Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

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Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

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Brahmo Samāj fand in der indischen Gesellschaft nie eine signifikant große Anhängerschaft, konnte jedoch erfolgreich einige notwendige soziale Veränderungen durchsetzen. Seine Blütezeit ging vorüber mit dem Tod Rabindranaths, der den Ādi Brahmo Samāj seines Vaters unterstützt hatte.

      Brihadāranyaka-Upanishad [bṛ­had­āraṇyaka-upaniṣad] f die „gro­ße Wald-Upanishad“, eine der ältesten Upanishaden. Sie lehrt, mittels einer Unterweisung des Ya­jña­valkya an seine Gattin Mai­treyī, die absolute Identität von Ātman und Brah­man und macht in Kap. IV.1-7 bereits signifikante Aussagen zum Thema Karma und Reinkarnation.

      Brihaspati [bṛhaspati] m vedische Gottheit, Priester der Götter und Meister des schöpferischen Wortes, in den vedischen Texten auch oft Brahmanaspati genannt.

      In späteren Zeiten ist Brihaspati ein Rishi und steht dem Planeten Jupiter vor, der nach ihm benannt wurde. Er ist auch ein Lehrer der Astrologie und Astronomie.

      In den Purānas erscheint Brihaspati wiederum als Ratgeber der Götter und insbesondere Indras.

      Brimhana [bṛṁhaṇa] n Weitung, Stärkung. Im Prānāyāma energetisierende Einatmung. Im Āyurveda meist in Verbindung mit Langhana genannt, als zwei komplementäre energetische Prinzipien.

      Brindāvan siehe Vrindāvan.

      Buddha m ein Erwachter, Erleuchteter, insbesondere auf Gautama Siddhārtha bezogen.

      Gemäß einigen Quellen hat sich Vishnu in seiner neunten Inkarnation als der Buddha manifestiert, um ein Gegengewicht gegen das allzu dominante Brahmanentum und den Ritualismus zu schaffen.

      Nach einer anderen Interpretation hat Vishnu in der Gestalt Buddhas eine Irrlehre verkündet, um seine wahren Anhänger zu erkennen, die sich nicht von einer falschen Leh­re irreführen lassen und im Gegensatz zu den Fehlgeleiteten nicht zugrunde gehen.

      Siehe auch Buddhismus und Yoga.

      Buddhāsana n die Buddha-Hal­tung, erleuchtete Haltung.

      buddha – erleuchtet; āsana - Haltung.

      Buddhi f Intelligenz, Weisheit, Erkenntnis, Vernunft. Im Sān­khya entsteht Buddhi als erstes und feinstes Prinzip aus der Urnatur, Prakriti, und ist das Organ der Unterscheidung und Erkenntnis, wo­raus sich als nächstes Ahamkāra, der Ich-Macher, entfaltet.

      In einem bekannten Bild in der Katha-Upanishad 3.3 heißt es: „Wisse, dass der Ātman, das Selbst, der Herr der Kutsche ist, und der Körper die Kutsche; Buddhi, die Vernunft, ist der Kut­scher und Manas, das Sinnes­vermögen, sind die Zügel.“

      Buddhismus und Yoga. Der Buddha war im ersten Stadium seiner Suche Schüler bedeutender Yogīs, deren Lehren er aufnahm und meisterte. Dazu gehörten Meditations- und Atemtechniken ebenso wie extreme asketische Praktiken. Doch da ihn diese letztlich nicht befriedigten, wandte er sich seinem eigenen Weg einer fortwährenden stillen Meditation zu, die ihm das Ziel der Erleuchtung brachte. In einigen Texten des Buddhismus wird er als Yogī bezeichnet, andere nennen ihn einen großen Meditierenden.

      Im Laufe der Zeit haben sich Buddhismus und Hinduismus viel­fach gegenseitig befruchtet und speziell im Tantra kam es zu einem regen Austausch und parallelen Entwicklungen.

      Auch viele Yoga-Anhänger unserer Zeit, besonders in den USA, suchen eine Verbindung von Yoga und Buddhismus, indem der Hatha-Yoga vor allem zur Kräftigung und Stabilisierung des Körpers eingesetzt wird, während der Buddhismus vertiefte Meditationstechniken beisteuert. Diese existieren an sich auch in der Tradition des Yoga, jedoch weniger ausgeprägt und weniger aktiv praktiziert. Das Wort „Zen“ ist eigentlich von dhyāna, Meditation, abgeleitet.

      Rein philosophisch besteht eine Differenz insofern, als der Bud­dhismus das Konzept des Ātman, des ewigen und unvergänglichen Selbstes, zurückweist und stattdessen das Nicht-Selbst lehrt, Anātman. Allerdings sind solche Differenzen aus der Sicht mancher Befürworter einer Synthese nicht signifikant, da diese Begriffe nur verschiedene Bemühungen seien, das Unsagbare in Worte zu fassen.

      Buddhi-Yoga m Yoga der Erkenntnis durch Buddhi, Unter-

      scheidungsvermögen, wird in der Bhagavadgītā mehrfach erwähnt.

      Budha adj oder m weise, klug; Weiser. Name des Planeten Merkur, der als Sohn Somas gilt. bu­dhavāra bedeutet im Sanskrit Mittwoch.

      Siehe auch Navagraha.

      Büffel [Skrt. Mahisha] in der Mythologie das Tragetier des Todesgottes Yama.

      Bulle [Skrt. Vrishabha] der Bulle wird als Symbol der Kraft und Männlichkeit verehrt, er dient Shiva als Tragetier (Nandin).

      Business-Yoga m Yoga für Geschäftsleute, wird erfolgreich unterrichtet von dem Schweden Göran Boll, zu dessen Schülern Mitarbeiter und Führungskräfte von über 150 Firmen mit zum Teil weltbekannten Namen gehörten. Boll erweckt Interesse am Yoga, indem er darauf hinweist, dass die Übungen helfen, Stress abzubauen und Energie zu tanken.

      Auch die therapeutischen Effekte, wie etwa bei Rückenproblemen, werden herausgestellt. Sogar Abgeordnete des schwedischen Parlaments haben Kurse bei Boll ge­bucht, der vor seiner Tätigkeit als Yoga-Lehrer in der Wirtschaft ge­arbeitet hat.

      C

      Caitanya, Chaitanya m Name eines großen Heiligen und Yogī (1485-1534), auch bekannt unter dem Namen Krishna Caitanya.

      Caitanya wurde als zehntes Kind einer Brahmanen-Familie in West­bengalen geboren. Schon als er noch Säugling war, bemerkten seine Eltern, dass er, wenn er einmal weinte, nur durch das leise Singen von Krishnas Namen zu beruhigen war. Aus seiner Kindheit und Jugend wird berichtet, dass Schlangen ihn nicht angriffen und dass er oft auf wundersame Weise geschützt wurde. Nimai (wie er zu diesem Zeitpunkt hieß) studierte auf der Schule mit großem Eifer und wurde alsbald zum geliebten und respektieren Lehrer von Sanskrit und Grammatik.

      Mit 23 Jahren begab er sich auf eine Pilgerfahrt nach Gaya, wo einst Gautama Buddha unter dem Bodhi-Baum meditiert hatte. Als Nimai dort Riten für seinen lange zuvor verstorbenen Vater durchführte, hatte er eine überwältigende innere Erfahrung, die sein ganzes Leben verändern sollte.

      Ein Asket namens Ishvara Puri, der in der Tradition der bengalischen Bhakti-Bewegung stand und unter den Pilgern war, verstand Nimais Erfahrung, gab ihm das Krishna-Mantra und vermittelte ihm jene Form von Gottesliebe, deren le­bendige Verkörperung Teil seiner Mission sein sollte.

      Nimai wurde in der Folgezeit zu einem tief inspirierten, oft ekstatischen Anbeter Krishnas. Sogar während des Unterrichts fiel er oft in Trance und hatte viele spirituelle Erfahrungen. Mit 24 Jahren beschloss er, sich zum Mönch weihen zu lassen, und erhielt von seinem zweiten Guru, Keshava Bharati, den Namen Krishna Caitanya, d.h. (frei übersetzt) derjenige, der Krish­na in den Herzen aller erweckt. In seinem letzten Lebensabschnitt unternahm er viele Pilgerreisen in Begleitung seiner Schüler, und häufig sangen sie in Gruppen von Anbetern gemeinsam Kīrtans zum Lobe Krish­nas.

      Caitanya gilt seinen Anhängern als Avatār Krishnas, den er einerseits, als Bhakta, glühend verehrte, andererseits, als dessen Inkarnation, in bestimmten Augenblicken höchster Identifikation in seiner ganzen Herrlichkeit direkt offenbarte.

      In einmaliger Intensität verkörperte Caitanya den Bhakti-Yoga und die Praxis des Nāma-Japa, die Wiederholung des heiligen Namens Krishnas. Das Hauptmantra lautete:

      Hare

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