Teppiche. Clemens von Alexandria

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Teppiche - Clemens von Alexandria Die Schriften der Kirchenväter

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Teufel erfüllt ihn mit seinem Geiste, ob er vielleicht einen der Gerechten werde zerschmettern können.“452

      5. Also wird alles von oben her zum Guten gelenkt, „damit durch die Gemeinde die mannigfache Weisheit Gottes geoffenbart werde entsprechend der Vorausbestimmung von Ewigkeit her, die er in Christus vollendet hat.“453

      6. Gott steht aber nichts im Wege, und nichts kann ihm Widerstand leisten, da er der Herr und der allmächtige Herrscher ist.

      86.

      1. Aber auch die Ratschläge und Wirkungen der Abtrünnigen, die nur in einem Teil der Welt von Einfluß sind, erwachsen zwar aus einer schlechten Anlage, ebenso wie die körperlichen Krankheiten, werden aber von der über die ganze Welt waltenden Vorsehung zu einem heilsamen Ende gelenkt, mag auch der Ausgangspunkt unheilbringend sein.

      2. Es ist ja die größte Tat der göttlichen Vorsehung, daß sie den aus dem vorsätzlichen Abfall erwachsenen Frevel nicht ohne gute Wirkung und Nutzen bleiben und ihn nicht nach jeder Richtung hin schädlich werden ließ.

      3. Denn die Weisheit, Güte und Macht Gottes zeigt sich nicht nur darin, daß er Gutes tut (denn dies gehört sozusagen zum Wesen Gottes wie zu dem des Feuers das Wärmen und zu dem des Lichtes das Leuchten) sondern vor allem auch darin, daß er durch das von irgend jemand ersonnene Böse ein gutes und heilsames Ergebnis herbeiführt und das scheinbar Schlimme zum Heile verwendet, wie auch das aus der Versuchung erwachsene Bekenntnis.454

      87.

      1. Es ist also auch in der Philosophie, die gestohlen wurde, so wie das Feuer von Prometheus, ein kleiner Funke vorhanden, der geeignet ist, zum Licht zu werden, wenn er richtig angefacht wird,455 eine Wegspur zur Weisheit und eine Bemühung um Gott.456

      2. Die griechischen Philosophen dürften aber insofern „Diebe und Räuber“457 sein, als sie vor der Ankunft des Herrn von den hebräischen Propheten Teile der Wahrheit nicht mit vollem Verständnis übernahmen, sondern sie sich aneigneten, als wären sie ihre eigenen Lehren, wobei sie manches fälschten, anderes infolge eines Übermaßes von Scharfsinn töricht umdeuteten, einiges auch erfanden.458 Denn vielleicht haben sie auch „den Geist des Verstandes“459 gehabt.

      3. Mit jenem Schriftwort stimmte aber auch Aristoteles überein, wenn er die Sophistik, wie wir früher erwähnten,460 die Kunst, Weisheit zu stehlen, nannte.

      4. Der Apostel aber sagt: „Davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehrt, sondern mit Worten, wie sie der Geist eingibt.“461

      5. Denn in Beziehung auf die Propheten sagt er: „Wir alle nahmen aus seinem Überfluß“,462 nämlich dem Christi; Deshalb sind die Propheten keine Diebe.

      6. Und der Herr sagt: „Meine Lehre ist nicht von mir, sondern von meinem Vater, der mich sandte.“463 Von den Stehlenden aber sagt er: „Wer aus sich selbst redet, der sucht seine eigene Ehre.“464

      7. Solche Leute sind aber die Griechen, „selbstsüchtig und prahlerisch.“465 Wenn die Schrift sie aber „Weise“466 nennt, so tadelt sie damit nicht die wirklich Weisen, sondern nur die, die sich weise dünken.

      XVIII. Kapitel

      88.

      1. Und von solchen Weisen sagt die Schrift: „Ich werde die Weisheit der Weisen zuschanden machen und den Verstand der Verständigen als wertlos erweisen.“467 Der Apostel fügt noch hinzu: „Wo ist ein Weiser? Wo ein Schriftgelehrter? Wo ein gelehrter Wortkämpfer dieser Welt?“468 Dabei nennt er zum Unterschied von den Schriftgelehrten die Gelehrten dieser Welt, nämlich die heidnischen Philosophen.

      2. „Hat nicht Gott die Weisheit der Welt töricht gemacht?“469 Was gleichbedeutend ist mit: „als töricht erwiesen“ und als nicht wahr, wofür man sie hielt.

      3. Und wenn du nach dem Grund ihres Weisheitsdünkels fragst, so wird die Schrift antworten: „Wegen der Verstocktheit ihres Herzens.“470 „Da die Welt in der Weisheit Gottes“, d.i. der durch die Propheten verkündigten, „durch die Weisheit“, die durch die Propheten sprach, „ihn“, nämlich Gott, „nicht erkannte, so beschloß dieser Gott, durch die Predigt der Torheit“, d.i. dessen, was den Griechen als Torheit erschien, „die Gläubigen zu retten.

      4. Denn die Juden“, so heißt es, „verlangen Wunderzeichen“ zur Beglaubigung, „und die Griechen suchen Weisheit“, offenbar die sogenannten zwingenden Begründungen und die übrigen Schlußfolgerungen, „wir aber predigen Jesus Christus als den Gekreuzigten, der für die Juden ein Ärgernis ist“, weil sie, obwohl sie die Weissagung kennen, nicht an die Erfüllung glauben, „für die Griechen aber eine Torheit.“471

      5. Denn die sich weise Dünkenden halten es für eine Fabel, daß durch einen Menschen ein Gottessohn rede und daß Gott einen Sohn habe und gar, daß dieser gelitten habe; infolgedessen verführt sie ihre vorgefaßte Meinung zum Unglauben.

      6. Denn das Kommen des Herrn machte die Menschen nicht töricht und verstockten Herzens und ungläubig, sondern verständig und willig zu gehorchen und schließlich gläubig.

      7. Durch die willige Hingabe der Gehorsamen wurden im Unterschied zu ihnen diejenigen, die nicht gehorchen wollten, als unverständig und ungläubig und töricht erwiesen.

      8. „Für die Berufenen selbst aber, für Juden sowohl wie für Griechen, ist Christus Gottes Kraft und Gottes Weisheit.“472

      89.

      1. Soll man nicht vielleicht, was wohl auch besser ist, den Satz „nicht zur Torheit hat Gott die Weisheit der Welt gemacht“ für verneinend halten im Sinn von „er hat sie nicht zur Torheit gemacht“, damit ihre Verstocktheit nicht von Gott, der ihre Weisheit zur Torheit machte, verschuldet erscheine?473 Denn umgekehrt sind sie freilich dadurch, daß sie der Predigt nicht glaubten, obwohl sie weise waren, in größere Schuld geraten. Denn es stand bei ihnen, die Wahrheit zu wählen oder zu verwerfen.

      2. Aber auch mit dem Wort „Ich werde die Weisheit der Weisen zuschanden machen“474 will der Herr sagen, daß er sie durch die Gegenüberstellung der verachteten und geringgeschätzten barbarischen Philosophie überstrahle, wie man von einer Lampe, die von der Sonne überstrahlt wird, sagt, sie sei zuschanden geworden, weil sie nicht mehr die gleiche Wirkung hervorbringt.

      3. Während nun alle Menschen berufen worden sind, wurden doch nur diejenigen, die gehorchen wollten, „Berufene“ genannt.475 Denn „bei Gott gibt es kein Unrecht.“476 So sind denn auch die Gläubigen aus beiden Geschlechtern „das auserwählte Volk.“477

      4. Und in der Apostelgeschichte kann man wörtlich finden: „Die nun sein Wort annahmen, wurden getauft“,478 während sich diejenigen, die nicht gehorchen wollten, selbstverständlich selbst davon ausschlossen.

      90.

      1. Zu diesen sagt die Weissagung: „Und wenn ihr wollt und auf mich hört, werdet ihr alles Gute, das das Land hervorbringt, essen.“479 Damit weist sie darauf hin, daß das

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