Qualitative Medienforschung. Группа авторов
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Literatur
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Cultural Studies
RAINER WINTER
Cultural Studies betreiben seit ihren Anfängen in Birmingham qualitative Medienforschung. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Analyse des Verhältnisses von Erfahrungen, medialen Texten und sozialen Kontexten, wobei ihr transdisziplinär orientierter Forschungsprozess durch Bricolage und Perspektivenvielfalt gekennzeichnet ist. Ausgehend von den Machtstrukturen in den Gesellschaften der Gegenwart ist ein Schwerpunkt ihrer empirischen Analysen die Existenz von Formen des Widerstandes und deren Bedeutung. Dabei werden mediale Texte immer in ihrer kontextuellen Situierung untersucht. Dekonstruktive Interpretationsstrategien tragen dazu bei, Texte aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten. Ergänzend bemüht sich die »neue Ethnographie« im Rahmen von Cultural Studies, durch plurale Forschungs-, Schreib- und Darstellungsstrategien den Perspektiven der Anderen so gerecht wie möglich zu werden.
Die Perspektive der Cultural Studies
Zentrales Merkmal der qualitativen Medienforschung im Kontext von Cultural Studies ist die theoretische und empirische Untersuchung des Verhältnisses von Erfahrungen, medialen Texten und sozialen Kontexten. Anders formuliert, ihr transdisziplinär orientiertes Forschungsinteresse gilt dem komplexen und vielschichtigen Zusammenhang von alltäglich erlebter, diskursiver und gesellschaftlicher Wirklichkeit in der globalen Ära des 21. Jahrhunderts. Diese dreiseitige Ausrichtung bringt unterschiedliche methodologische Orientierungen mit sich, deren wechselseitige Verknüpfung Cultural Studies seit ihren Anfängen bestimmen. Die Singularität und Kreativität dieses Forschungsansatzes, der sich dem »whole way of life« im Sinne von Raymond Williams (1958) verschrieben hat, beruhen auf der gegenseitigen Ergänzung und Bereicherung, aber auch auf den nicht vermeidbaren und produktiv genutzten Widersprüchen, die aus den differenten methodologischen Optionen resultieren.