Herzstücke im Südschwarzwald. Marion Landwehr

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Herzstücke im Südschwarzwald - Marion Landwehr Herzstücke

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Freiburgs dunkle Seite ist seit den Achtzigern des vergangenen Jahrhunderts in einem Keller Im Grün zu Hause. Dort, wo in den wilden Jahren die Barrikaden brannten und sich die Hausbesetzer-Szene gegen das Establishment wehrte. Das Crash ist seit mehr als einer Generation eine Undergroundlegende. Wagen Sie sich hinein!

      1985 brannte das autonome Zentrum in Freiburg. Die Stadt fürchtete weitere Hausbesetzungen und stellte schnell den Schnewlinkeller als Ersatz zur Verfügung. Eigentlich nur eine Übergangslösung, aber das Crash ist immer noch da und damals wie heute das Zuhause einer ganz unterschiedlichen Klientel. Hier ist Freiburg am härtesten.

      Früher waren »unten« und »oben« streng getrennt, inzwischen hat man fusioniert. Oben befindet sich der Drifters Club, der dort seit den späten 1980ern elektronische Wellen durch den Äther presst. TECHNOOOO!! Hier wummern angesagte DJs. Ein »floor« down, und die Welt wird schwarz und düster, im Crash scheint nie das Tageslicht. Punk, Rock, Hardcore, Wave und Metal von den besten DJs der Szene, minimalistisches Ambiente und eine double bass am Rande der Erträglichkeit. Konzerte finden das ganze Jahr über statt. Das Programm gibt’s im Internet.

      Das Crash darf sich zu Recht seit Jahrzehnten der härteste Laden der Stadt nennen. Hier gibt es nur eine Farbe – schwarz, unterbrochen einzig von den grellen Lichtflashs des Stroboskops. Tanzen fühlt sich hier an wie ein Trip in die Untiefen der Musik, an Metal-Abenden werden Trash, Doom, Speed und Death gespielt. Neugierig geworden? Dann nichts wie hin!

      Freiburg wäre nicht Freiburg, wenn es nicht auch im Underground noch sein Umweltbewusstsein pflegen würde. Schon in den späten 1980ern gab es hier Plastikbecher mit Pfand, lange bevor recycelt wurde. Weil die DJs im Crash viele Jahre lang in einem Käfig die Platten auflegten, liegt die Vermutung nahe, dass es auch einfach sicherer gewesen sein könnte, kein Glas auszugeben und dafür Bier in Bechern zu verkaufen.

      Crash · Fr, Sa 22–5 Uhr · Schnewlinstraße 7 · 79098 Freiburg · Tel. 07 61/38 29 16 www.crash-freiburg.de · Haltestelle: Hauptbahnhof, Stadtbahn S1, S2, S3, S4, Faulerstraße Bus 11

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       ROSENBLÜTENSEKT IN DER GÄRTNEREI

       Einen kräftig duftenden Kaffee bekommen Sie in Freiburg fast überall. Leckere Kuchen oder Torten in schönem Ambiente auch. Aber ein Café, in dem Sie sich zu jeder Jahreszeit ganz den Düften der Natur hingeben können, das ist einzigartig und nur in Lehen zu finden.

      Das Schönste am Blumencafé ist, dass Sie nie wissen, was für ein Blütenmeer Sie erwartet. Als Heidi Rammo-Vonderstraß es 1998 eröffnete, wollte sie damit der Baumschule ihrer Eltern ein besonderes Angebot hinzufügen. Seither ist das Café zum Magneten geworden.

      Die gelernte Floristin dekoriert regelmäßig um, und während Sie den Kaffee genießen – dazu noch ein Stückchen von der leckeren Flockensahne vielleicht –, können Sie in aller Ruhe ihre Dekotipps aufsaugen, diese auch käuflich erwerben oder einfach Blumenideen für Geschenke sammeln. Da war doch die Taufe, bei der Sie dem Kind der Freundin einen Baum schenken wollten …

      Inzwischen bietet das Blumencafé auch unter der Woche Frühstück an (alle Varianten haben Blumennamen, und »Margerite«, »Sonnenblume«, »Veilchen« oder »Vergissmeinicht« schmecken schon dank des Namens noch viel frischer), und es ist, als hätte Freiburg nur darauf gewartet. Der Blick schweift vom Teller zu den blühenden Bäumen und Sträuchern, die die Luft rund um das Blumencafé mit ihrem Duft erfüllen.

      An sonnigen Tagen (und die gibt es erfreulich oft in Freiburg) können Sie auch im Freien sitzen und den Blumenduft draußen genießen. Herrlich, das Gesicht in die Sonne zu halten und dem Gezwitscher der Vögel zu lauschen. Es ist ein Ort, an dem Sie ein Stückchen Lebensqualität entdecken, ganz unabhängig davon, ob Sie 20 oder 50 sind.

      An trüben oder regnerischen Tagen lockt hingegen die klare, weiße Schlichtheit des Cafés, das trotz aller Blumendeko nie überladen wirkt und seine Gäste, wenn die Temperaturen sinken, mit einem offenen Kamin wärmt. Wo sonst können Sie in Rosen schwelgen und auf den Kauf mit einem Rosenblütensekt anstoßen? Passend zur Deko natürlich.

      Blumencafé · Di–So, Feiertage 9–18 Uhr · Humbergweg 14a · 79111 Freiburg Tel. 07 61/1 56 05 00 · www.blumencafe.de · Haltestelle: Moosweiher, Stadtbahn S1

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       TRÜFFEL, SCHNAPS UND ÖKOWEIN

       Trüffel mitten in den badischen Weinbergen? Geht nicht? Doch, sagt Winzer Heinrich Gretzmeier aus Merdingen. Er ist nicht nur einer der ersten, der sein Wein- und Sektgut komplett auf öko umgestellt hat, er ist auch ein Pionier in Sachen Trüffel, dem es gelungen ist, den Edelpilz mitten in den Reben heimisch zu machen.

      Eigentlich ist das seit 1986 bestehende Wein- und Sektgut Gretzmeier, das bereits zwei Jahre nach der Gründung auf Biobetrieb umstellte, für seine ökologisch produzierten Weine und Obstbrände bekannt. Aus den Trauben und verschiedensten Obstsorten, die am sonnenverwöhnten Tuniberg üppig gedeihen, entsteht Süffiges von höchster Bioqualität, das Sie beim Besuch des Weinguts und der Hausbrennerei, aber auch online erstehen können. Ganz neu im Sortiment ist ein dreifach destillierter milder Brandy.

      Vor etlichen Jahren hatte der umtriebige Winzer eine neue Idee, die für die badische Region zunächst etwas ungewöhnlich anmutete: Er begann Trüffel am Tuniberg anzubauen. Trüffel, die man normalerweise eher in Frankreich oder Italien verortet, sind unterirdisch wachsende Schlauchpilze, von denen viele Arten allerdings nicht essbar sind. Gute, genießbare Trüffel bevorzugen, ebenso wie Wein, kalkhaltige Böden – ihr Anbau bildet sozusagen die perfekte Ergänzung zum Weinbau.

      So sah das zumindest Winzer Gretzmeier, und der Erfolg gibt ihm recht, auch wenn zwischen den Anfangsversuchen und der ersten namhaften Trüffelernte mehrere Jahre lagen. Wenn Gretzmeier sich heute mit seinem Hund Alba – im Übrigen ein Exemplar der italienischen Rasse Lagotto Romagnolo, die in Italien traditionell zur Trüffelsuche eingesetzt wird – auf die Pirsch nach dem Edelpilz begibt, wird er meist fündig.

      Sie können den Trüffel in der zum Weingut gehörenden Straußwirtschaft probieren – vorausgesetzt Hund Alba und Herrchen hatten Finderglück. Auch an Trüffelwanderungen mit Weinprobe können Sie teilnehmen.

      Öko Wein- und Sektgut Gretzmeier · Straußwirtschaft Frühjahr und Herbst Mo–Fr ab 17, So ab 16 Uhr · Wolfshöhle 3 · 79291 Merdingen · Tel. 0 76 68/9 42 30 www.gretzmeier.de · Haltestelle: Merdingen Sonne, Bus 31 ab Paduaallee

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       DER EDLE GEIST VON WOLFENWEILER

      

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