wesen wirkenden göttlichen Prakriti handelt. Er bringt alles dar in das Feuer Seiner selbst-bewussten kosmischen Energie. Dabei ist es das Ziel dieser ganzen von Gott gelenkten Bewegung und Aktivität, dass die mit Ihm geeinte Seele die Erkenntnis und den Besitz Seines göttlichen Seins und Bewusstseins erlangt. Frei sein besteht darin, dies zu erkennen und in diesem einenden Bewusstsein zu leben und zu handeln. (120)

      4.25

       Manche Yogins befolgen das Opfer, das für die Götter bestimmt ist. Andere opfern, indem sie das Opfer selbst an das Brahman-Feuer übergeben.

      Die ersten begreifen das Göttliche in verschiedenen Formen und Mächten und suchen es durch verschiedene Mittel, Anordnungen, dharmas, Gesetze oder sozusagen durch festgelegte Riten für ihr Wirken, durch Selbst-Disziplin und durch geweihte Werke. Für letztere, die bereits Wissenden, ist die einfache Tatsache des Opferns die Darbringung jeglichen Wirkens an das Göttliche selbst. Die Prägung all ihrer Betätigungen durch das geeinte Bewusstsein und die Kraft des Göttlichen ist ihr einziges Mittel, ihr einziges dharma. (121)

      4.26

       Einige bringen das Gehör und die anderen Sinne den Feuern der Beherrschung dar. Andere bringen den Laut und die anderen Gegenstände der Sinne den Flammen der Sinne dar.

      Die Mittel des Opferns sind verschieden. Die Opfergaben sind vielseitig. Es gibt das psychologische Opfer der Selbstbeherrschung und Selbstdisziplin, das zum höheren Besitz des Selbsts und zur Erkenntnis des Selbsts führt... Es gibt die Disziplin, die die Gegenstände der Sinneswahrnehmung annimmt, ohne dem mentalen Wesen zu erlauben, dass es durch seine Sinnesbetätigungen verwirrt und beeinträchtigt wird, wobei die Sinne selbst zu reinen Opferfeuern werden. Dann gibt es die Disziplin, die die Sinne so stilllegt, dass die Seele in ihrer Reinheit aus dem Bereich hinter dem Vorhang der Mental-Aktion still und ruhig hervortreten kann. (121)

      4.27

       Und wieder andere bringen alle Betätigungen der Sinne und alles Handeln der vitalen Kraft im Feuer des Yoga der Selbstbeherrschung dar, das durch Erkenntnis entzündet wird.

      Es gibt die Disziplin, durch die dann, wenn das Selbst erkannt ist, alles Wirken der Sinneswahrnehmungen und alles Wirken des vitalen Wesens in diese geeinte, reine und ruhige Seele hineingenommen wird. (121)

      4.28

       Die Opfergabe von jenem, der sich um Vollkommenheit bemüht, mag materiell und physisch sein (dravyayajña, wie jene, die vom hingebungsvollen Verehrer seiner angebeteten Gottheit geweiht wird), oder sie mag die Strenge seiner Selbst-Disziplin und die Energie seiner Seele sein, womit er ein erhabenes Ziel zu erreichen sucht, tapoyajña, oder sie mag eine Methode des Yoga sein (wie das Pranayama der Raja-Yogins und der Hatha-Yogins oder irgendein anderes yogayajña); oder es ist die Darbringung des Lesens und Wissens.

      4.29

       Andere wiederum, die sich der Atemkontrolle widmen, gießen, nachdem sie Prana (den einströmenden Atem) und Apana (den ausströmenden Atem) zurückgehalten haben, Prana als Opfergabe in Apana und Apana in Prana.

      4.30

       Andere schränken die Nahrungsaufnahme ein und gießen als Opfer die vitale Kraft ihres Lebens-Atems in den (allumfassenden) Lebens-Atem. Sie alle sind Wissende des Opfers und haben durch das Opfer ihre Sünde zunichte gemacht.

      Sie alle erstreben die Reinigung des Wesens. Jedes Opfer ist ein Weg zum Erreichen des Höchsten. Das einzig Notwendige, das in all diesen Variationen konstante heilvolle Prinzip besteht darin, die niederen Aktivitäten unterzuordnen, die Herrschaft des Begehrens zu mindern und es durch eine höhere Kraft zu ersetzen. Das rein egoistische Genießen muss hingegeben werden, um jene göttlichere Freude zu erlangen, die aus dem Opfer, aus der Selbst-Darbringung und aus der Selbst-Beherrschung entsteht, wenn wir unsere niederen Antriebe um eines größeren und höheren Zieles willen aufgeben. (121-22)

      4.31

       Wer den Nektar der Unsterblichkeit genießt, das Übriggebliebene vom Opfer, gelangt zum ewigen Brahman. Diese Welt gehört nicht dem, der kein Opfer leistet. Wie sollte er andere Welten gewinnen?

      Opfern ist das Gesetz der Welt und nichts kann ohne es erlangt werden, weder Herrschaft hier, noch der Besitz der Himmel des Jenseits, noch der allerhöchste Besitz. (122)

      4.32

       Darum werden all diese und noch viele andere Arten von Opfern im Mund des Brahman dargebracht (im Schlund jenes Feuers, das alle Opfergaben empfängt). Nun musst du aber verstehen, dass all diese aus dem Wirken entstehen. Indem du dies verstehst, wirst du frei.

      Sie alle sind Mittel und Formen des einen großen Seins in Aktivität. Sie sind Mittel, durch die das Wirken des menschlichen Wesens Jenem dargebracht werden kann, von dem sein äußeres Sein ein Teil und mit dem sein inneres Selbst geeint ist. Sie alle entstehen aus der einen gewaltigen Energie des Göttlichen und werden durch sie geweiht, die sich selbst im universalen karma manifestiert. Sie macht alle kosmische Aktivität zu einer fortschreitenden Darbringung an das eine Selbst, und Herrn. Die letzte Stufe dieses Opferns ist für das menschliche Wesen die Erkenntnis des Selbstes und der Besitz des göttlichen Bewusstseins, des Brahman-Bewusstseins. In der Reihenfolge dieser verschiedenen Formen des Opfers gibt es aber Abstufungen, von denen die physische Darbringung die niederste, das Opfer der Erkenntnis die höchste ist. (122)

      4.33

       Das Opfer der Erkenntnis, O Parantapa, ist von höherem Wert als jegliches materielle Opfer. Denn es ist das Wissen, worin alles Handeln seinen Höhepunkt erreicht (nicht irgendein niederes Wissen sondern das höchste Wissen vom Selbst und das Wissen von Gott), O Partha.

      4.34

       Erlerne dies durch Ehrerbietung zu Füßen des Lehrers, durch Fragen und Dienen. Die Menschen des Wissens, die die wahren Prinzipien der Dinge gesehen haben (nicht jene, die nur durch den Verstand erkennen), werden dich im Wissen unterweisen.

      4.35

       Wenn du jenes Wissen erworben hast, O Pandava, sollst du nicht wieder in die Unwissenheit des Mentals zurückfallen. Denn dank diesem Wissen wirst du alle Wesen, ohne Ausnahme, im Selbst erkennen und dann in Mir.

      Denn das Selbst ist jene eine unveränderliche, alles durchdringende, alles in sich enthaltende, selbst-seiende Wirklichkeit oder Brahman, der verborgen ist hinter unserem mentalen Wesen. Dort hinein weitet sich unser Bewusstsein aus, wenn es vom Ego befreit ist. Wir können dann alle Wesen als Werde-Gestaltungen, bhūtāni, innerhalb dieses einzigen Selbst-Seins schauen. Aber wir sehen dieses Selbst oder unwandelbare Brahman auch, wie es sich unserem wesenhaften psychologischen Bewusstsein von einem höchsten Wesen darstellt, das der Ursprung unseres Daseins und von dem alles Veränderliche und Unwandelbare geoffenbart ist. Er ist Gott, das Göttliche, der Purushottama. Ihm bringen wir alles als Opfer dar. In Seine Hand geben wir unsere Handlungen hin. In Seinem Dasein

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