Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis. Sri Aurobindo

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Savitri - Eine Legende und ein Gleichnis - Sri Aurobindo

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er seinen Anschein zu wahren Formen

      Und gleicht das Symbol der Wahrheit an:

      Seinen zeitlosen Gedanken gibt er Gestalt in Zeit.

      Er ist die Substanz, das Selbst der Dinge;

      Ihre Werke von Macht und Geschick hat sie aus ihm geschmiedet;

      Sie hüllt ihn in den Zauber ihrer Stimmungen

      Und macht aus seinen Myriaden Wahrheiten ihre zahllosen Träume.

      Der Meister des Seins ist zu ihr herabgekommen,

      Ein unsterbliches Kind, geboren in den flüchtigen Jahren.

      Wenn Dinge sie fertigt, Personen ersinnt,

      Jagt sie, träumend, ihre Vorstellung von ihm,

      Erfasst hier einen Blick und dort eine Geste:

      Immer wiederholt er in ihnen seine ständigen Geburten.

      Er ist der Schöpfer und die Welt, die er schuf,

      Er ist die Schau und er ist der Seher;

      Er ist selbst der Akteur und der Akt,

      Er ist selbst der Erkenner und das Erkannte,

      Er ist selbst der Träumer und der Traum.

      Sie sind Zwei, die Eins sind und in vielen Welten spielen;

      In Wissen und Unwissenheit sprachen und trafen sie sich

      Und Licht und Dunkelheit sind ihrer Blicke Austausch.

      Unser Frohsinn und Schmerz sind ihr Ringen und ihre Umarmung,

      Unsere Taten und Hoffnungen sind ihrer Geschichte innig zu eigen;

      Sie sind im Verborgenen vermählt in unserem Denken und Leben.

      Das Universum ist eine endlose Maskerade:

      Denn nichts hier ist zur Gänze, als was es erscheint,

      Es ist eine Traum-Tatsachen-Schau einer Wahrheit,

      Die – gäbe es den Traum nicht – nicht vollständig wahr wäre,

      Bedeutsam ragt ein Phänomen hervor

      Auf trüben Hintergründen der Ewigkeit;

      Wir nehmen nur die Oberfläche wahr und verfehlen den tieferen Sinn;

      Ein Teil wird geschaut, wir halten ihn für das Ganze.

      So schufen sie ihr Spiel, mit uns in den Rollen:

      Autor und Akteur, er selbst die Szene,

      Bewegt er sich dort als Seele, sie als Natur.

      Hier auf Erden, wo wir unsere Rollen spielen müssen,

      Wissen wir nicht, wie das Drama ablaufen wird;

      Die Sätze, die wir sagen, legen Schleier übers Denken.

      Ihren mächtigen Plan vorenthält sie unserer Schau:

      Sie hat verborgen ihren Glanz und ihre Seligkeit

      Und die Liebe und Weisheit in ihrem Herzen verhüllt.

      Von all dem Wunder und der Schönheit, die ihr eigen,

      Können wir nur einen kleinen Schatten spüren.

      Auch er trägt hier verminderte Gottheit;

      Er hat Verzicht geübt auf seine Allmacht,

      Seiner Ruhe und Unendlichkeit entsagt.

      Er kennt nur sie, er hat sich selbst vergessen;

      Ihr gibt er alles hin, um sie zur Größe zu erheben.

      Er hofft, in ihr verkörpert, sich selbst neu zu entdecken,

      Seiner Unendlichkeit Frieden vermählend

      Mit der Ekstase ihrer schöpferischen Leidenschaft.

      Obgleich Besitzer der Erde und der Himmel,

      Überlässt er ihr des Kosmos Management

      Und betrachtet alles, Zeuge ihrer Szene.

      Ein Statist auf ihrer Bühne,

      Spricht keine Worte er, oder verbirgt sich hinter den Kulissen.

      Er nimmt Geburt in ihrer Welt und macht sich dienlich ihrem Willen,

      Ahnt die Bedeutung ihrer rätselhaften Geste,

      Die fluktuierenden Zufallswendungen ihrer Stimmung,

      Erarbeitet, was sie im Sinne hat, doch nicht zu wissen scheint,

      Und dient ihrem verborgenen Ziel während langer Zeit.

      Als eine zu groß für ihn, verehrt er sie;

      Er betet sie an als Herrin seines Begehrens,

      Er gibt sich ihr als der Bewegerin seines Willens,

      Verbrennt den Weihrauch seiner Nächte und Tage,

      Sein Leben darbringend, ein glanzvolles Opfer.

      Ein verzückter Werber um ihre Liebe und Gnade,

      Ist seine Seligkeit in ihr ihm seine ganze Welt:

      Er wächst durch sie in allen Kräften seines Wesens,

      Er liest durch sie Gottes heimliches Ziel in Dingen.

      Oder, ein Höfling in ihrem riesigen Gefolge,

      Zufrieden, bei ihr zu sein und sie nah zu fühlen,

      Macht er das meiste aus dem Wenigen, das sie gibt,

      Und schmückt mit seiner eigenen Freude alles, was sie tut.

      Ein Blick kann seinen ganzen Tag verzaubern,

      Ein Wort von ihren Lippen die Stunden mit Glück erfüllen.

      Auf sie stützt er sich bei allem, was er tut und ist:

      Auf ihren Gaben errichtet er seine stolzen, frohen Tage

      Und entfaltet seine pfauenfedrige Lebensfreude

      Und sonnt sich in der Herrlichkeit ihres flüchtigen Lächelns.

      Auf tausend Weisen dient er ihren königlichen Wünschen;

      Er lässt die Stunden um ihren Willen kreisen

      Und

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