Elbkiller: 7 Hamburg Krimis. Alfred Bekker

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Elbkiller: 7 Hamburg Krimis - Alfred Bekker

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im Nacken. Die Medien sind inzwischen groß eingestiegen, auch wenn sie den Namen des Opfers noch nicht veröffentlicht haben. Immerhin haben wir Glück, da sie die beiden Morde noch nicht in Zusammenhang gebracht haben. Doch das wird nicht so bleiben.“

      „Man könnte fast Mitleid mit den oberen Etagen haben. Aber immerhin werden sie dafür gut bezahlt, dass sie manchmal selbst den Kopf hinhalten müssen und nicht alles auf die Untergebenen abwälzen können.“

      Brock äußerte sich nicht zu den ketzerischen Ansichten seines Assistenten, obwohl er wusste, dass Spengler recht hatte.

      „Was haben Sie noch gefunden?“

      „Zunächst habe ich diesen Fiete gesucht. Er heißt eigentlich Fritz Borowski und ist für uns kein Unbekannter. Mit anderen Worten, er hat ein umfangreiches Strafregister.“

      Spengler drehte den Bildschirm zur Seite. „Erster Diebstahl mit zwölf Jahren, zwei Jahre später der nächste. Von der Schule geflogen, asoziales Elternhaus, Heim, Pflegeeltern, die ganze Palette. Dann Postdiebstahl und Scheckkartenbetrug – Bewährungsstrafe. Mit neunzehn diverse Fälle von Bankautomaten-Manipulation und erster Urlaub in Santa Fu.“

      Damit spielte Spengler auf das Gefängnis Fuhlsbüttel an, das im Volksmund Santa Fu genannt wurde.

      „Beindruckende Karriere“, kommentierte Brock.

      „Kaum war er wieder draußen“, fuhr Spengler fort, „hat er seinen Geschäftszweig um Zuhälterei erweitert. Nach zwei Fällen von schwerer Körperverletzung hat er seine zweite und deutlich längere Haft angetreten. Seit einigen Jahren, also seit er bei Holler angestellt ist, gibt es keine weiteren Einträge in seiner Akte. Mit Drogen hatte er bisher nichts zu tun.“

      „Man arbeitet sich hoch.“ Brock lächelte gequält. „Beweisen können wir derzeit nichts. Ich werde versuchen, Genehmigungen für die Prüfung seiner Telefonlisten, Bankverbindungen und Bewegungsprofile zu bekommen.“

      Spengler nickte. „Außerdem habe ich mir die Gebäudereinigung von Igor Jennisew angesehen. Er ist in Moskau geboren und lebt seit gut zehn Jahren in Hamburg. Seine Firma besteht fast ebenso lange. Er hat nur wenige Angestellte und vergibt viele Aufträge an Subunternehmen. Seine Akte ist relativ sauber. Es gab eine Anklage wegen verbotener Preisabsprachen, doch das wurde außergerichtlich beigelegt. Sein Management besteht aus zwei Personen, die ebenfalls russischer Herkunft sind: Sergei Iwanow und Wladimir Rostrow. Sie stammen auch aus Moskau und kamen einige Jahre nach Jennisew nach Hamburg. Alle drei haben eine gültige Aufenthaltserlaubnis, haben aber keine Anträge auf die deutsche Staatsbürgerschaft gestellt.“

      „Ich vermute mal, dass wir die beiden schon kennengelernt haben.“

      „Ich bin sogar sicher.“

      Spengler betätigte ein paar Tasten, und auf dem Schirm erschienen nacheinander zwei Fotos.

      „Das sind sie!“, rief Brock.

      „Ich kann sie allerdings nicht festnehmen lassen, weil sie einen Tisch umgeworfen haben. Wir brauchen ihre Fingerabdrücke und ihre DNA, um sie zumindest mit dem Mord an Dieter Schmitz in Verbindung zu bringen. Fragen Sie morgen bei der Spurensicherung nach, ob sie etwas gefunden haben. Fischer wird dann hoffentlich auch die Obduktion von Schmitz erledigt haben.“

      Brock drehte sich zur Wand und betrachtete die Tafel, auf der sie ihren Fall ausgebreitet hatten. „Die Fotos von den beiden Typen sollten auch mit drauf. Es wird Zeit, dass wir ein paar Verbindungsstriche ziehen.“

      Er sah auf seine Uhr. „Es ist schon spät, machen wir Schluss für heute. Bringen Sie morgen die Mordakte auf Vordermann, und ich werde noch einmal in die Holler-Villa fahren. Ich muss dringend mit dem kleinen Bruder reden. Ich habe den Eindruck, dass er mehr weiß, als er bisher zugegeben hat.“

      Er stand auf und tippte auf das Foto von Markus Holler auf der Tafel.

      „Wir haben Kokainschmuggel, ein Lagerhaus mit Verdächtigen und deren Verbindung zu einem Russenclan, der wiederum die Vertriebsstellen wie die Elbklause kontrolliert. Wie passt unser erstes Opfer in die Gleichung?“

      7. Kapitel

      Cornelius Brock studierte die Mordakte, während Spengler am Steuer saß. Ihr Ziel war Anton Hollers Villa, denn Brock wollte unbedingt mit dem jüngsten Sohn Daniel reden. Durch den Diebstahl des indischen Dolches steckte auch er irgendwie in diesem vertrackten Fall.

      Die Akte war um einige Berichte ergänzt worden.

      Inzwischen hatte die Spurensicherung den Wagen von Dieter Schmitz untersucht, der in der Garage der Elbphilharmonie geparkt war. Markus Holler war tatsächlich mit diesem Fahrzeug transportiert worden. Die Spurenlage im Kofferraum war eindeutig. Im Inneren des Autos waren alle glatten Flächen abgewischt worden. Man hatte keine verwertbaren Spuren gefunden, die sich bestimmten Personen zuordnen ließen.

      Allerdings gab es einen sauberen Abdruck auf der Haube des Kofferraums, den jemand offenbar mit der Hand zugedrückt hatte. Er war nicht im System gewesen, doch Cornelius Brock hatte sofort einen Verdacht, wem er gehören könnte. Sie brauchten nur noch einen Vergleichsabdruck.

      Die Obduktion von Markus Holler hatte keine weiteren Überraschungen ergeben. Ebenso wenig die Untersuchung seiner Wohnung. Sie war vorher von Unbekannten gründlich durchsucht worden, die ihrerseits allerdings keine Spuren hinterlassen hatten.

      „Dort vorn!“, sagte Brock plötzlich. „Die Einfahrt links. Da müssen wir hin.“

      Spengler steuerte ihr Fahrzeug gehorsam auf den Weg zum Haus und bog zu den Garagen ab. Er parkte hinter dem Jaguar, den Brock bereits kannte.

      „Ich frage mich, wem der teure Wagen gehört“, murmelte Brock. „Er steht die ganze Zeit hier und ist auch nicht bewegt worden, soweit ich das sehen kann.“

      Sie stiegen aus und gingen zum Haus hinüber. Spengler klingelte, und Elisabeth Holler öffnete persönlich. Sie trug einen Morgenmantel und war nicht geschminkt. Ihr Gesichtsausdruck war von Trauer gezeichnet.

      „Sie erinnern sich an mich?“, fragte Brock.

      Sie nickte langsam. „Mein Mann ist im Kontor.“

      „Das ist mein Assistent Horst Spengler. Dürfen wir hereinkommen?“

      Frau Holler öffnete die Tür, und sie betraten einen Vorraum.

      „Ist das Ihr Wagen da draußen?“, erkundigte sich Spengler.

      Sie sah ihn erstaunt an. „Der Jaguar? Nein, ich habe noch nicht mal einen Führerschein. Der Wagen gehört Markus. Er steht seit letztem Freitag hier.“

      „Haben Sie einen Schlüssel dafür?“

      „Ich denke, schon.“

      Sie zog eine Schublade eines Schränkchens auf, das Teil einer größeren Garderobe war, und zog einen Autoschlüssel heraus, den sie Brock reichte.

      „Markus lässt seinen Schlüssel immer hier, wenn er den Wagen bei uns parkt.“ In ihren Augen erschienen Tränen.

      „Wir sehen uns das Fahrzeug kurz an und kommen gleich zurück.“

      Sie

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