Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

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Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

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ihre Rechte als Frau in einer dominanten Männer-Welt. Ihre fünf Söhne starben in der großen Schlacht bei Kurukshetra.

      Draviden, Drawiden Name der Urbevölkerung Indiens, Sprecher der dravidischen Sprachen.

      Die Draviden sind in der Südhälfte Indiens beheimatet, einige kleine Sprachinseln finden sich auch noch weiter nördlich. Die vier wichtigsten dravidischen Sprachen Tamil, Telugu, Malayalam und Kannada werden in Tamil Nadu, Andhra, Karnataka und Kerala von insgesamt über 200 Millionen Menschen gesprochen.

      Die akademische Indologie geht davon aus, dass diese Sprachen in keiner Weise mit den indogermanischen verwandt sind, doch haben einzelne Forscher immer wieder auf gemeinsame Wurzeln hingewiesen. So vertrat Sri Aurobindo in seinem Werk Das Geheimnis des Veda die These einer verborgenen Verwandtschaft des Sans­krit und Tamil und führte eine Reihe von Belegen dafür an. Auch der Linguist Aharon Dolgopolsky sah diese beiden Sprachen vereint in der „nostratischen“ Sprachgruppe.

      Manche Forscher glauben, dass die Draviden einige Tausend Jahre v. Chr. nach Indien eingewandert sind, etwa aus dem östlichen Iran (K.V. Zvelebil). Ebenso wird auch vermutet, dass Proto-Draviden die Indus-Kultur (ca. 2800 – 1800 v. Chr.) begründet haben könnten, was andere Gelehrte jedoch zurückweisen. Solange die Schriftzeichen dieser Kultur nicht beweiskräftig entziffert sind, lässt sich diese Frage nicht endgültig klären.

      Die von westlichen Indologen aufgestellte These einer „arischen Einwanderung“ ca. 1500 v. Chr. hatte letztlich auch politische Folgen in Form einer bewusstseinsmäßigen Konfrontation nördlicher Arier und südlicher Draviden, wobei die letzteren z.B. gegen die Dominanz des in Nordindien beheimateten Hindī protestierten und die Schönheit und Bedeutung ihrer eigenen Sprachen hervorhoben. Insbesondere die Tamilen sind stolz auf die lange Geschichte und wertvolle Literatur ihrer Tamil-Sprache, deren erste Inschriften aus der Zeit von Kaiser Ashoka (3. Jh. v. Chr.) stammen.

      Drishti [dṛṣṭi] f Blick, Sichtweise, Ansicht. Die Art des Blickes während der Meditation, d.h. geschlossen, halb geschlossen oder offen.

      Drishya [dṛṣya] n das Sichtbare, Gegenständliche. Im Yogasūtra ein Synonym für Prakriti.

      Drona, Dronācārya [droṇa, dro­ṇā­cārya] m Name eines prominenten Kampfkunstlehrers im Mahā­bhā­rata. Er unterwies sowohl die Pāndavas als auch die Kauravas und kämpfte im Krieg auf Seiten der letzteren. Nachdem Bhīsh­ma gefallen war, führte Drona die Armee der Kauravas.

      Drupada m Name des Königs der Pañcā­las, Vater der Draupadī, der Ehegattin der Pāndavas.

      Dschainismus siehe Jainismus.

      Duhkha [duḥkha] n Schmerz, Leid, Sorge, gehört dem persönlichen Ich an und kann durch Yoga reduziert werden. So heißt es in der Bhagavadgītā 6.23: „Dies möge man als Yoga erkennen, das Erlöschen der Verbindung mit der Sorge.“

      Duhshāsana [duḥśāsana] m einer der hundert Söhne des Dhritarāshtra. Er demütigte Draupadī, die Ehegattin der Pāndavas, in einer dramatischen Szene im Mahā­bhā­rata.

      Durgā f bedeutet „schwer zugänglich“ (dur-gā). Die Gefährtin Shivas, mit einem kriegerischen und zerstörerischen Aspekt. Für ihre Anbeter zerstört sie deren Unwissenheit und räumt Hindernisse aus dem Weg. Sie erlegte auch viele Asuras wie Mahisha.

      Durgāpūjā, die „Anbetung Dur­gās“, ist eine religiöse Feier zu Ehren der Göttin, insbesondere in Bengalen.

      Durvāsas, Durvāsā m Name eines Asketen der vedischen Zeit, der für seine extreme Reizbarkeit wie auch seine übernatürlichen Kräfte bekannt war. Er war der Sohn von Atri und Anasūyā.

      Durvāsāsana n Durvāsā-Hal­tung.

      durvāsā - Eigenname eines Asketen; āsana – Haltung.

      Duryodhana m Name des ältesten der einhundert Söhne des Kaurava-Königs Dhritarāshtra. Er ist im Mahābhārata der große Gegenspieler seiner Vettern, der Pān­davas, die er aufgrund von Neid und Eifersucht schon seit seiner Kindheit hasste.

      Er verursachte ihnen viel Leid, verhinderte eine Einigung über die Nachfolge im Königreich und war letztlich verantwortlich für den Ausbruch des großen Krieges. In der Schlacht wurde er von Bhīma erlegt.

      Dushkarman [duṣkarman] n böswillige Handlung, sündige Tat.

      Dushyanta [duṣyanta] m Name eines Königs der Mond-Dynastie, Ehegatte Shakuntalās und Vater Bharatas.

      Dvaipāyana m der „Insel-Ge­borene“, ein Name Vyāsas, der auf einer kleinen Insel im Ganges geboren wurde.

      Dvaita n Zweiheit, Dualität.

      Sie­he auch Advaita

      Dvaitādvaita-Vedānta m die Lehre von der Dualität und Nicht-Dualität (dvaita-advaita). Bezeichnung für eine Philosophie des dualistischen Nicht-Dua­lis­mus, welche besagt, dass das Brah­man im Prinzip Eines ist, aber drei verschiedene Formen annimmt als unbelebte Welt, als individuelle Seele und als der persönliche Gott, Īshvara. Der Hauptvertreter dieser Lehre war Nimbārka.

      Dvaita-Vedānta m eine dualistische Version der Vedānta-Phi­losophie, deren bekanntester Vertreter Madhva war. Die Unterschiede zwischen Gott, Welt und Einzelseele als getrennte Wesenheiten werden stark hervorgehoben.

      Dvandva n Paar. Die Paare von Gegensätzen wie Schmerz und Freude, Licht und Dunkelheit, Hitze und Kälte. Der Yogī sucht diesen Polaritäten mit Gleichmut zu begegnen, wobei ihn Praktiken wie Āsana oder Prānāyāma unterstützen können.

      Dvāpara-Yuga m das dritte der vier Weltzeitalter, siehe Yuga.

      Dvārakā, auch Dvārkā, Dwārkā f Stadt an der indischen Westküste, am Arabischen Meer im heutigen Gujerat. Krishna zog mit seinen Stammesleuten, den Yādavas, dorthin, um sich den ständigen Angriffen König Jarasamdhas in Mathurā zu entziehen und in Frieden leben zu können. Der König hatte ihn achtzehnmal angegriffen, war jedoch stets besiegt worden.

      Nach Krishnas Tod versank die Stadt im Wasser. In den 1980er Jahren wurden die mutmaßlichen Überreste der alten Stadt von dem indischen Archäologen S.R. Rao entdeckt.

      Dvārapālaka m Torwächter, plaziert am Eingang eines Tempels oder Schreines. In der Hand trägt der Wächter oder (bei Göttinnen) die Wächterin das Emblem der jeweiligen Gottheit des Tempels.

      Dvesha [dveṣa] m Hass, Zorn, Ab­neigung. Im Yogasūtra einer der fünf Kle­shas, d.h. Leidursachen.

      Dvi zwei. Dvi-hasta in Āsana-Bezeichnungen bedeutet mit zwei Händen, Dvi-pāda, mit zwei Füßen oder Beinen.

      Dvija m ein Zweimal-Geborener, dvi-ja. Bezeichnung für die An­gehörigen der ersten drei Kas­ten, d.h. Brahmanen, Kshatriyas und Vaishyas.

      Der Begriff bezieht sich insbesondere auf die Brahmanen, die durch die Bekleidung mit der heiligen Schnur (Upanayana) eine zweite Geburt erfahren.

      Siehe auch Kaste.

      Dvīpa m oder n Insel, Halbinsel. In den Purānas Bezeichnung für ringförmige Sphä­ren des Universums, die um den Berg Meru herum verlaufen. Die bedeutendste und zentrale ist Jambudvīpa.

      Dvipādapīthamāsana, dvi-pāda-pītham-āsana n die Haltung des Hockers mit zwei Beinen; Schulterbrücke.

      dvi

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