Elbkiller: 7 Hamburg Krimis. Alfred Bekker

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Elbkiller: 7 Hamburg Krimis - Alfred Bekker

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werfen Sie mir eigentlich vor? Wenn ich meinen Flug verpasst habe, werden Sie die Kosten tragen müssen.“

      Brock setzte sich, während Spengler stehen blieb und sich gegen die Tür lehnte. „Zunächst einmal sind Sie hier wegen des Verdachtes auf Drogenschmuggel. Die Spuren, die wir gefunden haben, sprechen eine eindeutige Sprache.“

      „Das müssen Sie mir beweisen. Ich habe nichts damit zu tun. Vielleicht war es Stefan.“

      Brock registrierte, dass er Tim Hollers Namen nicht erwähnt hatte. Das war für ihn ein Hinweis, dass er ihn aus dem Fall heraushalten wollte. Er hatte schon bei den ersten Sätzen begriffen, dass Fiete eine harte Nuss war. Freiwillig würde er nichts zugeben. In der Tat hatten sie bis jetzt keinen eindeutigen Beweis gegen ihn. Sie brauchten wesentlich mehr, um ihn festzunageln.

      „Dann wären da noch die Morde!“

      Fiete wurde etwas blasser. „Damit habe ich auch nichts zu tun!“, stieß er hervor. Ihm schien klar zu sein, dass diese Beschuldigung wesentlich ernster war. Brock glaubte eigentlich nicht, dass Fiete in die Morde verwickelt war, doch er konnte ihn damit unter Druck setzen.

      „Welche Rolle spielt Tim Holler in dieser Sache?“

      Fiete zuckte mit den Achseln. „Ich habe keine Ahnung. Er ist der Chef im Lagerhaus. Er sagt mir nicht, was er denkt oder tut.“

      Brock seufzte. Hier kamen sie nicht weiter. Fiete würde seine Kumpane nicht verraten. Er besaß reichlich Erfahrung mit Verhören ähnlicher Art, und Brock wusste aus den Akten, dass er auch früher lieber in den Knast gegangen war, als seine Kumpel anzuschwärzen.

      Brock stand auf. „Sie werden heute noch dem Haftrichter vorgeführt. Er wird entscheiden, ob Sie bei uns bleiben.“

      Vor der Tür sah Spengler seinen Vorgesetzten an. „Der wird uns nichts verraten, oder?“

      Brock schüttelte den Kopf. „Ich hoffe, dass die Durchsuchung der Gebäudereinigung mehr hergibt. Wir haben den Fingerabdruck von dem Auto, mit dem Markus Holler in die Elbphilharmonie transportiert wurde, wir haben die Fensterheber und das Bergsteigerseil, deren Gegenstücke wir hoffentlich finden werden, und wir haben die Telefonverbindungen. Das heißt, wir brauchen von allen Beteiligten Fingerabdrücke und DNA-Tests. Sind die Saugheber eigentlich schon untersucht worden?“

      „Die sind noch im Labor. Ich habe gestern noch mit den Technikern gesprochen, und man hat mir zugesagt, deren Untersuchung vorzuziehen. Die Kollegen dort sind völlig überlastet und kommen mit der Arbeit nicht nach.“

      „Wir brauchen die Ergebnisse. Machen Sie denen Dampf!“

      *

      Anton Holler fühlte sich, als hätte ihm sein Arzt mitgeteilt, dass er nicht mehr lange zu leben hätte. Dabei fühlte er sich kerngesund. Was der Kommissar ihm mitgeteilt hatte, hatte seine Welt erschüttert.

      Erst der Verlust seines ältesten Sohnes – und nun das!

      Er spürte, wie ihm die Kontrolle über sein Lebenswerk entglitt, das vor wenigen Tagen noch so festgefügt gewesen war. Markus hatte das Geschäft von Grund auf gelernt, und er hätte das Unternehmen weiter ausgebaut. Er hatte alle Fähigkeiten dazu besessen.

      Doch jetzt? Seinen jüngsten Sohn konnte er vergessen. Daniel besaß weder die Energie noch die Begabung für eine Führungsaufgabe. Er würde es schwer haben, überhaupt einen richtigen Job zu übernehmen.

      Anton Holler stand von seinem Schreibtisch auf und ging hinüber in den Wohnraum. Seine Frau hob den Kopf und sah ihm entgegen. Ihre Augen waren immer noch tränenfeucht.

      Er setzte sich ihr gegenüber und ergriff ihre Hände.

      „Elisabeth, was sollen wir tun?“

      Sie sah ihn lange schweigend an.

      „Du hast recht“, sagte sie schließlich. „Es muss weitergehen. Viele Menschen hängen von dir ab. Wir werden uns die Zeit zum Trauern nehmen, doch wir müssen uns auch um die Zukunft kümmern. Ich kenne deine Meinung zu Daniel, aber er ist dennoch dein Sohn, und auch seine Zukunft liegt in unseren Händen.“

      Anton Holler nickte langsam.

      „Maria hat mich vorhin angerufen“, fuhr seine Frau fort. „Sie hat mit ihrem Mann darüber gesprochen, ob er sich vorstellen könne, deine Nachfolge anzutreten, wenn es so weit ist. Er hat lange darüber nachgedacht, und heute Morgen beim Frühstück hat er gesagt, dass er die Familie nicht im Stich lassen würde.“

      Elisabeth lächelte wehmütig. „Er hat hinzugefügt, dass die Reederei dann die Kosten für Anwälte sparen könnte.“

      Anton lächelte ebenfalls. „Das sind gute Nachrichten. Kurt Berghoff hat mein volles Vertrauen. Auch wenn mir mein eigener Sohn lieber gewesen wäre – der Mann meiner Tochter ist mir ebenso lieb.“

      „Ich habe die beiden zum Abendessen am Samstag eingeladen. Dann haben sie einen Babysitter für Erik.“

      „Das ist eine gute Idee. Dann können wir ein paar Dinge besprechen. Kurt muss ja nicht schon morgen in der Reederei anfangen. Ich fühle mich durchaus noch in der Lage, das Unternehmen in den nächsten Jahren zu leiten. Doch es wäre eine große Beruhigung für mich, zu wissen, dass die Nachfolge geregelt ist.“

      „Und Daniel?“

      Anton Holler machte eine hilflose Handbewegung. „Er ist noch jung. Ich habe die Hoffnung, dass er sich noch ändert und begreift, dass er sich Gedanken um seine eigene Zukunft machen muss.“

      Elisabeth sah ihren Mann ernst an. „Er stand immer im Schatten seines älteren Bruders. Markus hatte immer deine Aufmerksamkeit. Vielleicht haben wir ihm zu viel Freiheit gelassen, nur das zu tun, was ihm Spaß machte.“

      Anton Holler blickte zu Boden. „Du hast wahrscheinlich wieder recht. Dann lass uns die Fehler der Vergangenheit nicht wiederholen.“

      9. Kapitel

      Hauptkommissar Brock und sein Assistent Horst Sprenger beugten sich gemeinsam über einen stark vergrößerten Ausschnitt einer Karte des Stadtteils Altona. Sie saßen in einem Kommandofahrzeug der Polizei, das mit allerlei Technik vollgestopft war, hauptsächlich Überwachungs- und Kommunikationseinrichtungen. Der Einsatzleiter des SEK-Teams leistete ihnen Gesellschaft.

      Brock hatte angeordnet, bei diesem Einsatz äußerst vorsichtig vorzugehen. Sie wussten nicht, wie viele Leute sich im Gebäude der Büroreinigung aufhielten oder ob es möglicherweise Widerstand geben würde. Russische Gangster galten nicht gerade als zimperlich.

      Der Grundriss des Gebäudes schien recht übersichtlich. Eine Mauer mit einer Toreinfahrt zur Straße, die jeden Einblick auf den Innenhof verwehrte. Der Hof diente als Parkplatz für eine Reihe Fahrzeuge. Das wussten sie seit ihrer Verfolgung des Firmeninhabers, als sie einen kurzen Blick durch das geöffnete Tor werfen konnten.

      Auf der rechten Seite des Hofes lag das zweistöckige Bürogebäude. Auf der linken Seite war nur die hohe und fensterlose Wand des Nachbargebäudes. Die Rückseite wurde von einem niedrigen Schuppen gebildet. Dahinter war unbebautes Gelände.

      „Kein

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