Anschlag Auf Die Liebe. Барбара Картленд

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Anschlag Auf Die Liebe - Барбара Картленд Die zeitlose Romansammlung von Barbara Cartland

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ledig zu bleiben.

      Er wollte später, wenn er seine Freiheit nicht mehr so sehr genießen würde wie im Augenblick, das tun, was offensichtlich seine Pflicht war: heiraten.

      Er genoß es, seine Häuser und seine riesigen Besitztümer ohne die Ratschläge einer Frau zu verwalten. Und er war auch ehrlich genug um zuzugeben, daß er mit großem Vergnügen unter den schönsten Frauen wählen konnte, die ihm alle nur zu bereitwillig ihre Gunst erwiesen.

      Ihm war bekannt, daß jede Schönheit in der Beau Monde es für eine Auszeichnung hielt, seine Geliebte zu werden. Und es war ihm angenehm zu wissen, daß die meisten von ihnen ihm auch dann nicht die Sympathie entzogen und seine Gegenwart schätzten, wenn er die Verbindung löste.

      Zwar hatte er vielen das Herz gebrochen, aber er glaubte zynischerweise, daß nur wenige Frauen auf Dauer leiden würden, und daß die Wunden, die er ihnen zugefügt hatte, schnell heilen würden.

      Und jetzt bedrohte ihn Lady Marlene Kelston aus heiterem Himmel, auf eine Weise, wie er es weder erwartet noch jemals zuvor erlebt hatte.

      Plötzlich empfand er die Situation als so unerträglich, daß er abrupt vom Kartentisch aufstand und den Club ohne eine weitere Erklärung verließ.

      Er hörte nicht einmal, wie seine Freunde ihm nachriefen: »Randolph, du hast deine Gewinne liegen gelassen!«

      Als er gegangen war, sahen sie sich fragend an.

      »Was ist mit Oswestry los? Ich habe ihn noch niemals so geistesabwesend erlebt.«

      »Das muß mit einer Frau zusammenhängen«, meinte jemand.

      Darüber lachten die anderen schallend.

      »Mit einer Frau? Hast du je erlebt, daß Oswestry sich Gedanken um eine Frau macht? Wenn er mit dem kleinen Finger schnippt, kommen Dutzende gelaufen!«

      »Das ist allerdings wahr«, sagte ein junger Mann. »Und verdammt nochmal, mit seinem Charme und seinem Geld verdirbt er den Markt.«

      Als die Kutsche die Berkeley Street hinabfuhr und in den Berkeley Square einbog, kam es dem Herzog so vor, als drehe sich in seinem Kopf eine Tretmühle. Er konnte seine Gedanken nicht ordnen.

      Immer wieder stellte er sich die gleiche Frage, was er gegen Lady Marlene unternehmen sollte, und fand keine Antwort.

      Als er aus der Kutsche stieg, machte er ein so grimmiges Gesicht, daß der Diener, der ihm die Tür öffnete, ihn erschrocken ansah.

      Das Hauspersonal wußte sehr gut, daß der Herzog nur dann früher nach Hause kam, wenn etwas nicht stimmte. Die meisten von ihnen dienten dem Herzog schon seit vielen Jahren.

      Ein Diener rollte eilig den roten Teppich auf dem Gehweg aus, und der Butler stand in der offenen Tür, um den Herzog zu empfangen.

      Als der Herzog die Stufen vor der Eingangstür seines Hauses erreichte, hörte er plötzlich einen Schrei, und eine Frau kam den Gehweg entlanggerannt.

      Sie stürzte auf den Herzog zu, klammerte sich an ihn und rief: »Retten Sie mich... retten Sie mich!«

      Sie war außer sich vor Furcht, und der Herzog blickte sie überrascht an. Er sah in ein sehr junges Gesicht und in zwei ängstliche Augen.

      »Retten Sie mich!« wiederholte sie. »Bitte helfen Sie mir... sie wollen... mich fangen!«

      Der Butler kam rasch die Treppe herunter und zog die Frau vom Herzog weg.

      »Genug damit!« sagte er grob. »Wir können niemanden von Ihrer Sorte hier gebrauchen!«

      Während er sprach, trat ein kräftiger junger Diener, der eben den Teppich ausgerollt hatte, auf die andere Seite der jungen Frau.

      »Überlassen Sie das uns, Euer Gnaden«, sagte der Butler.

      Er wollte die Frau fortführen, aber sie rief: »Bitte... bitte... man hat mir gesagt... es sei Lord Julius Westrys Kutsche... aber ich bin sicher... das war eine Lüge!«

      Der Herzog blickte über die Schulter zurück und fragte scharf: »Wer, sagten Sie?«

      »Bitte helfen Sie mir... helfen Sie mir...«

      Die Frau begann zu weinen.

      »Laßt sie los«, befahl der Herzog.

      Als der Butler und der Diener ihm gehorchten, lief die Frau sofort zum Herzog zurück und sagte schluchzend: »Sie wollten... mich... einsperren!«

      Der Herzog sah in einiger Entfernung zwei Männer unschlüssig dastehen. Sie hatten die Verfolgung ihres Opfers eingestellt, als sie sahen, mit wem sie sprach.

      »Sie haben eben einen Namen erwähnt«, sagte der Herzog ruhig. »Würden Sie ihn bitte noch einmal wiederholen?«

      »Lord Julius... Westry... sagte mir, er hätte... eine Arbeit für mich.«

      Der Herzog sah sie prüfend an, als wolle er sich überzeugen, daß sie die Wahrheit sagte.

      »Kommen Sie mit mir ins Haus. Dort können Sie mir ausführlich erklären, was passiert ist.«

      Die junge Frau blickte ängstlich über die Schulter zurück, und als sie die Männer in der Ferne sah, schauderte sie und lief rasch hinter dem Herzog, der bereits die Eingangshalle betreten hatte, die Stufen hoch.

      Er legte seinen Mantel, Stock und Zylinder ab und ging durch die Halle.

      Sie folgte ihm. Ein Diener öffnete eine Tür, und sie betraten die Bibliothek.

      Es war ein großer, eindrucksvoller Raum, dessen Fenster zum Garten hinauslagen.

      Die Vorhänge waren geschlossen. Im Kerzenlicht sah sie Bücher in hohen Chippendaleregalen, einen großen Schreibtisch mitten im Raum unter einer gemalten Decke, ein Sofa, sowie zwei Sessel vor dem Kamin.

      Der Herzog stellte sich mit dem Rücken zum Kamin, wie es seine Gewohnheit war, und betrachtete seine Besucherin.

      Sie war zierlich und sehr jung, und wie er überrascht feststellte, unerwartet reizvoll.

      Sie hatte große Augen in einem herzförmigen Gesicht, und ihr Haar unter ihrer unmodernen Haube hatte die Farbe reifen Korns. Die Augen waren nicht blau, sondern, wenn er sich nicht täuschte, grau wie ein Wintersee.

      Sie sah ihn ängstlich an, und ihre Miene drückte immer noch Entsetzen aus. Er sah, daß sie zitterte.

      »Bitte nehmen Sie Platz«, sagte er ruhig.

      Als ob seine Stimme ihr Sicherheit geben würde, ging sie anmutig zu einem Sessel und setzte sich auf dessen Rand. Sie faltete die Hände im Schoß.

      Ihre Kleidung war altmodisch und aus billigem Stoff, aber geschmackvoll.

      Nach dem, was er bisher von ihr gehört hatte, war er sicher, daß sie gebildet war, und sie war charmant.

      Er ging zum Getränketablett hinüber, das in einer Ecke stand.

      »Sie brauchen nach diesem unangenehmen

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