Music Lovers. John Densmore

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Music Lovers - John Densmore

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die „Music Lovers“ da draußen,

      die sich den Sphärenharmonien hingeben

      Immer auf der Suche

      * * *

      Von Viggo Mortensen

      Sie ist eine echte Künstlerin. Und er ist ein einmaliger Künstler. Künstler sind nun einmal so. Nicht wie du und ich. Sie fühlen, sie sehen und verstehen Dinge auf eine andere Art und Weise als die meisten Menschen. Maler, Schlagzeuger, Bildhauer, Sänger, Dirigenten, Regisseure, Designer, Poeten, Schauspieler, Tanzlehrer, Bühnenkünstler aller Art (und ihre weiblichen Entsprechungen) – sie alle sind auf der Suche. Sie sind sensibel. Sie blicken unter die Oberfläche und über den Tellerrand hinaus. Sie sehen das große Ganze und bemerken jedes noch so unscheinbare Detail. Wir bewundern und misstrauen Künstlern gleichermaßen. Der Rest der Welt kümmert sich um seine Geschäfte, während Künstler vor sich hinträumen und Kritik an Menschen üben, die tatsächlich etwas leisten. Sie leben in ihrer eigenen Welt und sollten sich um ihren eigenen Kram kümmern – bei jenen Dingen bleiben, von denen sie Ahnung haben. Und überhaupt, was soll an Künstlern so besonders sein?

      Nichts.

      Rein gar nichts. Sie sind kein Deut außergewöhnlicher, als du es bist. Jedem von uns wohnt diese Kraft inne. Wirklich jeder einzelne Mensch ist in der Lage, auf eine subjektive Art zu beobachten und zuzuhören und sich in der Welt zu bewegen, die Vorgänge rund um uns herum zu interpretieren und zu kommunizieren. Es ist dabei nicht nötig, als Künstler angesehen zu werden, oder sich selbst als solchen wahrzunehmen. Zumindest nicht auf jene Weise, wie wir den Begriff in der Regel gebrauchen, um einzuschätzen, was uns auf unserem Lebensweg widerfährt, um zu entscheiden, zu was wir uns hingezogen und von was wir uns abgestoßen fühlen, sowie um Dinge, die wir bedeutsam finden, nachzuempfinden und mitzuteilen, falls wir dies wünschen. Kinder teilen sich nicht in Künstler und Nicht-Künstler ein. Warum sollten also Erwachsene so verfahren?

      Du bist am Leben und du rezipierst. Vielleicht muss man sein Gehör besonders schulen, an seinem Rhythmusgefühl und Timing arbeiten und den richtigen Augenblick abwarten, in dem man seine Zehenspitzen in das Wasser des Flusses steckt. Sobald sich die Haut an die Temperatur gewöhnt hat, kann man ein wenig tiefer ins Wasser hineinwaten. Vielleicht sogar so weit, bis es einem bis zum Kinn steht. Eventuell muss man mehrere Anläufe wagen, bis man dorthin gelangt. Man muss dabei gar nicht schwimmen können. Es gibt nichts, das man schon vorab können oder wissen muss. Man kann jederzeit wieder ans Ufer zurückkehren und andere dabei beobachten, wie sie unter der Wasseroberfläche verschwinden und an einer anderen Stelle wieder auftauchen. Beobachte die Regentropfen, wenn sie auf die gekräuselte Wasseroberfläche fallen. Wärme dich in der Sonne, wenn sie scheint. Spüre die Gänsehaut, wenn du eine bekommst. Sieh, was du siehst, macht dir selbst ein Bild. Das ist alles, worauf es ankommt, wenn man Künstler sein will. Gehe niemals schwimmen, wenn das nicht dein Ding ist. Halte dich vom Wasser fern. Stell dich auf einen Hügel oder hinter einen Baum. Lausche den anderen dabei, wie sie planschen und lachen. Keiner muss wissen, dass du überhaupt dort warst. Du verstehst, dass du genauso viel spürst und fühlst wie alle anderen auf ihre individuelle Art und Weise. Egal, ob man sich nun in der Nähe des Wassers oder fernab davon aufhält. Man kann sich vorstellen, dass man sich am Boden des Gewässers befindet, von wo aus man all die kleinen Fische und Kaulquappen beobachten kann oder die absinkenden Blätter, die um einen herumwirbeln. Du rotierst in deinem eigenen Tempo und tanzt in deinem eigenen Takt, während du dich von der Strömung davontragen lässt. Du begreifst und erschaffst damit bereits etwas. Du hinterlässt deine Spuren, selbst wenn du anfangs

      noch

      gar

      nichts

      hören

      kannst

      lausche weiterhin

      der Melodie

      eines Wassertropfens

      der quer über

      die Wand rinnt

      am Türknauf

      hängt

      singt

      zusammen

      durch die Stadt

      quetsche

      eine Note

      die in

      deiner Faust

      bleibt

      und

      an deinen Haaren

      zerrt

      Unbenennbar

      unverständlich

      unvernünftig

      gutgläubig

      handelnde

      stimmig

      getönte

      Fenster

      Wann

      setzte

      der Ton

      ein

      herrschte

      jemals

      Stille?

      Seine Abwesenheit

      unvorstellbar

      nur der Gedanke

      erzeugt

      Geräusche

      wir beginnen

      und

      enden

      als Murmeln

      sich erhebend

      aus dem Wasser

      das uns gebracht

      das uns voranbringt

      verweilend

      verbindend

      unendlich

      Lieder

      Strom

      Folgende

      Harmonie

      jedoch

      schwach

      matt

      unsere unvermeidbare

      Teilnahme

      überdauert uns

      jedes

      Echo

      imaginiert

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