Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis. A. F. Morland

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Killer sind auch nur Mörder: 7 Strand Krimis - A. F. Morland

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City gehörten schreiende Farben zum guten Ton.

      Roberto Tardelli war es gewöhnt, sich mit falschen Namen und Farben zu schmücken. Obwohl er für eine Dienststelle des Justizministeriums arbeitete, die sich Counter Organized Crime Department, kurz COUNTER CRIME, nannte, war es ihm aus vielerlei Gründen nicht vergönnt, sich als Mitglied dieser Organisation auszugeben.

      Zum Ersten war sie geheim, zum Zweiten brauchte nicht publik werden, dass Roberto Tardelli noch immer auf den Fahndungslisten der Polizei stand.

      Roberto wurde wegen Polizistenmordes gesucht. Die Fahndungslisten verschwiegen, dass es sich um einen Notwehrfall handelte. COUNTER CRIME kannte die wahren Zusammenhänge, war aber aus taktischen Gründen noch nicht imstande, Roberto zu helfen.

      Immerhin bezahlte sie ihn großzügig. Er arbeitete fast immer allein, und seine Aufträge waren im Allgemeinen so explosiv wie eine Fünftonnenbombe mit schadhaftem Zünder.

      Er sah, dass Cindy Bell tanzte.

      Ihm gefiel nicht, dass sie es mit Herb Greene tat, aber das war in diesem Augenblick sekundär. Es war nicht seine Aufgabe, sich mit Cindys Partnerwahl auseinanderzusetzen; er war hergekommen, um sich von ihr ein paar entscheidende Tipps zu holen.

      Der Name, den er ihr genannt hatte, stand auch auf seinen Ausweispapieren. Sie waren schon deshalb nicht von echten zu unterscheiden, weil COUNTER CRIME nur Spitzenkräfte beschäftigte und das Originalpapier mit allem notwendigen Drum und Dran verwendete.

      Roberto war überrascht davon, wie gut besucht das Lokal war. Er hatte so kurz nach neun nicht mit diesem Betrieb gerechnet. Immerhin hatte er Glück. Er fand einen Zweiertisch etwas abseits der Tanzfläche, der es ihm gestattete, mit dem Rücken zur Wand zu sitzen und das Geschehen im Saal im Auge zu behalten.

      Er orderte beim Kellner einen Whisky, obwohl er nicht vorhatte, ihn zu trinken. Der Whisky gehörte im gleichen Maße zu seiner Tarnung wie das Karohemd, der bunte Schlips und die geschmacklosen Mokassins.

      Roberto sah, dass Greene sich beim Tanzen mit dem Mädchen unterhielt. Der Weißhaarige löste sich von Cindy, zog sie wieder zu sich heran, ließ sie unter dem gehobenen Arm hindurchtanzen und demonstrierte mit ein paar Figuren, wie elegant er sich zu bewegen vermochte.

      Irgendetwas daran missfiel Roberto, aber er kam erst später dahinter, was es war.

      Der Slow lud nicht zu einer Figurenauflösung ein. Im Gegenteil. Die meisten Tanzpaare zogen es vor, in den Clinch zu gehen und dem Partner die Qualitäten der eigenen Anschmiegsamkeit zu demonstrieren.

      Roberto sah das Aufblitzen oberhalb der stuckreichen Bühneneinfassung aus den Augenwinkeln heraus. Das Krachen des Schusses fiel mit dem Einsatz der Bläsergruppe zusammen. Die Musik war laut, aber nicht laut genug, um den Knall zu übertönen.

      Die Tanzpaare blieben stehen, Köpfe hoben und drehten sich, eine allgemeine Unruhe brachte die Menge auf dem Glasparkett aus dem Rhythmus.

      Roberto sprang auf.

      Er hatte früher als die meisten anderen gesehen und erfasst, was los war.

      Ein Mädchen schrie.

      Ihr hysterischer Ausbruch bildete das Signal für eine allgemeine Flucht von der Tanzfläche. Die Paare behinderten sich dabei gegenseitig. Zwei von ihnen stürzten, waren aber sofort wieder auf den Beinen.

      Jetzt schrien auch andere, die aufkommende Panik war ansteckend.

      Die Leute an den Tischen sprangen auf, um zu sehen, was es gab.

      Die Musik zerfaserte mit grotesken Falsch- und Quietschlauten. Auf der Tanzfläche blieben nur zwei Menschen zurück. Ein Mann und ein Mädchen.

      Cindy Bell lag am Boden.

      Das großkalibrige Projektil hatte ihren Hinterkopf getroffen. Das ausströmende Blut färbte ihr blondes Haar. Die unter den Glassteinen angebrachten Lampen ließen den Lebenssaft noch einmal rot auf leuchten und verhalten ihm zu einer Kraft, den er seiner Besitzerin nicht länger geben konnte.

      Herb Greene stand wie erstarrt, mit hängenden Schultern und weit aufgerissenen Augen. Im nächsten Moment presste er die Augen zusammen, unfähig, den entsetzlichen Anblick auch nur eine Sekunde länger zu ertragen.

      Roberto Tardelli befand sich bereits auf dem Weg zur Tür. Er hatte es eilig, nach draußen zu kommen.

      Roberto wusste, wo sich der Standort des Mörders befunden hatte. Der Killer würde versuchen, in der allgemeinen Aufregung zu entkommen. Roberto war entschlossen, diesen Fluchtversuch zu stoppen.

      3

      Im Foyer kamen ihm gut gelaunte Paare entgegen. Der Ausbruch von Panik und Entsetzen beschränkte sich auf den Saal, aber sicherlich würden die überschwappenden Wellen des Ereignisses bald das Umfeld erreichen.

      Roberto betrat die Straße.

      Er begann zu rennen.

      Ihm war klar, dass der Schütze den Fluchtweg über die Seiten oder Hinterfront des alten Gebäudes wählen würde und damit rechnete, unerkannt vom Tatort zu entkommen.

      Roberto erreichte die Zufahrt zum Bühnenhaus. Sie war durch eine einsam im Abendwind schaukelnde Lampe erhellt. Er sondierte mit einem Blick die Umgebung und zog sich auf die andere Straßenseite zurück.

      Er beobachtete aus dem Dunkel einer Einfahrt heraus den Schatten, der sich an der Feuerleiter des Theaters herabbewegte. Als er nur eine halbe Minute später den Lichtkreis der Lampe erreichte, wurde er zu einer konkreten, männlichen Gestalt, die sich leicht gebückt und ohne erkennbare Eile vorwärtsbewegte.

      Der Mann hatte ein Trompetenfutteral bei sich. Der Kragen des olivgrünen Raglans war hochgestellt. Der Mann verließ das Theatergelände, überquerte die Fahrbahn und näherte sich geradewegs der Einfahrt, in der Roberto lehnte und das Geschehen verfolgte.

      Dann, ganz plötzlich, bog der Mann nach rechts ab. Er verschwand in einer Seitenstraße. Roberto folgte ihm. Der Mann stoppte nach knapp hundert Schritten an einer dunkelgrünen Pontiac Bonneville Limousine, schloss die Fahrertür auf und stieg ein.

      Roberto war bereits unterwegs. Es war jetzt leicht, ein Taxi zu bekommen. Viele Besucher ließen sich mit diesem Transportmittel zum 'Plaza' bringen. Die sofort wendenden Wagen waren leer.

      Roberto kletterte in das erstbeste Taxi und teilte dem Fahrer mit, worum es ging.

      „Verfolgungsjagden kosten Zuschlag, Mister“, erklärte der Fahrer gelassen.

      „Geht

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