Das Yoga-Lexikon. Wilfried Huchzermeyer

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Das Yoga-Lexikon - Wilfried Huchzermeyer

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(2) m Name eines mächtigen Daitya oder Dämonen, der von Vishnu bezwungen wurde. (Siehe Vāmana.)

      Bandha m Bindung, Verbindung, Kontraktion. Im Hatha-Yoga Bezeichnung für eine bewusst herbeigeführte Muskelkontraktion, um Energien an einem bestimmten Punkt im Körper zu konzentrieren. Siehe Jālan­dha­ra-B­andha, Mahā-Bandha, Mūla­-Bandha, Udd­ī­yā­na-Bandha.

      Das Wort bandha ist verwandt mit dt. Band, binden und bedeutet auch die Gebundenheit an Unwissenheit (A­vid­yā) und den Kreislauf der Geburten.

      Banyān [Hindī], Nyagrodha m [Sanskrit] der indische Feigenbaum, Ficus Indica, ein den Hindus heiliger Baum. nyagrodha bedeutet „herabwachsend“, weil von den Ästen Sprosse zu Boden wachsen und von dort neue Stämme bilden.

      Siehe auch Vriksha.

      Baum, Bäume siehe Vriksha.

      Bernard, Theos Casimir ein bedeutender Yoga-Pionier in den USA (1908-1947), der als einer der ersten Amerikaner auch weit fortgeschrittene Hatha-Yoga-Prak­ti­ken meisterte, worüber er eine Dissertation an der Columbia Uni­versity schrieb, die 1944 auch als Buch erschien.

      Bernard starb 1947 während einer Forschungsreise in Tibet, als er und seine Träger von einem Stamm überfallen wurden.

      Bestattung [Skrt. Pretakarma u.a. Begriffe] Im Hinduismus ist die Feuer-Bestattung üblich, Ausnahmen werden bei bedeutenden Yo­gīs gemacht.

      Die Leiche wird vor der Bestattung frisch gekleidet und, insbesondere in Südindien, vielfältig mit Blumengirlanden geschmückt. Die Verbrennungsstätten liegen häufig in der Nähe eines Flusses, besonders bekannt sind jene am Ganges.

      Die Leiche wird in Verbindung mit besonderen Ritualen verbrannt, wobei in der Regel der älteste Sohn oder ein anderer sehr nahestehender Verwandter das Feuer entzündet.

      Auch nach der Bestattung werden weiterhin Riten wie Waschungen und Mantra-Rezita­tio­nen von den Teilnehmern durchgeführt.

      Die Überbleibsel der Verbrennung werden nach ein oder zwei Tagen in einer Urne gesammelt und in einen Fluss gegeben oder auch in der Erde vergraben.

      Im letzten Stadium werden Riten durchgeführt, die sicherstellen sollen, dass die dahingegangene Seele in der jenseitigen Welt ihren rechten Platz unter den Ahnen findet und nicht zu einem Geisterwesen wird.

      Der Grundgedanke hinter der Feuerbestattung ist die Vorstellung, dass eine Seele sich nur dann in einem neuen Körper inkarnieren kann, wenn der alte völlig aufgelöst ist. Für große Yogīs gelten jedoch eigene Gesetzmäßigkeiten, ihr Körper wird als zu geheiligt angesehen, um verbrannt zu werden. Er bereichert die Erde, so wie die Relikte eines Heiligen einem Schrein besonderen Wert verleihen.

      Bewusstsein nach der Yoga-Phi­losophie existiert Bewusstsein un­abhängig vom menschlichen Gehirn, es ist eine ureigene Eigenschaft des höchsten Selbstes, dessen unendliches Bewusstsein die Grund­lage des begrenzten men­sch­­lichen ist.

      Siehe auch Purusha, Cit.

      Bhadrapadā f Name des sechsten Monats im Hindu-Kalender (August/September).

      Bhadrāsana n segensreiche Haltung, Bezeichnung für eine Sitzpositon; Schmetterling.

      bhadra – gut, schön, glückverheißend; āsana – Haltung.

      Bhaga m gutes Glück, Wohlergehen; Würde, Glanz; Liebe.

      Name eines Āditya, einer vedischen Sonnengottheit, die Wohl­stand schenkt und Liebe und Ehe schützt.

      Bhagavadgītā [dt. Bhagavadgita, Bha­gavad Gita] f Gesang des Herrn, Gesang des Erhabenen. Die bekannteste aller indischen heiligen Schriften, erscheint als Episode in dem Epos Mahā­bhārata (6.23-40) und umfasst 18 Kapitel mit insgesamt 701 Versen.

      Die Gītā, wie der Text oft auch kurz genannt wird, gibt einen Dialog zwischen Krishna und Arjuna wie­der, kurz bevor eine große Schlacht zwischen zwei verfeindeten Familien beginnt, deren Problematik eine tiefe Krise in Arjuna auslöst. In langen Vorträgen ermutigt Krishna Arjuna, um des Dhar­ma willen für eine gerechte Sache zu kämpfen, und erläutert dann, teils ohne Bezug auf die ursprüngliche Thematik, ausführlich verschiedene Yoga-Wege, vor allem den dreifachen Pfad von Kar­ma-, Jñāna- und Bhakti-Yoga, d.h. den Yoga der Werke, der Erkenntnis und Liebe. Diese werden als Einheit gesehen und verschmelzen zu einer Synthese, aber dennoch wird von Kommentatoren gern der eine oder andere Aspekt, z.B. Bhakti, als besonders bedeutsam hervorgehoben.

      Ein Höhepunkt in der Gītā ist im 11. Kapitel Arjunas Vision von Vishnu-Krishna als Allgott, in dessen Leib die ganze Welt mit ihren Göttern und Wesen vereinigt ist. Diese Erfahrung ist so überwältigend wie „das Licht von tausend Sonnen“ und Arjuna kann sie kaum ertragen.

      In ihrem philosophischen Weltbild integriert die Gītā eine Reihe von Grundgedanken der traditionellen vedischen Philosophie. Neben Āt­man und Brahman be­gegnen wir auch einem „Puru­shottama“, der als höchstes göttliches Wesen den Lauf der Welt letztlich lenkt.

      Einige der meistzitierten Verse aus der Gītā sind die folgenden: „Du hast ein Recht auf Werke, nicht jedoch auf deren Früchte.“ „Aus dem Yoga heraus tue deine Werke, ohne Anhaftung.“ „Wer mich überall sieht und alles in Mir, dem gehe ich nicht verloren, noch geht er mir verloren.“

      Viele bekannte indische Yogīs haben ihren Schülern die Lektüre der Gītā empfohlen. Auch bei einigen westlichen Dichtern und Denkern fand der Text Anklang, und er wurde in zahllosen Übersetzungen veröffentlicht.

      bhagavadgītā ist ein Kompositum aus bhagavat, der Erhabene, Göttliche, und gītā, Gesang. Aufgrund einer Lautregel wird bhagavat zu bhagavad.

      Siehe auch Mahābhārata.

      Bhagavān s.u. Bhagavat.

      Bhagavat adj und m der Erhabene, Göttliche, Selige. Von bhaga-vat: derjenige, der „bhaga“ hat, d.h. Würde, Schönheit, Wohlergehen, Majestät. Das Wort ist in dieser Form der Stamm, der Nominativ ist bhagavān. Letzteres wird manchmal Namen von großen Yogīs als Ehrentitel vorangestellt.

      Bhāgavata-Purāna [purāṇa] n Name eines heiligen Textes, der auch Shrī­mad­­bhaga­vatam genannt wird. Es ist das Purāna der Anhänger des Herrn (Bhā­gavata), der Vishnuiten, für die Bhakti oder Gottesliebe das prägende Element ihres spirituellen Weges ist.

      Der Text entstand wahrscheinlich im 10. Jh. und hatte einen großen Einfluss auf das religiöse Leben in Indien. 18 000 Verse von großer sprachlicher Schönheit beschreiben die Inkarnationen Vishnus auf Erden. Das zehnte von zwölf Büchern widmet sich ausführlich der Schilderung der vielfältigen Begegnungen von Krishna und den Gopīs, den Hirtenmädchen von Vrindāvan, die ihn voller Liebe verehren, aber auch den Schmerz vorübergehender Trennung erfahren.

      Bhagīratha m legendärer König von Ayodhyā, dessen intensive Askeseübungen zum Herabfluss des Ganges führten.

      Bhāgīrathī f der Fluss Ganges, benannt nach Bhagīratha.

      Bhairavāsana n die Bhairava-Haltung.

      bhairava – Name Shivas, wörtl. der Furchteinflößende; āsana – Haltung.

      Bhajan (Hindī), Bhajana (Sans­krit) n Anbetung Gottes (in der Regel Krishnas) ver­bun­den mit Gesang und Musik, wobei zumeist Trommeln und Zimbeln verwendet

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