Black Tales of Rock. C. A. Raaven

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Black Tales of Rock - C. A. Raaven

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Vorfall innerlich ab. Es war kurz vor der Mittagszeit, als auf seinem Display plötzlich das Wort »Supervisor« angezeigt wurde. Sofort lief ihm ein kalter Schauer über den Rücken. Er widerstand dem Impuls, sich zu der Kabine umzudrehen, in der Gabler jetzt gerade saß. Das würde nur schuldbewusst aussehen.

      »Hallo, Herr Gabler«, meldete Tim sich betont entspannt. »Was kann ich für Sie tun?«

      »Tag Herr Somnifer. Kommen Sie doch bitte im Anschluss an Ihre Pause mal zu mir ins Büro. Danke.«

      »Gut, das mach …«, setzte Tim an, doch die Leitung war schon wieder getrennt.

      Als es Zeit für die Pause war, ging Tim stattdessen direkt in das Büro des Supervisors.

      »Mensch Somnifer, Pause schon zu Ende?«, fragte Gabler.

      »Ich brauch’ nicht so viel Pause«, sagte Tim und winkte ab. »Ich habe mir gedacht, dass es besser ist, wenn ich gleich zu Ihnen komme, weil die Quote sonst in den Keller geht, wenn ich nicht am Platz bin.«

      Gabler blickte Tim mit einem Lächeln im Gesicht an, das sich nicht auf seine Augen erstreckte.

      »Guter Teamgeist, Somnifer. Setzen Sie sich doch.«

      Tim tat wie ihm geheißen.

      Aber bevor er richtig saß, legte Gabler auch schon los: »Tja, und da sind wir auch gleich beim Thema. Ihre Zahlen sind ganz ordentlich, auch von den Kollegen höre ich kein böses Wort über Sie, aber ich habe da vorhin ein Gespräch mitbekommen, das mich zu der Frage bringt, ob Ihr Wert für unser Unternehmen sich eventuell in ganz anderen Zahlen ausdrückt.«

      Tim starrte ihn wortlos an.

      »Erinnern sie sich noch an das Gespräch mit Herrn … Schneider von heute Morgen? Ich habe mich zu spät aufgeschaltet, um es komplett mitzubekommen, aber insgesamt hat sich mir die Vermutung aufgedrängt, dass Sie nicht ganz bei der Sache waren und dies dadurch zu kaschieren versuchten, dass Sie den Kunden durch einen Rabatt abgelenkt haben.«

      Tim versuchte weiterhin, ein Pokerface zu bewahren.

       Also weiß Gabler tatsächlich nicht, wie lange genau die Pause in diesem Gespräch gedauert hat.

      Das war gut. Jetzt musste er nur noch sein Geschick in Verhandlungsgesprächen dazu benutzen, um die Kuh wieder vom Eis zu bekommen.

      Er setzte zu einer eloquenten Antwort an, aber in diesem Moment bemerkte er zu seinem Entsetzen, dass sich die im Normalfall kaum wahrnehmbaren Anzeichen eines Anfalls um ihn herum zu verdichten begannen.

      Reiß dich zusammen und schlaf jetzt bloß nicht ein!, brüllte er sich von Panik erfüllt innerlich selbst an. Hol dir die Kraft, um das Gespräch hier durchzustehen.

      Unendlich mühsam konzentrierte Tim sich auf Gabler und darauf, jetzt nicht in der Dunkelheit zu versinken, die bereits tastende Finger nach ihm ausstreckte. Er zwang sich dazu, den Mund zu öffnen, um zu sprechen, als die sirupähnliche Konsistenz seiner Umgebung sich plötzlich auflöste und er einen Strom frischer Kraft in sich hineinfließen fühlte.

      Begeistert davon, den Anfall überwunden zu haben, wollte Tim sich endlich rechtfertigen, aber in diesem Moment sackte Gabler in seinem Sessel zusammen. Mit einem Satz hechtete Tim um den Schreibtisch herum und beugte sich über den Supervisor.

      Schnell stellte sich heraus, dass Gabler noch lebte. Allerdings fühlte sich sein Körper unnatürlich schlaff an. Man hätte denken können, dass er ohnmächtig wäre. Nur die angstvollen Blicke, die er aus seinen weit aufgerissenen Augen sandte, ließen erkennen, dass er alles mitbekam, was um ihn herum vorging.

      Tim schnappte sich den Telefonhörer und rief den Notarzt.

      ***

      Gabler wurde abgeholt und in das nächste Krankenhaus gebracht. Fassungslos sah Tim der Trage hinterher, auf der sein Chef zum Lift getragen wurde.

      Er ließ sich auf den Sessel sinken, ohne darauf zu achten, wo er sich befand. Dabei streifte seine Hand die direkt an der Schreibtischkante liegende Computermaus, und der Monitor erwachte aus dem Standby-Modus. Erstaunt stellte Tim fest, dass sich nicht etwa der Sperrbildschirm öffnete, sondern direkt zwei geöffnete Schriftstücke zu sehen waren.

      Kopfschüttelnd darüber, wie sträflich Gabler mit dem Thema Sicherheit umging, wollte er aufstehen und zu seinem Terminal gehen, aber in diesem Moment erkannte Tim, dass es sich bei einem Schriftstück um eine interne Belobigung und bei dem anderen um eine Abmahnung handelte, in denen nur noch ein Name fehlte.

      Zwei Minuten später setzte er sich mit einem zufriedenen Lächeln wieder an seinen Platz.

      ***

      In dieser Nacht schlief Tim so tief und fest, wie er es seit langer Zeit nicht mehr gekonnt hatte. Am Morgen war er sogar noch vor dem Wecker wach und ausgeruht. Daher beschloss er, gleich zur Arbeit zu gehen, um vielleicht schon etwas über Gablers Gesundheitszustand zu erfahren. Auf eine seltsame Art und Weise fühlte Tim sich für ihn verantwortlich.

      Gabler selbst war natürlich nicht da, aber er erfuhr von der Direktionssekretärin, dass es ihm den Umständen entsprechend gut gehe. Also machte Tim sich beruhigt an die vom vorigen Tag liegen gebliebene Arbeit. Er war noch nicht ganz damit fertig, als sein Telefon einen internen Anruf anzeigte.

      »Somnifer?«, meldete er sich mit klopfendem Herzen.

      »Tach, Krause hier vom Personal. Hamse mal kurz Zeit?«

      »Ähm, klar. Wo soll ich hinkommen?«

      »Nee, ick komm’ vorbei. Wir treffen uns im Supervisor-Büro.«

      »Okay«, bestätigte Tim und legte mit noch stärker klopfendem Herzen auf.

      ***

      Krause erschien wenig später und machte die Bürotür hinter sich zu. Tim blickte ihn beklommen an.

      »Nu’ mal keene Angst Junge«, beschwichtigte Krause. »Sie wissen ja, dass Gabler jetz’ erst mal ne Weile ausfällt. Und da brauchen wa nen Vertreter. Sie warn ja jestern bei ihm, als er zusammenjeklappt is’ und weil er Sie wohl sowieso n’bisschen pushen wollte, ham wa uns jedacht, det könn’ och Sie machen.«

      »Okay?«, sagte Tim mit einem Kloß im Hals. »Hat er das so gesagt?«

      »Nee, jesagt hatter det nich, aber Sie warn ja bei ihm, und er hatte noch so’n Schreiben für Belobigungen offen, als er weg jebracht worden is’. Da liegt det ja wohl auf der Hand.«

      »Oh. Ach so. Wenn das so ist, dann freue ich mich, dass Sie mir das anbieten. Versuchen will ich’s gern.«

      »Na prima«, freute sich Krause. »Dann gehnse mal zu Krüger von Team 2 in der dritten Etage. Der kann Ihnen bestimmt sagen wat so zu tun is’. Ick sage den Leuten hier Bescheid.«

      Damit wuselte er aus dem Büro und ließ Tim darin stehen.

      ***

      Der Rest des Tages verlief für Tim wie im Rausch. Er wurde von Herrn Krüger empfangen, der

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