Ich. Ich. Ich. Die Spinne im Netz. Gabriele

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Ich. Ich. Ich.  Die Spinne im Netz - Gabriele

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und Krankheiten, Schicksals­schlä­ge, Nöte und dergleichen hervorrufen.

      Jeder von uns gibt heute das ein, was morgen ist oder was ihn morgen trifft. Unser Verhalten ist ent­scheidend. Entweder wenden wir uns Gott zu und schaffen einen lichten, edlen Charakter, ein lichtes Bild unseres Daseins, das sich dem göttlichen Eben­bild nähert, oder wir schaffen uns weiterhin unser egoistisches Bildnis, das sich als schlechter Charakter ausweist, sich bildhaft in Form und Gestalt darstellt und zeigt, wer der Mensch wirklich ist.

      Wollen wir uns selbst erkennen, dann sollten wir in die vielen Spiegel sehen, mit denen wir täglich konfrontiert sind: unsere Mitmenschen und die vie­len Situationen des Tages. Sie spiegeln unser gött­liches Verhalten oder unsere Entsprechungen wider.

      Wer beginnt, sich anhand des Gesetzes der Ent­sprechung in der Selbsterkenntnis zu üben, dem wird es vielfach ein wenig ungemütlich, denn es ist leichter, schlichtweg auf den Nächsten zu weisen und diesem alles Üble zuzusprechen und zuzu­schreiben. Doch bald wird er merken, dass jeder nur über die Selbsterkenntnis frei werden kann – dank des Christus Gottes, der durch Seine Erlöserkraft unser Retter und Befreier ist.

       Durch die Sünde schuf und schafft der Mensch seine individuelle Wahrnehmung. Er sieht und hört sich selbst

      Wie schon dargelegt, ist jeder von uns der Erbauer seines eigenen Gesetzes und sein eigenes personifi­ziertes Gesetz. Jeder kann sich jedoch täglich zum Guten wandeln mit der Hilfe des Christus Gottes in uns. Wenden wir uns dem Christus-Gottes-Geist in uns zu, dann wird unser Charakter edler, unsere Sinne werden feiner, unsere Gedanken selbstloser, unsere Worte ehrlicher und unsere Taten mehr und mehr gottgewollt. Unser ganzes Sinnen und Trach­ten ist dann auf Aufrichtigkeit ausgerichtet. Dann werden wir gerecht, tolerant, wohlwollend, liebe­voll. Unsere Sinne erfassen dann immer mehr das Positive, weil unser Sinnen und Trachten gottbe­wusster wird. Dann erfüllen wir auch die sinnge­mäßen Worte des Christus Gottes, die lauten: »Was du willst, dass die anderen dir tun, das tue du ihnen zuerst.«

      Wenden wir uns von Gott, dem Gesetz der Liebe, ab, dann polen wir die Worte des Christus Gottes um, und wir sagen: »Die anderen sollen tun, was ich will. Dann will ich nachdenken, ob auch ich ihnen ein Quentchen ihres Willens erfülle.« Durch die Abkehr von Gott wirken unsere Sünden, also unsere Entsprechungen, immer mehr auf unsere Sinneswelt ein, die wiederum unseren Charakter prägt. Das geht wie folgt vor sich: Das innere Auge, welches das Walten der Gottheit schaut, wird von der Sünde überschattet. Durch die Sünde schuf und schafft sich der Mensch seine individuelle Wahrneh­mung. Die Sünde sieht nur wieder sich selbst: die Sünde.

      Wer z.B. seine begüterten Mitmenschen beneidet, prägt damit sein Sehorgan. Das Auge des Neides sieht immer nur wieder Begüterte, Menschen, die bessergestellt sind als er. Das bringt sogleich Emotio­nen und Gedanken mit sich. Der Betreffende sieht sich selbst als den Schon-immer-zu-kurz-Gekom­me­nen, dem viele andere manches, ja alles Erstre­benswerte vorenthielten und vorenthalten.

      Die Welt des Neidischen ist voll von Beneidens­werten. Er ist immer wieder erstaunt und empört, weil ihm durch seine Brille des Neides scheint: Die meisten haben mehr als er, und dies – so meint er – unverdientermaßen. Sind wir voller Neid, so sehen, so fühlen, so denken, so hören wir immer das, was uns der Neid eingibt.

      Je öfter wir über den Begüterten nachdenken und den Neid fördern, um so zahlreicher werden dann auch die Assoziationen hin zu diesem Menschen sein. Die unzähligen Augenblicke, welche die Ge­danken, Wünsche und Gefühle hervorbringen, prä­gen unser Ober- und Unterbewusstsein und die Lein­wand des Auges. Die eingegebenen Gedanken- und Wunschbilder werden vom Auge reflektiert. Das so geprägte Sehorgan ist dann unser individuelles Sehbild, das dann für uns die Realität ist. Die gött­lichen Impulse der Liebe und des Tugendhaften wer­den von der Sünde, der Untugend des Neides, über­schattet.

      Der von Neid Geprägte hört z.B. den Begüterten reden. Was geschieht? Sein Sehorgan, das schon ent­sprechend programmiert ist, wirkt nun mit Bau­stei­nen der Bilderprägung auf den Gehörsinn ein. Da­durch wird das Gehörte entsprechend vorgeprägt. Durch den Einfluss des Sehorgans denkt dann der Neidische: »Der hat gut reden! Er besitzt, was ich nicht habe. Er gestaltet sein Leben angenehm und lässt andere für sich arbeiten.« Er denkt weiter, etwa: »Seine Worte sind mir zuwider. Ich will ihn nicht hören und nicht sehen.« Was der vom Neid Geprägte vernimmt, entspricht den Bildern, die schon seine Sinne trüben. Bausteine bestimmter Bilder der Prä­gung des Sehorgans wirken also nun auf den Gehör­sinn ein und programmieren ihn entspre­chend.

      So gerät der Mensch in eine Sackgasse seines Egos. Wir sehen nicht mehr klar. Durch das Sündhafte, das uns beherrscht, verlieren wir mehr und mehr den Bezug zur Realität. Um diesen und uns selbst wiederzufinden, sollten wir, anstatt dem Nächsten Vorwürfe zu machen, die Ursache unserer mensch­lichen Schwäche, unseres Neides, in uns finden, um sie zu bereinigen, nicht mehr zu tun und um statt dessen im Leben der göttlichen Gesetzmäßigkeiten die Stärke aufzubauen.

       Die wechselseitige Prägung unserer Sinne und unseres Fühlens, Empfindens, Denkens, Redens und Tuns baut unsere Verhaltensmuster auf. Reaktionen führen zu Aktionen

      In der ganzen Unendlichkeit gibt es nichts Stati­sches. So wirkt der Sehsinn auf den Gehörsinn ein und der Gehörsinn auf den Sehsinn; beide wirken auf den Geruchs-, Geschmacks- und Tastsinn ein, diese wiederum auf den Seh- und Gehörsinn. Durch das Bildmaterial der Sinne werden unsere Gefühle, unsere Gedanken, Worte und Handlungen, unsere Wünsche und Leidenschaften geprägt, die dann wie­der auf das Bildmaterial unserer Sinne einwirken. So entsteht unsere kleine, persönliche Welt, unsere Ich­welt, die Wunschwelt, auch die Welt unserer Trie­be und Leidenschaften sowie die Welt der Farben, For­men, Düfte und Klänge, die unserer Wesensart ent­spricht.

      Es wurde gesagt, dass die Programme des Seh- und Gehörsinns auf den Geruchssinn einwirken. Durch die entsprechenden Bausteine des Bildmate­ri­als unseres Seh- und Gehörsinns wird der Geruchs­sinn geprägt. Der Mensch wird sodann zu jenen Ge­ruchsstoffen gelenkt, die den Steuerungsme­chanis­men des Seh- und Geruchssinns entsprechen. Der Mensch beginnt, bestimmte Düfte, Speisen und Ge­tränke zu bevorzugen. Die bevorzugten Geruchs­stof­fe, die bevorzugten Speisen und Getränke und die daraus hervorgehenden Wünsche und Gedanken prä­gen wiederum den Geruchssinn. Diese verschie­de­nen Geruchsprogramme, die gleichzeitig Steue­rungsmechanismen für die weiteren Sinne sind, ha­ben ihren spezifischen Geruch, der über die Drü­sen des Körpers ausgeschieden wird. Die für den Ge­­ruchssinn gespeicherten Programme und alle an­deren Programmierungen bestimmen die Verhal­tensmuster des Menschen, seinen Charakter und sei­nen Körpergeruch.

      Viele kennen den abwertenden Ausspruch: »Den kann ich nicht riechen.« Wer tiefer in diese seine Aus­sage hineinfühlt, weiß, warum er seinen Nächsten nicht riechen kann, was er an seinem Nächsten aus­zusetzen hat. Der Körpergeruch des einen weckt beim anderen Entsprechungen, die über den Bereich des Seh- und Geruchssinnes angestoßen und akti­viert werden, deren Wurzeln jedoch in ganz anderen Bereichen liegen können. Die Worte »Den kann ich nicht riechen« enthalten für uns eine tiefere Bedeu­tung, über die uns unsere Gefühls- und Empfin­dungsebene Aufschluss geben kann. Wir müssen also unseren Ausspruch analysieren, um die Gründe, die Ursachen dafür zu finden, warum wir unseren Nächsten »nicht riechen können«, das heißt, ihn ablehnen.

      Wir Menschen neigen dazu, über solche und ähn­liche Gedanken hinwegzugehen, ohne uns der tie­feren Bedeutung bewusst zu werden, also ohne uns Klarheit darüber zu verschaffen, was uns dies sagen möchte. Solange wir unsere Gemütsaufwallungen, unsere negativen Gedanken, Worte und Hand­lun­gen, die immer wieder zu Gemütsbewegungen füh­­ren, nicht analysieren, um die Gründe der Auf­wallung zu finden – die wir dann auch mit der Hilfe des Christus Gottes in uns bereinigen und nicht

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