Teppiche. Clemens von Alexandria

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Teppiche - Clemens von Alexandria Die Schriften der Kirchenväter

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170 Jahre bei der Errichtung von Tempeln kein Götterbild, weder das Werk eines Bildhauers noch das eines Malers, anfertigen.

      2. Denn Numa wollte sie in Form einer verhüllten Andeutung lehren, daß man das höchste Gut auf keine andere Weise als nur mit dem Denken erfassen könne.381

      3. Demnach war die Philosophie, ein überaus wertvolles Gut, in alter Zeit bei Barbaren zur Blüte gelangt, indem sie wie ein Licht unter den Völkern aufging, und erst später kam sie auch zu den Griechen.382

      4. In ihre Obhut nahmen sie bei den Ägyptern die Priester, bei den Assyriern die Chaldäer, bei den Galliern die Druiden, bei den Baktrern die Samanäer, bei den Kelten die Freunde der Philosophie, bei den Persern die Magier (diese sagten mit ihrer Wahrsagekunst auch die Geburt des Heilands vorher, und kamen, geleitet von einem Stern, in das jüdische Land383), bei den Indern die Gymnosophisten, eine andere Art barbarischer Philosophen.

      5. Von ihnen gibt es zwei verschiedene Zweige; die einen heißen Sarmanen, die anderen Brahmanen. Zu den Sarmanen gehören die sogenannten Waldbewohner ((xxx) hylobioi); diese wohnen nicht in Städten und haben keine Häuser; als Bekleidung nehmen sie Baumrinde, sie nähren sich von Baumfrüchten und trinken Wasser aus den Händen; sie kennen keine Ehe, keine Kinderzeugung, wie jetzt die sogenannten Enkratiten.

      6. Zu den Indern gehören die Anhänger der Lehre des Buddha, den sie wegen seiner alles überragenden Heiligkeit wie einen Gott geehrt haben.384

      72.

      1. Ein Skythe war auch Anacharsis, der den Berichten nach viele griechische Philosophen übertraf.

      2. Von den Hyperboreern berichtet Hellanikos, daß sie jenseits der Rhipäischen Berge wohnen und Gerechtigkeit lernen wollen, indem sie kein Fleisch essen, sondern von Baumfrüchten leben; diese führen die Sechzigjährigen vor die Tore hinaus und töten sie.385

      3. Auch bei den Germanen gibt es die sogenannten heiligen Frauen, die aus der Beobachtung der Stromschnellen und aus den Wirbeln und dem Rauschen der Wellen die Zukunft erschließen und verkünden. Diese waren es, die ihnen nicht erlaubten, die Schlacht mit Cäsar zu beginnen, bevor der neue Mond wieder zu sehen war.386

      4. Weit älter387 als alle diese Völker ist das Volk der Juden, und ihre Philosophie gab dadurch, daß sie schriftlich niedergelegt wurde, erst den Anstoß für das Entstehen der griechischen Philosophie, wie der Pythagoreer Philon in ausführlicher Darstellung nachweist,388 ebenso indes auch der Peripatetiker Aristobulos389 und mehrere andere, mit deren namentlicher Aufzählung ich mich nicht aufhalten will.

      5. Besonders bestimmt drückt sich der Geschichtsschreiber Megasthenes, der Zeitgenosse des Seleukos Nikator, aus, der im dritten Buch seines Werkes über Indien folgendermaßen schreibt: „Jedoch alles, was die Alten über die Natur gesagt haben, findet sich auch bei den Philosophen außerhalb Griechenlands erwähnt, teils bei den Indern von den Brahmanen, teils in Syrien von den sogenannten Juden.“390

      73.

      1. Manche erzählen, was freilich mehr eine Sage ist, daß einige von den sogenannten Idäischen Daktylen die ersten Weisen gewesen seien; auf sie wird die Erfindung der sogenannten Ephesischen Zauberworte391 und der Rhythmen in der Musik zurückgeführt. Daher hat das daktylische Versmaß in der Musik seinen Namen erhalten. Die Idäischen Daktylen waren aber Phryger und somit Barbaren.392

      2. Herodoros erzählt, daß Herakles Seher und Naturforscher gewesen sei und von dem Barbaren Atlas, dem Phryger, die Säulen der Welt übernommen habe; der Sinn dieser Sage sei aber, daß er die Kenntnis der Himmelserscheinungen durch Unterricht überkommen habe. Herodotos FGrHist 31 F 13

      3. Und Hermippos von Berytos nennt den Kentauren Cheiron weise,393 und von ihm sagt auch der Verfasser der Titanomachie, daß er als erster „Führte der Menschen Geschlecht zur Gerechtigkeit hin und sie lehrte Schwüre und fröhliche Opfer sowie des Olympos Gestalten.“394

      4. Bei diesem wird Achilleus erzogen, der gegen Ilion zu Felde zog,395 und die Tochter des Kentauren Hippo,396 die sich mit Aiolos vermählte, lehrte diesen die Naturbeobachtung, die Wissenschaft ihres Vaters.

      5. Von Hippo zeugt auch Euripides mit etwa folgenden Worten: „Sie trug von Göttlichem als erstem Kunde vor Mit klaren Sprüchen nach der Sterne Aufgangszeit.“397

      6.Bei diesem Aiolos ist Odysseus nach der Einnahme von Ilion zu Gast.398 Nimm mir die Zeitbestimmungen gut in acht, damit du sie mit der Zeit des Moses und der ältesten, mit ihm gleichzeitigen Philosophie vergleichen kannst.

      XVI. Kapitel

      74.

      1. Aber nicht nur bei der Philosophie, sondern auch bei der Kunstfertigkeit sind Barbaren die Erfinder.399

      2. So machten die Ägypter zuerst die Sternkunde unter den Menschen bekannt, in gleicher Weise aber auch die Chaldäer.400 Die Ägypter führten auch zuerst ein, Lichter anzuzünden, und teilten das Jahr in zwölf Monate ein; sie verboten, in Tempeln Geschlechtsverkehr mit Frauen auszuüben, und ordneten an, daß man nach dem Verkehr mit einem Weibe nicht ungewaschen Tempel betreten dürfe;401 die nämlichen sind auch Erfinder der Geometrie geworden.

      3. Manche sagen, die Karer hätten es ersonnen, die Zukunft durch die Sterne zu erkennen.

      4.Den Flug der Vögel beobachteten zuerst die Phryger, und die Opferkunde gestalteten zuerst die Tusker, die Nachbarn (der Einwohner) Italiens, aus.402

      5. Die Isaurier und Araber bauten die Kunst der Vogelschau, die Einwohner von Telmessos (in Karien) ihrerseits die der Traumdeutung aus.

      6. Die Tyrrhener erfanden die Trompete und die Phryger die Flöte; Phryger waren nämlich Olympos und Marsyas.

      75.

      1. Kadmos, der, wie Ephoros sagt, für die Griechen Erfinder der Buchstaben war,403 stammte aus Phönikien; deshalb heißen die Buchstaben, wie Herodotos schreibt,404 auch phönikische Zeichen; andere behaupten, daß Phöniker und Syrer zuerst Buchstaben erfunden haben.

      2. Die Heilkunde erfand, wie man sagt, Apis, ein Ureinwohner von Ägypten, bevor Io nach Ägypten kam; später bildete Asklepios die Kunst weiter aus.

      3. Der Libyer Atlas war der erste, der ein Schiff erbaute und das Meer befuhr.

      4.Die Idäischen Daktylen Kelmis und Damnameneus erfanden zuerst die Eisengewinnung auf Kypros, und Delas, ein anderer Idäer, erfand den Erzguß; nach Hesiodos aber war der Erfinder ein Skythe.405

      5. Ferner erfanden die Thraker zuerst die sogenannte Harpe (das ist ein gekrümmtes Schwert) und verwendeten zuerst kleine Schilde zu Pferde.

      6. Ebenso erfanden die Illyrier den kleinen Schild, der Parme heißt.

      7. Ferner sollen die Tuskaner die Bildhauerkunst erfunden406 und Itanos (er war ein Samnite) zuerst den großen (viereckigen) Schild angefertigt haben.407

      8. Der Phöniker Kadmos legte zuerst

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