Elbkiller: 7 Hamburg Krimis. Alfred Bekker
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Als Nächstes nahm er Anton Holler das Jagdgewehr sanft aus der Hand. Jetzt erst erkannte er, dass die Waffe ein ziemlich großes Kaliber besaß, und sein Blick wanderte zu Tim Holler, der zu Boden gesunken war und stöhnte. Er lag auf dem Rücken und unter seinen Schultern und dem Kopf hatte sich bereits eine kleine Blutlache gebildet.
Anton Holler hatte die Hände vor das Gesicht geschlagen. „Was habe ich getan?“, murmelte er.
Zwei der Beamten führten in zu einer Bank und ließen ihn sich setzen.
Spengler kniete inzwischen neben dem Verletzten. „Ich sehe eine Schusswunde auf der Schulter dicht am Hals“, verkündete er. „Die Hauptarterie ist wohl nicht getroffen, sonst würde es viel stärker bluten. Es ist aber ein ziemlich großes Loch!“
Einer der Streifenpolizisten war in der Zwischenzeit zum Wagen gerannt und kam mit einem Erste-Hilfe-Koffer zurück. Mit geübten Bewegungen drückte er Tim Holler eine Kompresse auf die Wunde, um die Blutung zu stillen.
„Wir dürfen seine Lage nicht verändern, bis der Arzt kommt“, sagte er. „Wir wissen nicht, was in Mitleidenschaft gezogen wurde.“
Es dauerte nicht lange, bis weitere Streifenwagen auf das Grundstück fuhren, und wenig später kam der Notarztwagen. Jetzt kümmerten sich die Profis um den Verletzten, und Brock war eine Sorge los.
Plötzlich bemerkte er, dass Elisabeth Holler schreckensstarr auf der Treppe zur Villa stand. Wie in Trance kam sie herunter und ging auf ihren Mann zu. Brock wusste nicht, was sie alles mitbekommen hatte. Die Familie würde jedenfalls noch lange an diesem Schock leiden müssen.
Brock blickte auf den Haftbefehl, den er immer noch in der Hand hielt. Inzwischen war er leicht zerknittert. Er faltete das Papier wieder zusammen und steckte es ein. So wie es aussah, würde es einige Zeit dauern, bis er Tim Holler damit konfrontieren konnte.
Brock winkte Spengler heran. „Rufen Sie Anton Hollers Schwiegersohn an. Er wird jetzt einen guten Anwalt brauchen.“
Spengler deutete zur Toreinfahrt. „Nicht nötig. Dort kommt er schon.“
Ein Polizist begleitete Kurt Berghoff und seine Frau Maria auf das Grundstück. Die beiden starrten völlig verschreckt auf die Szene, die sich ihnen bot.
Ein Verletzter, der gerade in einen Krankenwagen geschoben wurde, Anton Holler, der mit den Händen vor dem Gesicht auf einer Bank saß, neben ihm seine Frau, die ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter gelegt hatte, und schließlich Daniel, der sich an der Schulter eines Polizisten ausheulte.
„Wir werden eine Menge zu erklären haben“, sagte Brock leise.
*
Ein paar Tage später saß Hauptkommissar Cornelius Brock allein an einem Tisch in der Kantine und kaute lustlos an einem Stück Fleisch.
Das Tier muss an Altersschwäche gestorben sein, dachte er und schluckte den Bissen mühsam hinunter. Es war etwas spät für ein Mittagessen, an einigen anderen Tischen wurde schon der Nachmittagskaffee getrunken. Er hatte den ganzen Vormittag über seinen Berichten gesessen, eine Tätigkeit, die ihm zutiefst verhasst war, doch sie musste getan werden.
Aus den Augenwinkeln bemerkte er, dass eine weibliche Person auf ihn zusteuerte, einen Kuchenteller und eine Tasse Kaffee in der Hand.
Brock drehte leicht den Kopf. Birgit Kollmann – PPK – seine Vorgesetzte.
Sie setzte sich unaufgefordert an seinen Tisch.
„Du siehst beschissen aus, Conn… äh Cornelius. Du solltest mal wieder an die frische Luft gehen.“
„Dir auch einen schönen Tag!“ Brock schob seinen Teller zur Seite.
„Gut, dass ich dich hier antreffe. Ich wollte dir nur erzählen, was inzwischen geschehen ist.“
Brocks Neugier war geweckt. Inzwischen waren mit den Ermittlungen in diesem Fall eine Menge Leute befasst: Spurensicherung, Pathologie, Labor für DNA-Vergleiche, und vor allem die Staatsanwälte.
„Ich höre.“
„Überraschend für dich dürfte sein, dass Fritz Borowski – euer Freund Fiete – sein Schweigen gebrochen hat, nachdem er vom Schicksal Tim Hollers erfahren hat. Die Staatsanwaltschaft hat ihm wohl so eine Art Kronzeugenregelung angeboten. Mit seinen Aussagen belastet er die Russen schwer, zumindest was die Drogen angeht. Zusammen mit den Beweisen reicht es für längere Haftstrafen.“
Brock nickte befriedigt. „Was ist mit Tim Holler?“
Birgit Kollmann hob die Schultern. „Er hat Glück gehabt – falls man es Glück nennen will. Die Kugel war ein Streifschuss, hat aber die Wirbelsäule dabei getroffen. Er wird sein Leben lang im Rollstuhl sitzen. Das dürfte eine härtere Strafe sein als jeder Gefängnisaufenthalt.“
„Und Anton Holler?“
„Ich habe ihn gesehen. Er ist um zehn Jahre gealtert, und sein Leben ist völlig aus den Fugen geraten. Was den Schuss angeht – mit einem guten Anwalt und einem nachsichtigen Richter wird er wohl mit Notwehr davonkommen.“
„Ich bin sicher, dass er beides finden wird.“
Brock machte eine kleine Pause, wobei er spitzbübisch lächelte. „Lass uns von angenehmeren Dingen reden. Was hältst du von einer Flasche Rotwein heute Abend auf meinem Balkon?“
Birgit Kollmann sah ihn strafend an, bis ein zögerndes Lächeln in ihrem Gesicht erschien.
ENDE
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