Anschlag Auf Die Liebe. Барбара Картленд

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Anschlag Auf Die Liebe - Барбара Картленд Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

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Händel und sogar in Aufstände verwickelt gewesen.

      Er machte Schwierigkeiten, wo immer er auftauchte. Nach dem letzten seiner regelmäßigen Besuche in London seufzten seine Freunde ebenso wie seine Feinde erleichtert auf, als er wieder abreiste.

      Der Herzog wußte nur zu gut, welchen Ärger der Graf ihm machen konnte, und obwohl er sich nicht im geringsten vor einem Duell mit ihm fürchtete, wußte er doch, daß dies einen Skandal auslösen würde, auf den sich die Beau Monde mit Vergnügen stürzen würde.

      Jede kleine Einzelheit ihrer Auseinandersetzung wegen Lady Marlene würde nicht nur der Beau Monde bekannt, sondern auch der Öffentlichkeit.

      Dies verabscheute er mehr als alles andere, und er schreckte vor dem Klatsch zurück, der sich daraus ergeben würde.

      Lady Marlene ahnte, was er dachte und sagte mit triumphierender Stimme: »Hector wird mir glauben, und er wird dafür sorgen, daß du, Randolph, mich die Folgen unserer Liebe nicht allein tragen lassen wirst!«

      Der Herzog antwortete ihr nicht, und nach einer Weile sagte sie: »Es wäre klüger von dir, wenn du ohne viel Aufhebens nachgibst. Du wirst es am Ende doch tun müssen!«

      »Was ich am meisten verabscheue, ist es, erpreßt zu werden!« sagte der Herzog, und seine Stimme klang eisig.

      Lady Marlene warf den Kopf zurück und lachte.

      »Wenn du meinst, deine Worte würden mich beeindrucken, dann irrst du dich! Gut, Randolph, ich erpresse dich! Ich bin ganz sicher, wenn ich meinen Verwandten erzähle, wie verantwortungslos du dich mir gegenüber benimmst, werden auch sie dich erpressen!«

      Ihre Augen blitzten, und sie sah ihn herausfordernd an. Sie suchte in seinem Gesicht nach einer Reaktion, aber die grimmige Miene des Herzogs verriet nichts, und Lady Marlene erlebte nicht die Genugtuung zu sehen, wie beunruhigt der Herzog war.

      »Meine Tante Agnes ist die erbliche Lady-of-the-Bedchamber Ihrer Majestät«, sagte Lady Marlene hochmütig. »Ich bin sicher, die Königin wäre empört über dein Verhalten, wenn sie davon erfährt. Und mein Onkel George ist immer noch ein angehender Lord, obwohl er schon über fünfundsiebzig Jahre alt ist. Sie beide könnten die Geschichte im Buckingham Palast verbreiten!«

      Der Herzog sah sie an, und seine Augen waren wie Achate.

      Ihm war klar, daß es sein eigener Fehler war, sich jetzt in dieser gefährlichen Situation zu befinden. Aber wie hätte er auch annehmen können, und woher hätte er wissen sollen, daß hinter dem schönen Äußeren Lady Marlenes das Herz einer Viper schlug?

      In diesem Augenblick empfand er Abscheu vor Lady Marlene, und er zweifelte an seinem eigenen guten Geschmack, daß er sie jemals für liebenswert gehalten hatte.

      In einer plötzlichen Stimmungsänderung sagte Lady Marlene: »Bitte verzeih mir, Randolph. Ich wollte dich nicht bedrängen. Wenn du mich heiratest, werde ich mich korrekt benehmen, und wir werden beide unseren Spaß aneinander haben, so wie früher, ehe wir diesen dummen Streit begannen.«

      Sie hielt inne und wartete, daß er etwas erwiderte.

      Aber der Herzog schwieg und deshalb fuhr sie fort: »Du weißt, ich werde die Oswestry-Diamanten mit Anmut tragen. Und ich werde Gesellschaften geben, auf die eingeladen zu werden, sich jedermann reißen wird.«

      Sie lächelte, und ihr Gesicht wurde noch schöner.

      »Und vergiß nicht, was für ein Vergnügen es sein wird, deinen boshaften Bruder aus dem Sattel zu heben.

      Ich glaubte, du weißt, wie skandalös er sich zur Zeit benimmt, obwohl er dir im Augenblick finanziell nicht auf der Tasche liegt. Aber deine Vorfahren würden sich seinetwegen im Grabe umdrehen!«

      »Ich wünsche nicht, mit dir über Julius zu sprechen«, sagte der Herzog scharf. »Was mein Bruder macht oder was er nicht macht, geht dich nichts an, ebenso wenig, wie du mich etwas angehst!«

      Er ging an Lady Marlene vorbei zur Tür, ehe sie ihn aufhalten konnte.

      »Wenn das dein letztes Wort ist, lasse ich Hector kommen«, rief sie ihm nach.

      »Dann lasse ihn kommen und sei verdammt!«

      Der Herzog verließ rasch den Salon, und Lady Marlene hörte, wie seine Schritte auf dem Marmorboden hallten.

      Einen Augenblick lag ein besorgter Ausdruck in ihren grünen Augen, doch dann lächelte sie zufrieden.

      »Diesmal entkommt er mir nicht!« sagte sie laut.

      Als der Herzog in seinem geschlossenen Brougham von seinem Club nach Hause fuhr, fragte er sich, wie schon den ganzen Abend, was er unternehmen sollte.

      Er war nach dem Gespräch mit Lady Marlene so beunruhigt gewesen, daß er einen Boten mit einer Entschuldigung in das Holland House geschickt hatte, wo er zu einem Abendessen erwartet worden war.

      Er ging statt dessen zum Diner in den White's Club. Er traf dort zahlreiche Bekannte, war aber so geistesabwesend, daß einige von ihnen ihn fragten: »Was ist mit dir los, Randolph? Du bist so niedergeschlagen.«

      Der Herzog wollte nicht zugeben, daß er deprimiert war und entschuldigte sich mit Kopfschmerzen.

      Er scheute einen Skandal, aber noch wesentlich mehr war ihm die Vorstellung zuwider, Lady Marlene zu heiraten.

      Während der ganzen Zeit ihrer Verbindung hatte er immer gewußt, daß sie charakterlos war, und wenn jemand sie kränkte, konnte sie zu dem Betreffenden sehr unangenehm sein.

      Aber er hatte sich niemals auch nur für einen Augenblick vorgestellt, daß, sie zu den erpresserischen Methoden greifen könnte, die sie jetzt anwandte, um ihn zur Ehe zu zwingen.

      Er wollte keine Xanthippe zur Frau. Und er wollte keine Frau, die so wenig Anstand besaß und ihm das Kind eines anderen Mannes unterschieben wollte, eines Mannes, den der Herzog außerdem noch verachtete.

      Sir Charles Nazeby war ein Verschwender, ein Lebemann, der von seiner Schlauheit lebte und der beim Kartenspiel skrupellos betrog, wie der Herzog vermutete, obwohl er keinen Beweis dafür hatte.

      Der Herzog mußte um jeden Preis verhindern, daß ein Kind dieses Mannes, sollte es ein Junge sein, eines Tages der Herzog von Oswestry werden würde.

      Obwohl der Herzog niemals darüber sprach, war er stolz, daß seine Familie während der ganzen Geschichte hindurch der Monarchie und dem Land nach besten Kräften gedient hatte.

      Der Familienname lautete Westry, und es hatte Westrys gegeben, die große Staatsmänner gewesen waren, Westrys, die sich auf dem Schlachtfeld durch Tapferkeit ausgezeichnet hatten und Westrys, die zu Schiff die Welt erforscht hatten.

      Sie hatten stets die Achtung und Bewunderung ihrer Mitbürger genossen und der Herzog war entschlossen, die Erinnerung an seine Vorfahren in Ehren zu halten.

      Er sagte sich, daß er schon früher hätte heiraten und einen Sohn zeugen sollen, anstatt sich mit Frauen wie Lady Marlene abzugeben. Aber er hatte sich immer gewünscht, daß seine Ehe etwas Besonderes sein sollte.

      Weil er wußte, wie viele Ehen seiner engsten Freunde unglücklich oder mindestens langweilig waren, hatte er sich vorgenommen, Junggeselle zu bleiben.

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