Der Rancher Und Die Zweckdienliche Braut. Shanae Johnson
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Banks holte mit dem Arm aus und ballte die Faust. Keaton ließ den Schlag kommen und hielt gutmütig still.
»Ist Banksy-wanksy immer noch sauer, weil er den Fitnesstest nicht bestanden hat?«, neckte er.
»Ach, halt die Klappe«, erwiderte Banks ohne Feuer dahinter. »Es haben nur ein paar Punkte gefehlt. Ich bin beim Überlebenstraining im Wasser beinahe abgesoffen.«
»Du kommst von einer Insel«, erinnerte Keaton ihn.
»Ich bin aus New York City.«
Keaton zuckte mit den Achseln. Army Ranger zu werden war nun mal kein Witz oder eine Spielerei. Jeden Monat kamen mehr als vierhundert willige Seelen nach Fort Benning, Georgia, in der Hoffnung, es draufzuhaben und die Herausforderungen zu meistern. Einundfünfzig Prozent mussten wieder nach Hause gehen und ihre Hoffnungen im Schlamm begraben. Der einzige Grund, warum Keaton das Training überstanden hatte, war der, dass er sich wie ein Wahnsinniger auf die körperlichen Prüfungen vorbereitet hatte.
Genau das war der Plan für das Trainingscamp. Andere wie damals sich selbst so zu trainieren, dass sie die Prüfungen würden meistern können. Boots on the Ground Elite Training war sein Traum. Ein Traum, von dem Keaton nichts gewusst hatte, bevor er den Albtraum der United States Army Ranger Schule durchlaufen hatte. Ihm war klar, dass er keinen Soldaten vollständig für diese Erfahrung würde vorbereiten können. Jeder, der sein Training absolvierte, würde allerdings eine höhere Chance haben durchzukommen.
»In einem Jahr wird dein Camp laufen«, sagte Banks.
»In einem Jahr? Ich plane, die Türen binnen neunzig Tagen zu öffnen.«
Banks rieb sich die Stoppeln am Kinn und betrachtete Keaton. Der ungläubige Ausdruck in seinen Augen sagte alles.
Keaton hob abwehrend die Hände. »Ich weiß. Das ist ambitioniert. Aber ich habe einen soliden Plan aufgestellt. Das klappt, solange der Plan sorgfältig ausgeführt wird.«
»Aber natürlich hast du einen Plan.« Banks lachte und klopfte Keaton erneut auf den Rücken. »Ich bin mir sicher, dass du das schaffst. Erstaunliche Dinge können in neunzig Tagen geschehen, insbesondere auf dieser Ranch.«
Jetzt kratzte sich Keaton am Kinn. Er wusste, worauf Banks hinauswollte. Viele Männer, die hierherkamen, um ihre Wunden zu heilen, heirateten innerhalb dieser Zeitspanne. Legenden zufolge lag das aber nicht an dieser Vorschrift. Viele glaubten eher, dass das Land selbst dafür verantwortlich war.
Keaton war kein abergläubischer Mensch. Es war auch egal, denn er hatte nicht vor, auf diesem Land zu leben. Er würde dort nur arbeiten. Vorschrift hin, Legenden her. Es konnte somit keine Auswirkungen auf ihn oder das Projekt haben.
»Lass uns das Grundstück anschauen, das du geleast hast«, schlug Banks vor.
Sie sprangen in einen Golfkarren und brausten los. Keaton hatte die Landschaft schon von weitem als schön empfunden. Aus der Nähe betrachtet war sie allerdings noch atemberaubender. Die Farben wechselten vom Grün der Weiden über das Braun des fruchtbaren Bodens zu einer Regenbogenorgie von Blüten. Dazwischen verteilt grasten braune, weiße und schwarze Pferde. Schafe mit flauschigem Pelz … und eine Ansammlung der unterschiedlichsten Köter, die Keaton je untergekommen war.
Fünf Hund bellten, als sie vorbeifuhren. Ein paar trugen Prothesen. Einer sogar einen Rollstuhl an den Hinterbeinen.
»Das sind meine«, erklärte Banks. »Naja, eigentlich gehören sie meiner Frau. Aber sie brachte sie mit in die Ehe. Also …«
Keaton machte sich gar nicht erst die Mühe, die Merkwürdigkeit dieses Ortes zu hinterfragen. Er hielt den Blick auf die Landschaft gerichtet und machte sich mental Notizen, wie seine Kunden zur Trainingseinrichtung gelangen sollten. Hier, am Rande der Ranch, sah Keaton seine Vision zum Leben erwachen. Dort, auf dem unberührten Land, würde er eine Schlammgrube trockenlegen und seinen Schülern die Freuden des Krabbenlaufens, der Liegestütze und der Sit-ups nahebringen.
Anstatt Bauholz zu kaufen, würden sie ein paar Bäume auf der einen Seite fällen und mit dem Holz eine ordentliche Kletterwand errichten. Die größten Baumaßnahmen waren jedoch die Errichtung der Trainingshalle und der Unterkünfte. Diese und der Bereich für das Spezialtraining würden den vorhandenen Mix aus trockener Erde, grüner Weide, bergigen Hügeln und dem breiten Fluss gut nutzen. Insbesondere am Fluss würden Keaton und die Männer besondere Installationen zum Training verdeckter Operationen errichten.
»Kannst du näher an den Fluss fahren?«, fragte Keaton.
Anstatt ihn dorthin zu bringen, bremste Banks das Gefährt jedoch ab. »Der Fluss liegt nicht innerhalb der Grenzen der Purple Heart Ranch.«
Es dauerte einen Moment, bis die Worte in Keatons Bewusstsein drangen und Sinn ergaben. Als sie es schließlich taten, rutschte ihm das Herz in die Hose. Er brauchte den Fluss für das Training der Spezialeinheiten. Zum Teufel, er brauchte ihn für das Training der Ranger für den Fitnesstest. Banks musste das doch wissen.
»Der Fluss gehört zur Nachbarranch.«
»Meinst du, der Besitzer ist gewillt, uns den entsprechenden Abschnitt für unsere Zwecke zu überlassen?«
Banks schürzte die Lippen. »Bin mir nicht sicher, ob sie's würde. Geh rüber und frag sie. Ist eine vernünftige Frau. Meistens.«
Kapitel Vier
Brenda hatte im Schlafzimmer keinen Wecker. Der Geruch nach frischem Kaffee weckte sie. Sie hatte sich eine dieser schicken Kaffeemaschinen mit Timer gekauft, die einem auf magische Weise morgens eine Tasse brühten, noch bevor die Sonne aufging. Der beste Kauf ihres Lebens.
Sie ließ sich vom herrlichen Aroma die Treppe hinunterführen. Als hätte jemand einen Finger in ihre Nase gesteckt und würde sanft daran zupfen. Sie war überrascht, dass ihre Füße auf dem Weg in die Küche und zur Kaffeemaschine nicht die Bodenhaftung verloren. Sie nahm zwei Tassen aus dem Schrank und goss beide voll. Wie jeden Tag in ihrem Erwachsenenleben würde sie die erste Tasse trinken und das heiße Wasser die Zunge verbrennen lassen, um ihre Gehirnzellen aufzuwecken. Wenn sie die erste dann beendet hatte, war die Zweite auf Zimmertemperatur heruntergekühlt und fertig, genossen zu werden.
Sie griff nach der Kühlschranktür, um Milch herauszuholen. Doch sie stellte den Krug gleich wieder zurück. Sie hatte nach der frischen Kuhmilch gegriffen anstatt zur Magermilch.
Mit der Doppeldosis Koffein im Blut bürstete Brenda sich schließlich die Haare. Sie verlor den Kampf mit ihrer wilden Mähne und band ihre Locken zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie zog sich ein frisches Hemd über den Kopf, schlüpfte in ein Paar Jeans und stieg in ihre Stiefel. Bevor die ersten Strahlen des neuen Tages über den Horizont lugten, war sie aus der Tür.
Sie zog ihren Notizblock aus der Gesäßtasche und klappte ihn auf. Dann studierte sie ihre Liste. Die meisten der Aufgaben waren täglich dieselben. Heuballen mussten gestapelt oder umgesetzt werden, Futter musste gemahlen, Mist weggeschafft, Rechnungen bezahlt und Zäune repariert werden.
Der einzige Zaun, um den sie sich heute Sorgen machen musste, war der, der den Preisbullen einschloss. Ihr war bewusst, dass das Biest darauf brannte, seinen Job zu tun. Aber das würde warten müssen. Erst mussten die Kälber von ihren Müttern entwöhnt und auf ihre eigene Weide gebracht werden.
Der