Bruckmann Wanderführer: Zeit zum Wandern Dolomiten. Eugen E. Hüsler
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Der Schlern zeigt sich, auch beim weiteren, teilweise recht steilen Abstieg durch den Graben des Frötschbachs (geologischer Lehrpfad), ab und zu zwischen den Baumwipfeln. Nächste Wegstation ist das Hotel Bad Ratzes (1212 m). Gebadet wird hier allerdings schon lange nicht mehr, auch wenn die bereits 1724 gefasste, leicht mineralhaltige Schwefelquelle am Berg noch immer sprudelt.
Ganz zuletzt – die Häuser von Seis sind schon ganz nahe – kommt noch ein uralter, geschichtsträchtiger Platz ins Blickfeld: die Ruine Hauenstein, deren bleiches Gemäuer links oben aus dem Wald guckt. Hier, »auf einem Felsklotz rund und steil«, verbrachte Oswald von Wolkenstein (um 1375–1445), der weit gereiste Renaissancemensch, der Tiroler Rittersmann und Dichter, seine letzten Jahre. »Nordafrika, Arabien und Persien, die Krim und dann nach Syrien, Byzanz, ins Türkenreich, Georgien – die Sprünge sind vorbei!« schrieb er verbittert. Nach seinem Tod verfiel die Burg, wurde später wiederhergestellt und war eine Zeitlang Gerichtssitz, ehe sie im 19. Jahrhundert endgültig zur Ruine wurde.
Die Wanderung endet bei der Talstation der Seiser-Alm-Gondelbahn
Fronleichnam in Kastelruth
Brauchtum ist in Südtirol noch lange nicht Folklore, und das beweisen auch die würdevollen Fronleichnamsprozessionen auf den Dörfern (die nicht mehr am Donnerstag, sondern am folgenden Sonntag stattfinden, weil Fronleichnam aus dem italienischen Feiertagskalender gestrichen wurde). Berühmt ist vor allem die Prozession von Kastelruth, leider mittlerweile fast schon ein »Event« mit mehr Schaulustigen als Gläubigen …
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Von der Bärenfalle zur Tschafonhütte
Sie stehen im Schatten des mächtigen Schlerns, die Berge über Tiers, zu Unrecht, bietet die Überschreitung von der Bärenfalle zur Tschafonhütte doch eine Fülle schönster Landschaftsbilder, dazu einen spannenden Wegverlauf. Genau richtig für all jene, die abenteuerliche Pfade mögen.
Wegbeschaffenheit
Bergwege, teilweise steil und rau, am Grat einige Drahtseilsicherungen. Abstieg neu trassiert, zuletzt Sandstraße
Ausgangspunkt
Wanderparkplatz (ca. 1180 m) bei Weißlahnbad
Anfahrt
Nach Tiers kommt man von der Brenner-Autobahn via Blumau. Durch den Ort und auf einer steilen Straße nach Weißlahnbad. Buslinie der SAD
Einkehr
Tschafonhütte, Ende April bis Anfang November bewirtschaftet, Tel. +39 347 813 1152, www.schutzhaus-tschafon.com
Info
Tourismusverein, St.-Georg-Straße 79, I-39050 Tiers, Tel. +39 0471 642 127, www.tiers.it
Über solide Stiegen geht’s zuletzt hinauf zum Tschafatschsattel.
Der Wegverlauf
Am Wanderparkplatz bei Weißlahnbad
An der Scharte beginnt die spannende Überschreitung zur Hammerwand, ein ständiges Auf und Ab mit felsigen, teilweise gesicherten Passagen. Den Auftakt macht der Anstieg zur Westkuppe des Mittagskofels (2183 m). Dahinter geht’s erst einmal steil auf einer Geröllspur bergab, dann rechts um die ersten beiden Nigglbergköpfe herum. Ein etwas luftiges Eck (Drahtseil) erweist sich als wenig schwierig. Der dritte Gratzacken wird links umgangen, dann erreicht man ansteigend eine Minischarte. Mit kurzem Zwischenabstieg rechts um den vierten Turm in den nächsten Grateinschnitt (2060 m).
Unverbaute Aussicht – garantiert!
Allein der Blick auf den Rosengarten ist es schon wert, im Cyprianerhof abzusteigen, denn wer am Morgen mit dieser Aussicht aufwacht, hat garantiert einen guten Tag vor sich. Dafür sorgt auch ein engagiertes, freundliches Team, und Bergsteigern steht man hier besonders gerne mit Rat und Tat zur Seite. Es werden auch geführte Wanderungen und Klettertouren angeboten. Der Entspannung dient der schöne Wellnessbereich, und für beste Gourmetgefühle sorgt die kreativ-feine Küche.
Cyprianerhof, I-39030 Tiers, Tel. +39 0471 642 143, www.cyrianerhof.com
Nächster Hochpunkt ist der Nigglberg