Liebesheilung: 7 Arztromane großer Autoren. A. F. Morland

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Liebesheilung: 7 Arztromane großer Autoren - A. F. Morland

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gekehrt.

      Warum konnte das nicht auch mit Eva eintreten?

      Hundert Jahre alt. Das hatte dieser Dr. Winter gesagt.

      Achtzig reichten auch. Wer wollte hundert werden?

      Er steckte sich die nächste Zigarette an, blinzelte dem Rauch nach und ging zum Portal der Klinik zurück.

      24

      Dr. Mittler und Dr. Winter begutachteten den resektierten Uterus.

      Dr. Winter hatte die Portio mit entfernt. Er prüfte zwischen den Fingern die Körnerstruktur. Es handelte sich um Verbände stark vergrößerter Zellen.

      Eine ursächliche Verbindung mit dem Blastom des Uterus war gegeben. Die strahlenförmigen Verästelungen zogen sich wie Pilzgewebe vom Blastom zur Portio.

      Mit einem Schnitt entfernte er das Blastom und untersuchte das Endometrium, die innere Schleimhaut der Gebärmutter.

      „Herr Kollege, ich denke, wir haben Glück gehabt. Jedenfalls, was das Blastom betrifft. Es saß dem Epithel lediglich auf und hat die Portiometastasen gesetzt. Eine Verwurzelung kann ich nicht feststellen.“

      „Ich drücke ihr und uns die Daumen, dass wir alle mit einem blauen Auge davonkommen“, sagte Dr. Mittler. Er richtete sich auf. Das Kreuz schmerzte ihn zum Gotterbarmen.

      Und da sagten die Leute immer von den OP-Ärzten, sie seien Halbgötter. Er konnte sich weder einen Gott noch einen Halbgott mit Rückenschmerzen vorstellen.

      Wieder schrillte das Telefon. Die Laufschwester stand am nächsten dran.

      „Für Sie, Herr Doktor! Die Pathologie!“

      Sekundenlang standen sie alle wie versteinert. Jetzt sprach das Labor das Urteil.

      Wie fiel es aus?

      Schleppenden Schrittes setzte sich Dr. Winter in Bewegung. Die Laufschwester brachte ihm das Telefon entgegen, reckte den Arm in den Sterilitätsbereich und drückte ihm den Hörer ans Ohr.

      „Winter.“

      „Die Befunde Becker sind negativ. Der Bericht geht Ihnen zu.“

      Stille.

      „Hallo, sind Sie noch dran?“

      „Danke!“, sagte Dr. Winter knapp.

      Er nickte, die Schwester entfernte den Hörer und brachte den Apparat weg.

      Atemlose Stille begleitete ihn, als er zur Tabula zurückkehrte.

      Dr. Mittlers Augen waren wie zwei verengte stechende Knöpfe.

      „Negativ, meine Damen und Herren“, sagte er, und seine Stimme gewann den gewohnten Schwung zurück. „Dann wollen wir ein Meisterstück chirurgischer Kunst liefern.“

      „Wie immer. Amen“, sagte Dr. Mittler respektlos.

      Befreites Gelächter klang durch den OP.

      Sie nähten über eine Stunde.

      Die Operation hatte insgesamt fast drei Stunden gedauert.

      Dr. Mittler führte als letzte Handlung den Blasenkatheter ein und befestigte den Urinbeutel. Dr. Winter hatte schon die Infusionskanüle in die Armvene geschoben und den Tropf angeschlossen.

      Sie blickten sich an.

      Sie waren stolz. Noch mehr aber zufrieden.

      Sie hatten wieder einmal gesiegt.

      Da bedurfte es keiner Worte.

      „Sprechen Sie mit dem Ehemann, Sie platonischer Liebhaber“, scherzte Dr. Winter. „Sie werden die richtigen Worte finden.“

      25

      Grelles Licht stach ihr in die Augen. Eine nervenpeinigende Stimme rief immer wieder: „Frau Becker, Sie müssen jetzt aufwachen. Können Sie mich hören? Sagen Sie etwas!“

      Sie war so matt und müde. Sie wollte in Ruhe gelassen werden.

      Aber da hörte sie schon wieder die peinigende Stimme: „Frau Becker, aufwachen.“

      Nach langer Zeit gelang es ihr, zwei verschwommene Gestalten zu erkennen. Keine Schwestern. Eine sah aus wie Hermann – und die andere wie Walter.

      Sie hatte wahnsinnigen Durst und einen ausgetrockneten Mund. Mühsam machte sie Schluckbewegungen.

      „Frau Becker ...“

      Im Hintergrund sagte Dr. Mittler zu Walter: „Sie ist die beste Sirene der Klinik. Hat noch jeden Patienten aus dem Narkoseschlaf geholt. So, jetzt aber raus mit dir. Ich habe dich nur ausnahmsweise in den Wachraum gelassen. Üblich ist das nicht.“

      Eva-Maria hörte undeutlich eine Tür klappen.

      Irgendwann spürte sie, dass sie gefahren wurde, dass man sie umbettete. Dann schlief sie ein.

      Als sie wieder die Augen aufschlug, war der Durst zur rasenden Pein geworden. Der Arm schmerzte, der Bauch auch.

      Eine Hand berührte sie. Langsam schaute sie höher.

      Über der Hand ein Gesicht. Walters Gesicht.

      „Es ist alles gut, mein Schatz. Du brauchst keine Angst mehr zu haben. Es war alles gutartig.“

      Sie nickte und schloss die Augen.

      Ein unendlich befreiendes Gefühl zog in ihr Herz ein.

      Voller Zärtlichkeit glitt seine Hand über ihr Gesicht.

      „Schlaf jetzt. Es ist alles überstanden. Du musst ganz schnell gesund werden. Wir haben so viel nachzuholen.“

      Ein winziges Lächeln legte sich um ihre Mundwinkel.

      ENDE

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