Herzstücke im Südschwarzwald. Marion Landwehr
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Das Besondere am badischen Schnaps ist seine Vielfalt. Von A wie Apfelbrand bis Z wie Ziebärtle (Wilde Pflaume) reicht das fruchtige Sortiment. Frank Küchlin vom Böttchehof am Batzenberg erhielt für seine edlen Brände schon viele Auszeichnungen, etwa den Goldenen Preis mit Höchstnote für sein Zwetschgenwasser. Seit über drei Jahrzehnten brennt er die leckersten Schnäpse. Und gibt sein Wissen weiter, sehr viel weiter. In Namibia brannte Küchlin vor etlichen Jahren Schnaps aus Affenorangen. Er war dorthin gereist, um Schnaps-Entwicklungshilfe zu leisten. Doch statt Tipps zu geben, musste er die Brennerei erst einmal aufbauen. Küchlin brachte alles zum Laufen und begann, aus einheimischen Früchten Schnaps zu brennen. Der Schnaps aus Affenorangen soll für die Touristen gebrannt werden, eine Einnahmequelle für strukturschwache Regionen. 2016 verschlug es ihn dann nach Singapur. Auch dort baute er eine Brennerei auf, die den ersten Gin des Landes produzierte.
Zu Hause im Süden von Freiburg brennt Küchlin rund 40 verschiedene Brände und Liköre, seit etlichen Jahren auch Whisky, Gin und Rum. »Der einzige Geschmacksverstärker, den es bei mir gibt, ist meine Leidenschaft«, sagt Küchlin und schenkt beste Brände aus Obst vom Batzenberg aus. Wenn Sie das Brennereihandwerk fasziniert, können Sie bei ihm in Schallstadt-Wolfenweiler das badische Schnapsdiplom machen. Frank Küchlin führt den Hof (Wohnhäuser, Schenke, Hof, Brennstube und Scheune) bereits in der zweiten Generation, mit modernen Ideen und Traditionsbewusstsein, die ideale Mischung für gute Qualität.
Böttchehof · Schnapsverkauf Mo–Sa 9–12, 14–18 Uhr · Basler Straße 76a · 79227 Schallstadt Tel. 0 76 64/73 77 · www.boettchehof.de · Haltestelle: Schallstadt, S-Bahn S3, Bus 7240, RE und RB
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SEILBAHN TRIFFT KULINARIK
Um auf Freiburgs Hausberg Schauinsland zu gelangen, können Sie wandern (anstrengend) oder mit der Seilbahn fahren (chillig). Und Sie können Seilbahn fahren und den Ausblick genießen (angenehm) oder Seilbahn fahren und dabei den Gaumen verwöhnen (sehr angenehm) – oder: Sie kombinieren beides miteinander!
Hoch genießen wird diese außergewöhnliche Kombi genannt, und das bedeutet konkret, dass Sie während der 20-minütigen Seilbahnfahrt, die Sie hinauf auf den Schauinsland führt, den Panoramablick mit leckeren Köstlichkeiten garniert genießen können. Und hier haben Sie sogar die Qual der Wahl: Soll es lieber regional und herzhaft sein? Dann könnte ein Vesper bestehend aus Schmalz-, Speck- und Käsebrötchen mit einem Freiburger Bier das Richtige sein. Oder sind Sie der Typ Naschkatze? Dann lassen Sie sich frische Hefezöpfe aller Art mit wahlweise einem Sekt oder einem antialkoholischen Getränk zur Seilbahnfahrt schmecken. Auch Edles kann gereicht werden, bestehend aus Canapés, einem Garnelenspieß und gefüllten Pfannkuchenröllchen, auch hierzu passt natürlich ein Gläschen Sekt ganz vorzüglich.
Buchbar sind die köstlichen Fahrten für alle, die Lust auf etwas Außergewöhnliches haben, ab einer Teilnehmerzahl von zwölf Personen. Es findet auf Wunsch eine individuelle Beratung statt – schließlich will es wohlüberlegt sein, welche Gaumenfreude man sich gönnt, während man dem Gipfel entgegengondelt. Die Freiburger bezeichnen den Schauinsland liebevoll als »Hausberg«, auch wenn die Talstation der Seilbahn immerhin rund zehn Kilometer von der Altstadt Freiburgs entfernt ist.
Übrigens endet der Genuss nicht an der Bergstation der Seilbahn. Dort nämlich können Sie sich sowohl an den Angeboten des Cafés und Restaurants Die Bergstation erfreuen, als auch am Blick über Freiburg und bis hin zu Vogesen und Alpen. Das ist auch von der Sonnenterrasse aus möglich, auf der bequeme Holzliegen zu einem entspannten Betrachten der Szenerie einladen.
Schwarzwald-Connection · Schwarzwaldstraße 43 · 79117 Freiburg · Tel. 0 76 02/59 51 33 www.schauinslandbahn.de/hoch-geniessen/gastronomie/kulinarische-seilbahn Haltestelle: Schauinslandbahn Talstation, Stadtbahn S2, Bus 21
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ALLES KÄSE IM SCHWARZWALD
Nichts ist so herrlich sinnlich wie eine Fahrt entlang der Käseroute. Von Münstertal aus geht es hinauf auf die klaren Höhen: Die bunten Sommerwiesen duften, vor den romantischen, über die Hügel verstreuten Schwarzwaldhöfen weiden gemütlich die Milchkühe, und in den Hofkäsereien locken würzige Bioprodukte.
Die Käseroute im Südschwarzwald ist gelebter Bio-Lifestyle, handgemacht, hausgemacht, frisch gemacht. Das Angebot an Käse ist so vielfältig wie die Höfe entlang der Strecke im Naturpark Südschwarzwald. Und jeder Hof hat anderen Käse im Angebot. Die einen streuen Wiesenblumen in den Käse, die anderen verpacken den Bibeleskäs frisch im Hofladen, die nächsten lassen ihren Bergkäse lange und liebevoll im Holzregal reifen.
Die Erzeuger bieten meist nicht nur Käse an, es gibt auch Führungen oder Kurse zur Herstellung des Milchprodukts sowie Honig, Marmelade, Schnäpse oder Likör zu kaufen. »Selbst erzeugt« ist die Geheimformel, die den Boom auslöste. Im Jahr 2000 haben sich einige Höfe der Region zur Käseroute zusammengeschlossen. Die über 60 000 Touristen im Jahr, die die Gegend besuchen, schauen gerne bei den Käsereien vorbei. Der regionale Käse hat Hochkonjunktur, und das nicht ohne Grund, denn man schmeckt die sonnigen Weiden des südlichen Schwarzwalds, die gute Luft, und man möchte schwören, dass die Kühe nirgendwo glücklicher sind.
Wenn Sie vom Münstertal aus in die Käseroute einsteigen, sollten Sie unbedingt im Romantik-Hotel Spielweg anfangen und den Molkenzieger, den milden Frischkäse aus Molke, probieren und dann weiter zum Glocknerhof fahren. Dort können Sie den herzhaften Räucherkäse mitnehmen, der hervorragend mit der dortigen Ziegensalami oder dem Schwarzwälder Schinken harmoniert. Weil die Erzeuger direkt ab Hof verkaufen und in der Regel nicht beliefern, können sie rentabel arbeiten. Den Kunden bleibt die Anfahrt, aber die ist auf der Käseroute Teil des Erlebnisses. Wer glaubt, es ist alles Käse im Schwarzwald, der hat auf jeden Fall so was von recht.
Die Käseroute · Informationen und Karte: www.naturpark-suedschwarzwald.de/essen-trinken/kaeseroute
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ALTES HANDWERK GANZ NEU
Schuhmachereien sind selten geworden. Schuhe werden maschinell gefertigt, und selbst die Reparatur lohnt bei vielen gar nicht mehr. All jene aber, die Schuhe zu den