Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis. A. F. Morland

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Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis - A. F. Morland

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style="font-size:15px;">      „Cindy hat ihn erwähnt.“

      „Sie kannten mein Mädchen?“

      „Ich habe einige Male mit ihr telefoniert“, sagte Roberto.

      „Rick Briggs. Ja, kann sein, dass Cindy Ihren Namen erwähnt hat“, murmelte Herb Greene.

      „Ich hatte vor, sie im 'Plaza' zu treffen“, sagte Roberto.

      „Haben Sie eine Ahnung, wer sie getötet haben könnte?“, fragte Greene.

      „Ja, aber das ist nicht wichtig. Nicht im Augenblick. Was zählt, ist der Mann, der Cindy verraten hat. Ich weiß, wer es ist. Und Sie wissen es auch.“

      „He, wovon reden Sie überhaupt?“

      „Von Cindys Tod. Sie wussten, was Cindy im 'Plaza' erwartet. Sie haben dem Killer den entscheidenden Hinweis geliefert“, sagte Roberto.

      Greene schwieg ein paar Sekunden, dann sagte er sehr langsam: „Ich könnte jetzt aufspringen und versuchen, Ihnen die Fresse zu polieren. Aber warum soll ich mich aufregen? Sie versuchen mich aus der Reserve zu locken, aber mit dieser Masche legen Sie mich nicht aufs Kreuz. Ich bin unschuldig an Cindys Tod. Verdammt, ich habe sie geliebt. Ein Mädchen wie sie läuft mir kein zweites Mal über den Weg. Ihr Vorwurf ist so dumm, dass ich mir die Mühe ersparen sollte, mich mit Ihnen zu unterhalten.“

      „Ich habe Sie beim Tanzen beobachtet“, sagte Roberto. „Offene Figuren bei einem Slow. Das fiel mir auf. Ich fand es merkwürdig, wissen Sie. Der langsame Rhythmus lud zu anderen Dingen ein. Erst später wusste ich, warum Sie sich das Mädchen strikt vom Leibe hielten. Ihnen war klar, dass der Killer sie im Fadenkreuz hatte. Sie schwitzten vor Angst bei dem quälenden Gedanken, dass der Schütze das Mädchen verfehlen und stattdessen Sie treffen könnte.“

      „Sie haben eine blühende Fantasie“, sagte Greene kaum hörbar. „Ich könnte Sie bewundern, aber mir ist nicht danach zumute. Haben Sie überhaupt eine Ahnung, wie mich das Geschehen mitgenommen hat?“

      „Ich beobachte genau, das ist alles“, sagte Roberto ungerührt. „Sie wissen, dass ich nicht Rick Briggs heiße, und ich weiß, dass Sie es wissen. Das ist die Lage. Cindy wollte ein paar Superbosse aus dem Verkehr ziehen, vielleicht auch nur einen. Sie wollte mir die dafür notwendigen Informationen im 'Plaza' liefern. Ich wette, sie hat mit Ihnen darüber gesprochen. Nicht gerade im Detail, aber in groben Umrissen. Sie hielten es für angezeigt, daraus Kapital zu schlagen. Dass Sie dabei Cindys Leben aufs Spiel setzten, war Ihnen gleichgültig. Sie haben Cindy auf dem Gewissen, Greene.“

      Herb Greene lehnte sich zurück. „Was für ein Blech“, sagte er. „Absoluter Quatsch! Wer so etwas in die Welt setzt, sollte vorsichtig sein. Was sich nicht beweisen lässt, wird leicht zum Bumerang.“

      „Ich bin dabei, den Beweis zu erbringen.“

      „Sie reden eine Menge Unsinn daher, das ist alles“, knurrte Greene.

      „Was fühlten Sie, als das Mädchen blutüberströmt zu Boden sank?“, fragte Roberto.

      Herb Greene holte tief Luft, dann gab er sich einen Ruck. Er öffnete die Schreibtischschublade und riss einen Revolver daraus hervor. Greene richtete die Waffenmündung auf sein Gegenüber und stellte drohend fest: „Sie sind einen Schritt zu weit gegangen!“

      Roberto rührte sich nicht. Sein Blick verriet keine Furcht, er klebte an dem kleinen, hässlichen Stahlloch, aus dem jederzeit der Tod hervortreten konnte.

      Herb Greene war leichenblass. Er hatte Mühe, seine Erregung zu verbergen. Unter seinen Augen waren dunkle Schatten. Er hatte eine schlaflose Nacht hinter sich.

      „Ich sollte Sie jetzt und hier umlegen“, keuchte er. „Sie hätten es verdient. Aber ich bin kein Killer. Das ist Ihr verdammtes Glück. Trotzdem muss ich Sie warnen. Ich dulde es nicht, dass jemand so mit mir spricht – wer es auch sei. Ich lasse mich nicht beschimpfen.“

      „Oh, beschimpfe ich Sie? Sie verdienen es, aber ich halte mich lieber an die Fakten. Die sind schlimm genug“, sagte Roberto.

      Greene ließ den Revolver sinken. Auf seiner Stirn glänzten kleine Schweißtropfen. „Worüber rege ich mich auf? Was Sie da treiben, ist bewusste Provokation. Ich wüsste gern, was Sie damit bezwecken.“

      „Das ist doch klar. Ich will, dass Sie für das von Ihnen begangene Verbrechen geradestehen.“

      „Sind Sie ’n Bulle?“

      „Nein.“

      „Wer bezahlt Sie?“

      „Wie soll ich Ihnen das verständlich machen?“, spottete Roberto. „Jedenfalls stehe ich nicht auf der Seite derjenigen, die Ihnen den Auftrag gaben, an Cindys Tod mitzuwirken.“

      „Das ist infam. Ich habe Cindy geliebt“, schrie Greene, in dessen Augen plötzlich Tränen standen.

      „Mag sein. Aber noch mehr liebten Sie das Geld – oder Sie hatten ganz einfach Angst, dass man Sie mit Cindy in einen Topf werfen und kurzerhand aus dem Verkehr ziehen könnte“, sagte Roberto.

      „Ich bin unschuldig, ich schwöre es Ihnen“, murmelte Greene. Seine Worte klangen flach, sie waren ohne Überzeugungskraft.

      Roberto erhob sich und rückte seine Krawatte gerade. Er war an diesem Morgen konservativ gekleidet, und sein Aussehen hatte keine Ähnlichkeit mehr mit der Aufmachung, die ihn bei seinem Besuch im 'Plaza' ausgezeichnet hatte. „Sie haben noch ein paar Stunden Zeit“, sagte er. „Überlegen Sie sich das Ganze.“

      „Was soll ich mir überlegen?“

      „Wie Sie das Blut abwaschen können, das an Ihren Händen klebt“, sagte Roberto. „Es gibt nur einen Weg. Nennen Sie mir die Hintermänner des Killers.“

      „Warum nicht gleich den Mörder selbst?“, höhnte Greene und stand gleichfalls auf. Er warf den Revolver in die Schublade zurück.

      „Den kenne ich.“

      Herb Greene schluckte und bekam schmale Augen. Die gelassene, selbstsichere Art seines Besuchers entnervte ihn. Greene war es nicht gewöhnt, sich auf diese Weise ins Bockshorn jagen zu lassen. Er hielt sich für eine starke Persönlichkeit. Umso mehr ging es ihm unter die Haut, dass „Briggs“ das Geschehen auf seine Weise diktierte. Greenes Augen begannen zu funkeln. Wenn Harry mit der gewohnten Schnelligkeit handelte und tat, was ihm am Telefon aufgetragen worden war, stand „Briggs“ vor seinem Waterloo, er wusste es bloß noch nicht.

      „Bis heute Abend“, versicherte Roberto. „Sie hören von mir.“

      „Warten Sie noch einen Moment ...“, rief Greene.

      Roberto verlangsamte das Tempo, blieb aber nicht stehen. Er hatte sich seinen eigenen Vers auf die Weisungen gemacht, die der schiefgesichtige Mann im Vorzimmer am Telefon bekommen haben mochte. Er war nicht bereit, die Folgen abzuwarten.

      Greene kam um den Schreibtisch herum. „Ich will nicht, dass Sie so weggehen“, sagte er.

      Roberto öffnete die Tür. Brother war aus dem Vorzimmer verschwunden. Der kleine Raum war leer. Roberto wandte sich Greene

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