Politisch motivierte Kriminalität und Radikalisierung. Stefan Goertz
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http://www.zeit.de/politik/2017-07/g20-gipfel-hamburg-live; 2.1.2021.
http://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/polizeibilanz-nach-gzwanzig-gipfel-100.html; 2.1.2021.
https://www.abendblatt.de/hamburg/article211207427/Linksextremismus-von-Gesellschaft-teilweise-verharmlost.html; 2.1.2021.
Pfahl-Traughber 2014, S. 232.
I Einleitung › 2. Aktuelle Entwicklungen
2. Aktuelle Entwicklungen
Der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang, erklärte in seinem Statement im Bundestag am 29.6.2020, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz aktuell „Rechtsextremismus und -terrorismus als größte Bedrohung für die Sicherheit in Deutschland bewertet“.[1] Als Indiz dafür sah der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz im deutschen Rechtsextremismus „eine hohe Gewaltbereitschaft, regelmäßige Waffenfunde und die Tötungsdelikte“ der drei rechtsextremistisch-terroristischen Anschläge 2019 und 2020. Dazu führte Präsident Haldenwang aus: „Nach den Anschlägen 2019 erschoss im Februar ein Rechtsextremist in Hanau weitere 10 unschuldige Menschen. Deshalb behalten unsere Prognosen ihre Gültigkeit: Die Lageverschärfung im Rechtsextremismus führt zu schwersten Gewalttaten, mit denen auch weiterhin zu rechnen ist. Es entwickeln sich mehrheitlich rechtsterroristische Ansätze am Rand oder außerhalb der Szene. Und die Virtualisierung, Radikalisierung und Entgrenzung bleiben die prägenden Merkmale rechtsextremistischer Aktivitätsmuster“.[2] Daneben führte Haldenwang aus, dass das rechtsextremistische Personenpotenzial gegenüber dem vergangenen Jahr um 33% auf rund 32.000 Personen gestiegen sei. Neben dem Anstieg der gewaltorientierten Personen auf 13.000 beobachteten die deutschen Verfassungsschutzbehörden auch einen auffälligen Anstieg antisemitisch motivierter Straf- und Gewalttaten von Rechtsextremisten um jeweils etwa 17 Prozent.[3]
Linksextremistisch motivierte Straftaten nahmen im Jahr 2019, dem Berichtsjahr des aktuellen Verfassungsschutzberichts von 2020, um fast 40 Prozent zu, darunter waren auch 921 Gewaltdelikte und zwei versuchte Tötungsdelikte. Die Zahl der Sachbeschädigungen durch Linksextremisten stieg um über 58 Prozent, die der Brandstiftungen erhöhte sich um fast 52 Prozent.[4]
Außerdem wurden seit 2004 in Europa über 89 islamistische Anschläge verübt bzw. durch Sicherheitsbehörden verhindert. Durch die verübten islamistischen Anschläge starben 800 Menschen und wurden über 3745 Menschen verletzt. Nach Angaben des Bundeskriminalamtes wurden allein in Deutschland seit 2016 neun islamistische Anschläge verhindert, zwei davon im Winter 2019.
Anmerkungen
BfV 2020b.
Ebd.
Ebd.
Ebd.
I Einleitung › 3. Die Zielgruppe dieses Buches
3. Die Zielgruppe dieses Buches
Politisch motivierte Kriminalität, Extremismus, sind äußerst komplexe Phänomenbereiche, welche die freiheitliche demokratische Grundordnung (fdGO) unserer Bundesrepublik bedrohen und für jeden Bereich menschlichen Zusammenlebens relevant sind.
Auf der Ebene von Studium und Wissenschaft sind politisch motivierte Kriminalität, also Extremismus, von besonderer Bedeutung für folgende Fächer und Fakultäten:
• | Rechtswissenschaft, |
• | Psychologie, |
• | Sozialwissenschaften, |
• | Politikwissenschaft, |
• | Islamwissenschaft, |
• | Internationale Beziehungen, |
• | International and European Governance, |
• | Soziologie, |
• | Sozialpädagogik, |
• | Soziale Arbeit, |
• | Sozialpolitik, |
• | Regionalstudien Naher und Mittlerer Osten: Sozialwissenschaften, |
• | Regionalstudien Afrika: Sozialwissenschaften, |
• | Regionalstudien Naher und Mittlerer Osten: Volkswirtschaft, |
• | Regionalstudien Afrika: Volkswirtschaft, |
• | Religionspädagogik, |
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• | Ethnologie, |
• | Sprachen und Kulturen der islamischen Welt, |
• | Sprachen und Kulturen Afrikas, |
• | Arabisch-Islamische Kultur, |
• | Geschichtswissenschaft, |
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u.a.
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