Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

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Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

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[dhṛṣṭaketu] m Name eines Sohnes von Dhrishta­dyumna.

      Dhritarāshtra [dhṛtarāṣṭra] m im Mahābhārata Name des blinden Kaurava-Königs, Sohn Vyāsas und Ambikās. Er hatte mit seiner Frau Gandhārī einhundert Söhne, die unter Führung von Duryodhana gegen die Pāndavas in den Krieg zogen.

      Siehe auch Mahābhārata.

      Dhriti [dhṛti] f geistige Festigkeit, Stabilität, Beständigkeit, Selbstbeherrschung.

      Dhruva adj stabil, fest, dauerhaft. Im Vishnu-Purāna ein Asket, der schon als Kind sein Heim verließ, zum Asketen wurde und durch seine rigorosen Praktiken Vishnu so sehr beeindruckte, dass dieser ihn in den Himmel erhob und zum Polarstern machte.

      Dhvaja m Flagge, Emblem, Attribut einer Gottheit.

      Dhvani f Klang, Ton. Ein Synonym für Nāda.

      Dhyāna n Meditation, Kontemplation. Das Thema „Meditation“ wird u.a. in der Bhagavadgītā 6.10-15 angesprochen, wobei einige Aspekte detailliert erläutert werden. In Vers 10 heißt es: „Ein Yogī sollte sich stets bemühen, seinen Geist zu konzentrieren, indem er in Einsamkeit weilt, Gedanken und Körper unter Kontrolle hält und frei ist von Erwartung und Begehren.“

      In den folgenden Versen wird dann das äußere Umfeld beschrieben: Eine saubere Umgebung von natürlicher Schönheit hilft, den Geist anzuregen. Am Ende der Pas­sage wird der Meditierende angewiesen, seinen Geist konzentriert auf Krishna zu richten und so den Frieden zu erlangen, der in Ihm begründet ist und in Nirvāna, Befreiung, gipfelt.

      Im Ashtānga-Yoga, dem achtgliedrigen Weg, wird Dhyāna als die siebte Stufe beschrieben, die dem Samādhi vorausgeht. Dazu erklärt Patañjali im Yogasūtra 3.1-2: „Das Fixieren des Geistes an eine Stelle ist Konzentration (Dhā­ranā). Das beständige Fließen einer einzigen Vorstellung dorthin ist Meditation (Dhyāna).“

      Die Sanskrit-Literatur beschreibt vielfältige Formen der Meditation. Ein allgemeiner Grundgedanke ist, in der Stille Abstand zu nehmen von den Impressionen der Sinne und mit tieferen Schichten des eigenen Selbstes in Kontakt zu kommen. Die Meditation über ei­ne unendliche Leere ist ebenso möglich wie über die verschiedenen Aspekte des Göttlichen, über Schönheit, Wahrheit oder die vielen Namen, mit denen Götter oder Göttinnen bezeichnet werden. Die ständige Wiederholung heiliger Wörter oder Namen wird zum Mantra-Yoga, der als innere Übung auch in den Alltag hineingetragen werden kann.

      Im Idealfall soll der Meditierende etwas von dem, was er in der Stille erfährt, im äußeren Leben manifestieren und dort z.B. die erlangte innere Ruhe auch un­ter schwierigen Umständen zunehmend aufrechterhalten.

      Im Yoga wurden viele Techniken entwickelt, um den Geist bei der Sammlung zu unterstützen. Eine weit verbreitete Übung besteht darin, entspannt den eigenen Atem zu beobachten und dadurch auf natürliche Weise eine Ruhe zu finden, die den Boden für eine anschließende Meditation bereiten kann.

      Wissenschaft und Medizin haben Meditation mit ihren eigenen Mitteln und Instrumenten erforscht und zweifelsfrei festgestellt, dass sie, richtig durchgeführt, positive Auswirkungen auf den menschlichen Organismus hat.

      Siehe auch Samādhi.

      Dhyānabindu-Upanishad [upaniṣad] f eine der Yoga-Upa­ni­shaden, beschäftigt sich mit der Meditation insbesondere mittels der heiligen Silbe Om.

      Dhyāna-Mudrā f Meditationsgeste. Eine Mudrā oder symbolische Geste, bei der der Rücken der rechten Hand auf der Handfläche der linken liegt, wobei die Daumenspitzen sich berühren und die Hände im Schoß ruhen. Diese Mudrā bringt einen Zustand der Erleuchtung zum Ausdruck.

      Dhyāna-Yoga m Yoga der Meditation. Siehe Dhyāna.

      Digambara m den Himmel (diś, dig) als Bekleidung habend, d.h. unbekleidet, nackt. Bezeichnung für Angehörige einer extrem asketischen Jaina-Tradition.

      Dikpāla, Dikpati m Hüter einer bestimmten Himmelsregion.

      Dilīpa m Name eines Königs im alten Indien, ein Vorfahre Rāmas.

      Dīkshā [dīkṣā] f Einweihung, Initiation, spielt eine große Rolle bei vielen traditionellen Yoga-We­gen, insbesondere im Tantra. Einige Schriften erklären, dass Erleuchtung nur durch Einweihung seitens eines qualifizierten Meisters möglich werde. Dabei wird gleichsam ein Funke der inneren Verwirklichung des Gurus auf den Schüler übertragen. Dies kann auf direktem Wege erfolgen, etwa durch einen Blick oder durch Hand­auflegen, zumeist jedoch mittels eines Mantras, d.h. eine heilige Silbe, ein Wort oder eine Formel.

      Dīpāvalī f siehe Divālī.

      Dīrghatamas m Name eines vedischen Rishis, der einige Hymnen des Rig-Veda verfasste. Er war der Vater von Kakshivat.

      Diti f die Schwester Aditis, Mutter der Asuras oder Dämonen, der „Daityas“. diti bedeutet wörtl. „begrenzt“.

      Divālī, Dīpāvalī f [Hindī] ein Lich­ter-Fest, das fünf Tage lang ab dem Neumondstag von Kārtik, dem achten Monat des Hindu-Kalenders, gefeiert wird. Dabei werden zahllose Lampen auf Hausdächern etc. entzündet, die den Sieg des Lichts über die Dunkelheit, des Guten über das Böse symbolisieren.

      Im Sans­krit bedeutet dīpāvali Lichterreihe, nächtliche Erleuchtung. Siehe auch Lakshmī-Pūjā.

      Divya adj göttlich. Im Tantra eine der drei Hauptkategorien von Suchern.

      Der Divya-Typus ist unwiderruflich im göttlichen Bewusstsein verankert und strahlt Liebe und Wahrhaftigkeit aus. Für ihn sind Rituale nicht mehr notwendig, aber er kann sie weiterhin durchführen, um anderen ein Beispiel zu geben.

      Siehe auch Pashu, Vīra.

      Divya-Cakshu [cakṣu] m „göttliches Au­­ge“, die okkulte Fähigkeit der Hellsichtigkeit, die manchen Yo­gīs zugeschrieben wird.

      Siehe auch Siddhi.

      Divya-Shrota [śrota] n „göttliches Hören“, die okkulte Fähigkeit des Hellhörens, die manchen Yogīs zugeschrieben wird.

      Siehe auch Siddhi.

      Dolāsana n die Schaukel-, Pendelhaltung.

      dola – hin und her bewegen, schwingen; āsana – Haltung.

      Dosha [doṣa] m Fehler, Defekt. Bezeichnet Impulse und Neigungen wie Lust, Begierde, Trägheit etc., welche für die Yoga-Praxis hinderlich sind.

      Im Āyurveda bezeichnet „Dosha“ die drei Humore oder Körpertemperamente Kapha, Pitta und Vāta, aus deren Zusammenwirken körperliche und geistige Vorgänge erklärt werden.

      Drashtri, Drashtā [draṣṭṛ, draṣṭā] m Seher. Im Yogasūtra das Selbst, das den Strom geistiger Abläufe als Zeuge betrachtet.

      Draupadī f im Mahābhārata die Tochter von König Drupada und Ehefrau der fünf Pāndavas. Arjuna gewann sie bei ihrem Svayamvara, als er einen Wettbewerb im Bogenschießen für sich entschied. Als die fünf Brüder nach Hause kamen und ihrer Mutter zuriefen, sie hätten ein großes Geschenk erworben, antwortete sie, ohne Draupadī zu sehen, sie sollten es alle brüderlich teilen. Daraufhin akzeptieren die Pāndavas ihr Wort und wurden Draupadīs gemeinsame Gatten.

      Draupadī tritt im Verlaufe des Mahābharata als sehr selbstbewusste

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